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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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relativistischer Geschwindigkeit auf dem ursprünglichen Kurs. Begleiterscheinungen beim Auftauchen sowie Ortungscharakteristik legen den Schluss nahe, dass es sich um eine Einheit der Loower handelt. Ist Eingreifen erforderlich?«
    Der wachhabende Offizier besorgte sich unverzüglich die Daten der Monitorstation Beta-Beta. Sie befand sich am nördlichen Rand, nur wenige Lichtjahre oberhalb der Hauptebene der Milchstraße. Beta-Beta war mit dem üblichen Sortiment hochempfindlicher Ortergeräte ausgestattet und hatte die Aufgabe, den aus dem Leerraum in die Galaxis eindringenden Verkehr zu überwachen.
    Die Station verfügte über siebzehn mittelgroße Raumschiffe, die dem Transport von Ablösungen und Versorgungsgütern dienten. Sie war kein militärischer Stützpunkt.
    Aufgrund der Wichtigkeit legte der wachhabende Offizier die Nachricht dem Amt des Terranischen Rates für Sicherheit vor. Dass er damit richtig gehandelt hatte, erwies sich, als er wenige Minuten später eine Antwort erhielt.
    »Das loowerische Fahrzeug ist aufzubringen«, lautete Ronald Tekeners Anweisung. »Es muss verhindert werden, dass es mit dem Marsstützpunkt in Nachrichtenaustausch tritt.«
    Als der Graue Bote landete, waren Vajlan und Ochridon wie üblich zur Stelle. Diesmal hatte sich Szallo zu ihnen gestellt, Vajlans zweiter Adjutant. Er war dick und klein. Sein Schädel hatte die Glätte eines polierten Apfels – wenn man von dem aus Hautfalten bestehenden Kamm absah, der von der Stirn über die Schädeldecke hinweg bis zum Nackenansatz reichte. Wenn Szallo erregt war, stellten sich die Hautlappen auf, und an ihrer Farbe konnte man Freude oder Ärger unterscheiden.
    Die drei Zaphooren begaben sich an Bord des gelandeten Grauen Boten. Sorgfältig studierte Vajlan die Aufzeichnungen, die das Robotschiff während seiner langen Reise gemacht hatte.
    »Es ist gelungen«, sagte er schließlich. »Die Flotte hat den Gastwirt eingefangen und bringt ihn hierher zurück.«
    »Endlich!«, stieß Szallo hervor. »Nun kann es nicht mehr lange dauern, bis wir dieses schandbare Gefängnis verlassen!«
    »Jeder tut gut daran, seine Hoffnungen in vernünftigem Rahmen zu halten«, bemerkte Vajlan warnend. »Vorerst wissen wir nicht mit Sicherheit, ob es sich tatsächlich um einen Gastwirt handelt. Ochridon hat diese Vermutung ausgesprochen, weil er meint, dass nur ein Gastwirt der Grenze zwischen dem Seinsraum und dem Nirgendraum so nahe kommen kann.«
    Ochridon, den es peinlich berührte, dass die Verantwortung für Erwartungen, die womöglich nie erfüllt werden konnten, auf seine Schultern gelegt wurde, fügte hinzu: »Außerdem muss man immer damit rechnen, dass den Grauen Boten an der Grenze etwas zustößt. Jedermann weiß, was für eine gefährliche Region das ist.«
    Vajlan lag daran, die Sprache auf ein anderes Thema zu bringen. »Wo sind Mirimit und Schonkar?«, fragte er.
    Auf Ochridons Gesicht erschien ein Ausdruck des Missbehagens. »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Aber mir missfällt, dass beide gewohnheitsmäßig ihre Pflichten vernachlässigen und überdies so oft zusammenstecken, dass es allmählich auffällt.«
    Die Rede war von Vajlans zwei jüngeren Adjutanten. Er hatte insgesamt vier. Schonkar war schon vor geraumer Zeit zu dem hohen Amt des Nächstbruders berufen worden. Mirimit dagegen erst vor Kurzem.
    »Schonkar war zuverlässig und pflichttreu, bis sich Mirimit uns anschloss«, bemerkte Vajlan nachdenklich. »Wenn das so weitergeht, wird man prüfen müssen, ob Mirimits Ernennung rückgängig gemacht werden soll.«
    Er sah sich um. »Vorläufig haben wir aber Wichtigeres zu tun. Boronzot muss erfahren, dass die Flotte der Grauen Boten unterwegs ist und einen Gefangenen mitbringt. So haben wir es mit der Bruderschaft der wahren Zaphooren vereinbart.«
    »Wahre Zaphooren!«, knurrte Szallo verächtlich. »Was ist an ihnen wahrer als an uns?«
    »Namen sind nur Geräusche«, tröstete ihn Vajlan. »Uns schert es nicht, wie Boronzot und seine Leute sich nennen, solange wir wissen, dass uns alle Macht gehört, sobald wir den ersten Gastwirt einfangen!«
    Inzwischen führte an einem anderen Ort inmitten des gewaltigen Komplexes, den die Zaphooren das Große Gasthaus nannten, die Schiefäugige Salsaparú eine Unterredung mit ihrer besten Kundschafterin, die Pritt hieß und den Beinamen ›die Leichtfüßige‹ trug.
    Salsaparú war die Vorsteherin der Bruderschaft der Unabhängigen Frauen. Sie machte ihrem Beinamen alle Ehre.

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