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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die Natur hatte ihr drei Augen verliehen, von denen zwei dicht nebeneinander links der Nasenwurzel saßen, das dritte auf der anderen Seite. Salsaparú benützte nie mehr als zwei Augen zum Sehen. Sie traf ihre Auswahl je nach der Entfernung des zu betrachtenden Objekts. Die Möglichkeit, jeweils zwei von drei mehr oder weniger weit voneinander entfernten Sehorganen zu benützen, versetzte sie in die Lage, Entfernungen im Intervall von einem bis zu hundert Metern auf den Zentimeter genau zu erfassen.
    Ansonsten war die Vorsteherin der Bruderschaft so hässlich wie die Nacht. Ihr Alter war schwer zu schätzen, aber jedenfalls beträchtlich. Ihre Kleidung hatte weder Form noch eine identifizierbare Farbe. Außerdem ging von Salsaparú ein Geruch aus, als hätte sie sich seit Wochen nicht mehr gewaschen.
    Pritt dagegen hätte selbst in einer verwöhnten Umgebung die Männeraugen auf sich gezogen. Sie war jung und anmutig. Ihre grünen Augen konnten scharf und durchdringend blicken. Ihre Kleidung war aus bunten Einzelstücken gefertigt und knapp genug, um alle Reize des jungen Körpers zur Geltung zu bringen.
    »Ein Gastwirt, sagst du?«, stieß Salsaparú aufgeregt hervor. »Bist du sicher, dass es sich um einen Gastwirt handelt?«
    »Ich hab's von Ochridon. Er ist seiner Sache sicher.«
    »Was wird mit ihm geschehen, sobald die Grauen Boten ihn bringen?«
    »Er soll Boronzot vorgeführt werden. Vajlan hat mit ihm ein Abkommen.«
    Salsaparú knirschte mit den Zähnen.
    »Boronzot, die fette Kröte! Ihm soll der Mund umsonst nach dem Gastwirt gewässert haben! Er will ihn für sich, weil die Macht dem gehört, der die Grenze zwischen den beiden Räumen überwinden kann. Aber wir haben die Macht noch mehr verdient als Boronzot. Was weißt du über den Zeitpunkt, zu dem die Grauen Boten erwartet werden?«
    »Ich habe Schonkar sagen hören, dass der Vorausbote gewöhnlich zwei bis drei Tage vor der Flotte eintrifft.«
    »Zwei bis drei Tage …« Salsaparú schielte mit beiden linken Augen in die fernste Ecke des düsteren Raumes. »Ich werde einen Plan zurechtlegen. Wichtig ist vor allem, dass du mich auf dem Laufenden hältst.«
    »Ich tue, was ich kann«, versprach Pritt. »Aber Vajlan und seine Helfer werden allmählich misstrauisch. Ich muss mich öfter in ihrer Nähe aufhalten und nicht so oft bei dir.«
    An Bord des fremden Raumschiffs war Pankha-Skrin in einen spärlich eingerichteten Raum gebracht worden. Etliche Stunden vergingen, ohne dass die Roboter sich um ihn kümmerten. Er konnte nicht einmal sagen, ob das Schiff noch in der Nähe der RIESTERBAAHL stand oder schon Hunderte Lichtjahre entfernt war.
    Später sah Pankha-Skrin, dass der Raum sich ruckartig weitete und danach wieder auf seine ursprüngliche Größe schrumpfte. Zugleich legte sich ein ungeheurer Druck auf den Körper des Quellmeisters und zwang ihn zu Boden. Dieser Vorgang wiederholte sich mehrmals. Zuletzt wurde der Druck so mächtig, dass der Quellmeister beinahe das Bewusstsein verloren hätte.
    Schließlich war alles vorbei. Pankha-Skrin gönnte sich eine halbe Stunde entspannter Meditation, um sich zu erholen. Er wusste recht genau, was sich ereignet hatte. Das fremde Raumschiff war in eine Zone gravitationaler Turbulenz geraten. Die Turbulenz musste sehr stark gewesen sein, denn die Schirmfelder des Raumschiffs hatten ihre Auswirkungen nicht vollständig abfangen können. Unklar war Pankha-Skrin lediglich, warum das Schiff die Zone nicht umflogen hatte. Die einzige plausible Erklärung war, dass die Turbulenzzone einen singulären Punkt auf dem Kurs bildete, der durchflogen werden musste, um ans Ziel zu gelangen.
    Der Quellmeister geriet in Erregung. War das der Punkt, den er mit der RIESTERBAAHL verfehlt hatte, als er nach den Kosmischen Burgen suchte?
    Es verging eine weitere Stunde. Dann öffnete sich das Schott, und der tonnenförmige Roboter schwebte herein.
    »Wir sind am Ziel! Begleite mich, damit ich dich Boronzots Boten übergeben kann.«
    Pankha-Skrin weigerte sich nicht.
    »Was war das vorhin für ein Gerüttel?«, fragte er, als er neben dem Maschinenwesen her einen langen, kahlen Gang entlangschritt.
    »Das war der Ewige Sturm. Er ist gefährlich und fordert viele Opfer. Wir haben auch diesmal Glück gehabt.«
    Der Quellmeister wusste nichts mit dieser Antwort anzufangen. Sein Versuch, den Roboter zu einer verständlicheren Erklärung des Ewigen Sturmes zu bewegen, blieb erfolglos.
    Der Gang mündete in eine Maschinenhalle. Im

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