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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gesellig, sondern intellektuell. Sie könnten niemals im Khancobans Rock leben, denn das wäre zu unkompliziert, ich meine, angesichts unserer Kolonie auf Zaltertepe. Es läge in der Mentalität der Winzlinge, sich bei uns einzuschleichen und ihre Findigkeit zu nutzen, um als Schmarotzer von unserer Arbeit zu leben.«
    »Als Schmarotzer?«, stieß der Stadtmajor hervor. »Als Diebe, die uns unser karges Brot stehlen!«
    Er schaltete eine Verbindung zur Rechnerzentrale. »Veranlassen Sie umgehend einen Vergleich zwischen Produktionsausgang und den bei den Verteilerstellen eingelaufenen Waren!«, ordnete er an, kaum dass sich Kifftick meldete.
    »Jawohl!«, versicherte Kalackais Assistent pflichteifrig. »Meinen Sie alles, was produziert wurde, Stadtmajor?«
    »Alles!«
    »Soll ich die Gegenüberstellung selbst zusammentragen, Sir?«, wollte Torpel Kifftick wissen.
    »Meinetwegen«, antwortete Kalackai. »Ich habe wichtigere Berechnungen anzustellen. Beispielsweise diese Isoliermasse. Sie wissen ja, dieses hellbraune Plastikmaterial, das in Stabform geliefert wird. Gestern habe ich dreißig Kilogramm bestellt – angekommen sind genau neunundzwanzig Komma zwei Kilogramm. Das Auslieferungslager erklärt dennoch, es seien exakt dreißig Kilogramm abgeschickt worden. Ich werde nachprüfen, ob von dem Material unterwegs einiges verdunstet sein kann.«
    Kifftick sah seinen Vorgesetzten grüblerisch an. »Der Stadtmajor meinte alles, was produziert wird, angefangen von Abdampfwärme bis zu Zyklotronen.«
    »Zyklotrone werden nicht am Fließband hergestellt.«
    »Genau genommen nur eins in zehn Jahren. Aber die Isoliermasse wird in größeren Mengen produziert.«
    Kalackai stützte die Ellenbogen auf den Knien ab und versenkte das Kinn zwischen den Handflächen.
    »Etwas ist seltsam«, sagte er leise. »Als ob sich eine Barriere über das Gedächtnis schiebt. Eine Art nebulöse Wand, durch die ab und zu die Erinnerung durchschimmert und dann wieder nicht. Aber ohne Rückkopplung mit der Erinnerung ist das Bewusstsein nur ein Schatten seiner selbst.«
    »Was reden Sie da, Sir? Ist das …« Kifftick runzelte die Stirn, dann rieb er mit der Hand darüber, als wollte er die tiefen Falten glatt streichen. »… ist das ein … – Beim Großen Kasom!«
    Kalackai rief die Nervenklinik von Nagelia an.
    »Ich möchte mich und einen meiner Mitarbeiter zur gründlichen Untersuchung anmelden«, sagte er, als der Aufnahmeroboter sich meldete. »Aber vorher will ich mit dem Chefarzt reden.«
    Der Roboter schaltete weiter. Gleich darauf erschien das Abbild von Professor Doktor Harmack.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Aber Pukker!«, rief Kalackai. »Willst du behaupten, du würdest mich nicht mehr kennen?«
    »Ich glaube, die Bildübertragung ist schuld daran. Wie heißen Sie?«
    »Tramton Kalackai.«
    »Tramton!«, rief Harmack freudig. Gleich darauf drückte seine Miene Bestürzung aus. »Ich glaube, ich habe dich nicht erkannt! Ja, so muss es gewesen sein. Du bist …«
    »Wenn die Bildqualität so schlecht ist, trifft dich doch keine Schuld.«
    Bekümmert schüttelte der Professor den Kopf. »Das war eine Ausrede, weil ich dich für einen Fremden hielt. Ich konnte mich nicht an dich erinnern. Erst als du deinen Namen sagtest …« Seine Augen weiteten sich. »Das ist dasselbe, was ich heute schon – heute? Ja, ich glaube … –, was ich mindestens hundert Patienten gesagt habe. Es scheint fast, als hätte ich mich infiziert.«
    »Eine Seuche?«, fragte Kalackai erschrocken. »Ich habe an mir dieselben Symptome beobachtet. Deshalb rief ich dich an.«
    »An allem sind die Grünlinge schuld«, krähte Kifftick.
    Kalackai blickte zu seinem Assistenten und sah, dass der sich vergeblich bemühte, eine Zweiliterdose Starkbier zu öffnen.
    »Lasche hochziehen!«, rief er Kifftick zu.
    Der Mann schaute auf und lächelte. »Ja, Sir!« Dann vergaß er die Lasche und versuchte, die Dose aufzubeißen.
    »Eine Seuche!«, keuchte Kalackai in jähem Entsetzen. »Eine Seuche, die unsere Gehirne aufweicht und uns zu lallenden Idioten machen wird!«
    Baya Gheröl fror, als sie aus dem Helk stieg. Ein eiskalter Wind strich von dem Berg herab. Nistor hatte ihr ein winziges Teilsegment umgehängt, das die Schwerkraft des Planeten für sie auf den gewohnten irdischen Wert reduzierte.
    »Soll ich hierbleiben?«, fragte das Mädchen.
    »Ich dachte, es wäre gesünder für dich, in einer Höhe zu leben, in der der Luftdruck niedriger ist als über

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