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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sieht hier aus wie in einer Geisterbahn, Mister Cavarett.«
    »Lassen wir doch die Förmlichkeiten, Sirke! Nenne mich einfach Bagno, wir sind schließlich Weggefährten.«
    »Danke, ja, Bagno. Dauernd gleitet etwas links und rechts vorüber. Irgendwo vor mir kommt etwas weißblau Schimmerndes auf mich zu, auf dem die schwarze Silhouette eines seltsamen Ungeheuers abgebildet ist.«
    »Hm!«, machte Cavarett, nachdem er sich abermals vergeblich umgesehen hatte. »So kommen wir nicht zum Ziel. Ich schlage vor, du feuerst deine Flammenlanze ab. Ich sollte zumindest ein Aufblitzen sehen. Aber beeile dich, hier schwebt gerade etwas Ähnliches wie eine große Eule auf mich zu.«
    »In Ordnung, Bagno.«
    »Fein!«, meinte Cavarett – und schloss entsetzt die Augen, als das Feuer auf ihn zuschoss.
    Als er die Lider wieder öffnete, sah er vor sich etwas verglühen, was ihm wie das Skelett der riesigen Eule erschien. Aber der Eindruck täuschte. Cavarett wurde klar, welches Glück er eben gehabt hatte. Er rief Fogel zu, ja nicht wieder zu feuern, sondern sein Erscheinen abzuwarten.
    Danach flog er um das verglimmende Etwas herum. Er sah, dass es der Schädel einer riesigen gelbhäutigen Raupe gewesen war – und er sah Sirke Fogel auf dem zuckenden Rücken des sterbenden Tieres hocken und sich festhalten. Endlich wurde Fogel auf ihn aufmerksam.
    »Funktioniert dein Antigrav nicht, Sirke?«, fragte Cavarett.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Warum probierst du es dann nicht aus? Flieg einfach in meine Richtung!«
    »Ja, sofort«, erwiderte Fogel. »Aber dann kehren wir um, nicht wahr? Ich fürchte, dass bei dem Sturz mein Antigrav beschädigt wurde.«
    Cavarett erschrak. Die Antigravs und Neutralisatoren waren die Schwachstelle der Siganesen von Zaltertepe. »Wie äußert sich der Fehler?«, fragte er mit belegter Stimme.
    »Ich weiß nicht. Das Aggregat kann einfach nicht mehr in Ordnung sein. Nicht nach diesem Sturz.«
    »Wir werden das überprüfen. Nun starte – bitte!«
    Fogel schaltete sein Flugaggregat ein, erhob sich vom Rücken des Tieres und schwebte langsam auf den Kybernetiker zu.
    »Ich habe Sirke gefunden«, meldete Cavarett unterdessen. »Er ist in Ordnung, will aber, dass wir seinen Antigrav überprüfen.«
    »Wir haben Broder gefunden«, teilte ihm sein Schwiegervater mit. »Im Netz eines Raubtiers. Tot.«
    Cavarett kämpfte gegen eine jähe Übelkeit an, dann erinnerte er sich an Sirke Fogel und daran, dass der jüngere Mann seine Hilfe brauchte. Er ignorierte die Übelkeit und nickte dem anderen aufmunternd zu.
    »Ich habe es gehört«, sagte Fogel tonlos. »Und Gadar …«Er konnte nicht weitersprechen.
    Cavarett wusste, dass es sinnlos war, noch länger dicht über dem Waldboden nach Gadar Dreamer zu suchen. Wäre der Vermisste in der Nähe gewesen, hätte er sich längst über Funk melden können. Doch er brachte es auch nicht fertig, die Suche schon abzubrechen. Die Vorstellung, dass Dreamer verletzt irgendwo lag und mit dem Tode rang, blockierte ihn geradezu. Es fiel ihm zunehmend schwerer, eine Entscheidung zu treffen.
    Bis Zartband und Mohair durchdrehten. Sie schrien und tobten nicht, wie das wahrscheinlich Ertruser getan hätten, sie rollten sich einfach wimmernd zusammen, weil sie die unheimliche Welt des Waldbodens nicht mehr ertrugen.
    »Wir sammeln uns und steigen wieder auf!«, gab Cavarett bekannt.
    Eine Viertelstunde später schwebten sie dem Licht entgegen. Niemand redete. Erst als sie einen Funkspruch der oberen Suchgruppe auffingen und hörten, dass Dreamer nur leicht verletzt geborgen worden war, kehrte allmählich die Zuversicht zurück.
    Bald darauf bemerkte Cavarett weit voraus ein Aufblitzen im roten Sonnenlicht. Möglicherweise ein Flugkörper, der die Sonne reflektiert hatte.
    »Die Ertruser!«, entfuhr es Winger.
    »Oder ein Beiboot des fremden Raumschiffs«, überlegte Mudies laut. »Ja, das wird es gewesen sein. Dann befindet sich das Mutterschiff noch in der Schlucht. Wohin hast du die Ertruser geschickt, Bagno?«
    »Nirgendwohin«, antwortete Cavarett. »Ich habe nur den ertrusischen Zentralrechner etwas beeinflusst. Er muss zu dem Schluss kommen, dass das fremde Schiff durch die Schlucht flog, um seine Absicht zu vertuschen, in der Khancoban Plain zu landen.«
    »Aber es ist nicht wirklich durch die Schlucht geflogen, sondern gelandet?«, erkundigte sich Mudies.
    »Ich denke, dass wir die Antwort nicht hier finden, sondern nur in der Schlucht. Seid ihr bereit, mit mir das

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