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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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antwortete Pankha-Skrin ruhig.
    »Sie sind Barbaren. Ein Leben bedeutet ihnen nichts. Sie töten … Was hast du gesagt?«
    »Mich werden sie dulden müssen«, wiederholte der Quellmeister.
    »Du willst dort unten … du meinst … du bist mit Absicht in diesen Schacht gestürzt?«
    »Das ist richtig. Ich bin nicht der Gastwirt, den ihr in mir vermutet. Aber diese Burg ist für mich von großer Wichtigkeit.«
    »Burg …?«, wiederholte Salsaparú verständnislos.
    »Murcons Burg. Ihr nennt sie das Große Gasthaus. Das Schicksal meines Volkes hängt davon ab, dass ich hier etwas finde, wonach wir seit Langem suchen. Ich muss unabhängig sein und kann mich nicht zwischen dir und Boronzot hin und her schieben lassen. Das Dasein meines Volkes steht auf dem Spiel. Ich hoffe, du verstehst das.«
    Mit sanftem Ruck landeten beide auf der Sohle des Schachtes. Eine torbogenförmige Öffnung führte vor ihnen in einen breiten Gang. Pankha-Skrin trat hindurch. Sofort rief Salsaparú nach ihm. Sie spürte, dass sich der Loower von ihr entfernte.
    »Geh nicht weiter! Lass mich nicht allein! Die Blinden werden uns fassen!«
    Pankha-Skrin kam zurück. »Du hast verstanden, was ich gesagt habe?«, fragte er.
    »Ja.«
    »Die Befreiung der Zaphooren aus diesem Gefängnis ist möglich«, erklärte der Quellmeister. »Aber nicht mit magischen Kräften, die irgendein Gastwirt besitzt, sondern mit Mitteln, die irgendwo in der Burg verborgen sein müssen. Ich will sie finden. Wenn mir das gelingt, erweise ich den Zaphooren ebenso wie meinem eigenen Volk einen großen Dienst.«
    Salsaparú schwieg.
    »Eines Tages werde ich in die oberen Regionen zurückkehren und dir vom Erfolg meiner Suche berichten«, sagte Pankha-Skrin. »Inzwischen leih mir das kleine Gerät, das du um den Hals trägst!«
    Salsaparú griff nach dem Übersetzer und wich einen Schritt zurück. »Das kann ich nicht!«, stieß sie hervor. »Es ist zu wertvoll!«
    »Du hast vorläufig keine Verwendung mehr dafür. Ich brauche es nicht für immer. Ich werde es dir zurückgeben, sobald ich aus dem Reich der Blinden zurückkehre.«
    Zögernd löste die Schiefäugige das Band, an dem der Übersetzer hing. Pankha-Skrin nahm das Gerät und barg es unter den Hautlappen.
    »Du musst jetzt zu deinen Frauen zurückkehren«, sagte er, und es befriedigte ihn, zu hören, wie das Echo seiner Worte in der Sprache der Zaphooren aus dem Übersetzer hervordrang.
    »Ja«, antwortete Salsaparú hilflos. »Wenn ich nur wüsste …«
    »Ich zeige dir, wohin du dich stellen musst.«
    Der Loower führte die Vorsteherin zur rechten Schachtseite. Sie geriet in den Einflussbereich des aufwärts gepolten Feldes und schwebte langsam in die Höhe. Pankha-Skrin hörte sie erleichtert aufatmen.
    »Vergiss nicht, ich werde eines Tages zurückkehren!«, rief er ihr nach.
    Der breite Gang bot keinen Anhaltspunkt, an dem sich hätte erkennen lassen, wohin Pankha-Skrin sich wenden sollte. Der Quellmeister entschied sich für rechts. Salsaparú war längst durch den Schacht emporgeschwebt und aus seinem Blickfeld entschwunden.
    Pankha-Skrin empfand mit Erleichterung, aber auch mit gewisser Verwunderung, dass der pochende Schmerz, der seit seiner Landung in Murcons Burg von dem Skri-marton ausgegangen war, nachgelassen hatte.
    Die Wände bestanden aus nacktem Fels. Für den Quellmeister, dessen kurze, stämmige Beine nie einen längeren Marsch unternommen hatten, war der Weg beschwerlich. Er war inzwischen seit gut drei Stunden unterwegs, und noch hatte er keinen einzigen der geheimnisvollen Unterweltbewohner zu Gesicht bekommen.
    Endlich mündete der Gang in einen fast endlos weiten Raum, dessen Boden leicht abwärts geneigt schien. Im Hintergrund der Halle war es düster, stellenweise sogar finster, was bedeutete, dass die Temperaturen dort wesentlich niedriger liegen mussten als im Vordergrund, da Pankha-Skrins optisches Wahrnehmungsvermögen derzeit nur im längerwelligen, thermischen Bereich des Spektrums arbeitete.
    Der düstere Hallenhintergrund zog den Quellmeister an. Pankha-Skrin schritt die weite, sanft geneigte Rampe hinab. Aus der Nähe erwies sich die Dunkelheit als weniger undurchdringlich, als es von Weitem den Anschein gehabt hatte. Dem Quellmeister war, als seien im Hintergrund die Umrisse großer Gegenstände zu erkennen.
    Plötzlich reagierte der kleine Übersetzer. Pankha-Skrins Hörorgane empfingen keinen Laut, der Übersetzer gab jedoch ein halblautes fiependes Geräusch von sich, das

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