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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Frischluftversorgung des Turms, in dem die Bruderschaft der Unabhängigen Frauen lebte. Pritt hatte sich diesen Lauschposten selbst ausgesucht. Wenn Boronzots Männer angriffen, würden sie früher oder später den Stollen durchqueren müssen. Die Röhren aber verstärkten jedes Geräusch und trugen es bis in weite Feme.
    Das Geräusch kam wieder, lauter und heftiger als zuvor. Pritt sah im Geist Boronzots Krieger, die über die Röhren hinwegkletterten und sie dabei mit ihren harten Stiefeln berührten.
    Das Klingen und Dröhnen hielt etwa zwanzig Minuten lang an. Dann wurde es still. Nach Pritts Schätzung hatte Boronzot mindestens achtzig, vielleicht sogar hundert Kämpfer in den Turm der Frauen eingeschleust. Das war eine beachtliche Streitmacht.
    Sie kroch den Stollen entlang bis zu dessen Ausstieg. Wenige Minuten später stand sie vor der Schiefäugigen Salsaparú.
    »Boronzot kommt!«, sagte die Vorsteherin, als sie den harten Ausdruck auf Pritts Gesicht sah.
    »Ich bin sicher. Ich schätze seine Stärke auf achtzig bis hundert Mann.«
    »Auf dich ist Verlass«, lobte Salsaparú. »Boronzot hat also nicht auf Garlottas Appell reagiert. Oder wenn er es tat, dann nur zum Schein. Er gibt sich verhandlungsbereit, aber statt zu warten, überfällt er uns.«
    »Die Männer halten sich für überlegen. Es verletzt ihren Stolz, wenn wir in ihren Bereich eindringen und einen wichtigen Gefangenen entführen, wie wir es mit dem Gastwirt getan haben. Sie müssen sich dafür rächen.«
    »Allen voran Boronzot, die fette Ratte!«, knurrte Salsaparú. »Sage den Unteranführerinnen Bescheid. Sie sollen ihre Leute in Marsch setzen. Wenn das geschehen ist, berichtest du Garlotta, was du über Boronzots Angriff weißt. Sie wird uns unterstützen.«
    »Was wird mit dem Gastwirt?«, wollte Pritt wissen.
    »Wir müssen ihn in Sicherheit bringen – für den Fall, dass wir unterliegen. Boronzot wird damit rechnen, dass wir ihn in der Höhe des Turms verstecken. Aber wir schlagen ihm ein Schnippchen und bringen den Gefangenen in das unterste Gelass.«
    »Damit die Blinden ihn fassen?«, rief Pritt entsetzt.
    »Wir werden ihn bewachen. Die Blinden sollen nicht einen Finger nach ihm ausstrecken.«
    Der, von dem die Rede war, saß mittlerweile in Salsaparús Quartier und versuchte, mit seinen Gedanken ins Reine zu kommen. Zu verwirrend, zu vielfältig und fremdartig waren die Eindrücke der letzten Zeit.
    Pankha-Skrin hatte die ehemalige Burg des Mächtigen Murcon erreicht, der einst von den Wesen jenseits der Materiequelle mit sechs Brüdern ausgesandt worden war, um Leben und Intelligenz im Universum zu verbreiten. Die heute hier lebenden Zaphooren nannten die Burg das Große Gasthaus.
    Soviel Pankha-Skrin inzwischen in Erfahrung gebracht hatte, waren die Vorfahren der Zaphooren intergalaktische Nomaden gewesen, die mit dem Mächtigen Murcon befreundet und von diesem auf seine Burg eingeladen worden waren. Die Burg hatte ihnen anscheinend so gut gefallen, dass sie beschlossen hatten, sie nicht wieder zu verlassen. Offenbar hatten sie Murcon kurzerhand beseitigt, denn er war seit jenen längst vergangenen Tagen spurlos verschwunden. Die Nomaden hatten es sich in der Burg bequem gemacht und sich vermehrt, bis ihre Nachkommen einander vor lauter Übervölkerung gegenseitig auf die Füße traten.
    Hier begann das eigentliche Rätsel. Warum bemühten sich die Zaphooren nicht, der Enge zu entkommen? Es gab unter den vielen Bruderschaften, Gruppen und Parteien die Techno-Spürer, deren Oberbruder der dreiarmige Vajlan war. Die Techno-Spürer verwalteten das technische Erbe, ihnen oblag die Verantwortung für die Raumschiffe, die sich im Besitz der Zaphooren befanden. Warum hatten die einzelnen Gruppen nicht längst das qualvoll überfüllte Große Gasthaus verlassen?
    Diese Frage hatte Pankha-Skrin der Schieläugigen gestellt.
    »Es ist versucht worden, aber ohne Erfolg!«, hatte Salsaparú geantwortet. »In der Vergangenheit sind des Öfteren Zaphooren an Bord eines Raumschiffs zu den Sternen geflogen. Aber sie kehrten unverrichteter Dinge zurück.«
    »Du meinst, die Sterne hatten keine bewohnbaren Planeten?«
    »Die Schiffe erreichten die Sterne nie. Sie flogen davon, immer auf geradem Kurs. Sie ließen das Große Gasthaus hinter sich zurück und drangen in die unendliche Weite vor. Nachdem sie aber lange genug geflogen waren, ohne sich einem der Sterne zu nähern, tauchte das Gasthaus wieder vor ihnen auf.«
    »Wie oft ist dieser

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