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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das für die Loower lebenswichtig war. In den weitläufigen Gebäuden, Gängen und Gewölben war ein geheimnisvolles technisches Gerät verborgen, das in das Auge eingebaut werden musste, mit dem Pankha-Skrin die Materiequelle zu passieren hoffte.
    Er musste die Burg auf eigene Faust erforschen, sich von den Zaphooren trennen. Andererseits würde er sich mit allen, denen er während seiner Suche begegnete, nicht verständigen können. Er brauchte das Übersetzungsgerät, das Salsaparú um den Hals trug.
    Inzwischen hatte der Trupp eine Region erreicht, in der Wände, Böden und Decken aus gewachsenem Fels bestanden. Sie befanden sich unterhalb der Gebäudefundamente. Der Quellmeister spürte, dass die Frauen sich in dieser Umgebung nicht wohlfühlten. Sie waren unsicher und leicht zu erschrecken geworden.
    Diese Parameter plante Pankha-Skrin in sein Vorhaben ein.
    Die Gelegenheit, seinen Plan auszuführen, ergab sich schneller als erwartet. Pankha-Skrin gelangte mit seinen Begleiterinnen in eine weite, kümmerlich beleuchtete Felsenhalle. Sie war leer und wirkte mit ihren rauen Felswänden und dem unebenen Boden halb fertig, als sei das Bauvorhaben abgebrochen worden.
    In der Mitte des Raumes entdeckte der Quellmeister ein annähernd kreisförmiges Loch. Es durchmaß gut fünf Meter. Mit dem Fuß schob Pankha-Skrin einen kleinen Felsbrocken über den Rand der Öffnung. Der Stein schwebte in der Luft. Erst als der Quellmeister ihn ein Stück weit seitwärts bewegte, sank er langsam in die Tiefe.
    Inzwischen war Salsaparú ihm gefolgt.
    »Geh da nicht hin!«, bat sie. »Der Schacht ist gefährlich.«
    »Warum?«, fragte der Quellmeister.
    »In der Tiefe wohnen die …«
    Die Worte waren der Schiefäugigen einfach über die Lippen gesprudelt. Sie brachte den Satz dennoch nicht zu Ende.
    »Wer wohnt in der Tiefe?«, beharrte Pankha-Skrin.
    »Ich werde es dir erklären, wenn du mit mir kommst.«
    Als Pankha-Skrin von dem Rand des Loches wegtrat, verlor er scheinbar das Gleichgewicht. Er gab ein ängstliches Geräusch von sich und griff mit den weitreichenden Hautlappen nach der Schiefäugigen. Salsaparú sah ihn straucheln und wollte ihm zu Hilfe eilen. Genau darauf hatte Pankha-Skrin gewartet.
    Er packte Salsaparú und stürzte mit ihr in den Schacht – auf der Seite, auf der das abwärts führende Feld vorherrschte. Die Schiefäugige schrie, und die Frauen, die im Hintergrund gewartet hatten, eilten herbei.
    Salsaparú war sekundenlang vor Schreck starr. Dann schlug sie mit Armen und Beinen um sich. Sie schrie fortwährend. Der Übersetzer wiederholte in entnervender Eintönigkeit: »Nicht stürzen! Zurück nach oben! Zullmaust wird uns umbringen!«
    Pankha-Skrin wirkte ebenso entsetzt. Scheinbar ziellos bewegte er die Greifhäute, die seine obere Körperhälfte bedeckten. Tatsächlich diente jede Bewegung dazu, die sich sträubende Salsaparú besser in den Griff zu bekommen. Anfangs gelang es der Vorsteherin mehrmals, sich in den aufwärts führenden Teil des künstlichen Schwerefeldes zu manövrieren. Aber der Quellmeister zog sie jedes Mal zurück.
    »Klammere dich nicht so an mich!«, stieß Salsaparú schließlich hervor. »Wenn du ein wenig loslässt, sind wir im Nu wieder oben!«
    Pankha-Skrin wimmerte nur. Anstatt der Frau mehr Bewegungsspielraum zu lassen, packte er sie umso fester.
    »Lass mich los!«, stieß die Schiefäugige hervor. »Zieh die Lappen einfach ein!«
    Salsaparú bemühte sich, seinem Griff zu entkommen. »Wenn nur die verfluchte Finsternis nicht wäre!«, hörte Pankha-Skrin sie ächzen.
    Das verriet ihm, dass das Sehvermögen der Zaphooren längst nicht so gut ausgebildet war wie das seine. Für ihn war es im Schacht keineswegs finster. Was er sah, wirkte flach und farblos – ein Hinweis, dass es in diesem Loch nur niederfrequentes Licht gab. Salsaparús Augen waren für solcherart Licht anscheinend unempfindlich. Daher erschien es ihr finster.
    Pankha-Skrin blickte in die Tiefe. Er sah, dass sie sich dem Ende des Schachtes näherten. Inzwischen hatte Salsaparú ihr krampfhaftes Bemühen, seiner Umarmung zu entkommen, aufgegeben. Pankha-Skrin fühlte, dass sie zitterte. Das schien ein Zeichen der Furcht zu sein.
    »Wer ist Zullmaust?«, fragte der Quellmeister.
    »Zullmaust ist der König der Blinden, die in der Tiefe hausen«, stieß die Schiefäugige hervor. »Die Blinden hassen alles, was sehen kann. Sie dulden keinen Fremden in ihrem Bereich.«
    »Mich werden sie dulden müssen«,

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