Silberband 108 - Grenze im Nichts
Türme. Er spürte, dass ihm der Gürtel abgenommen wurde. Hoffentlich versuchten die Unbekannten nicht, auch den Rückentornister zu lösen, in dem sich das Lebenserhaltungssystem befand.
Unverkennbar war, dass er nun in die Höhe gezogen wurde.
»Kannst du mich noch hören, Atlan?«
»Sehr gut!«, erwiderte der Arkonide. »Es sieht so aus, als befände sich oben im Turm der Eingang. Wir sind gleich da.«
»Wenn sie euch erst einmal im Innern haben, kann ich nicht mehr ohne Weiteres eingreifen«, rief Ganerc-Callibso. »Sie verhindern, dass ich euch folgen kann.«
»Sie werden nichts gegen uns unternehmen, solange du noch in Freiheit bist, Ganerc«, sagte Rhodan. »Du weißt, wohin man uns gebracht hat. Behalte den Turm im Auge. Ich versuche, dich regelmäßig zu informieren, was hier geschieht.«
Die Frage war nur, ob Atlan und er nicht in Kürze ihre restliche Ausrüstung verlieren würden.
Rhodan fragte sich, wer die Unbekannten sein mochten, die in der Ruine von Lorvorcs Burg hausten. Und vor allem, wie sie an diesen Ort gelangt sein konnten.
Pankha-Skrin war so in den Anblick der Ereignisse vertieft, dass er die für ihn gefährliche Entwicklung zunächst überhaupt nicht registrierte. Erst allmählich wurde er sich dessen bewusst, dass die Wesen, die ihn besiegt hatten, ihre neuen Gefangenen ebenfalls in den Turm bringen würden.
Der Loower setzte sich in Bewegung. Sollte er in sein Gefängnis zurückkehren? Von der Nische aus konnte er nicht verfolgen, was in dem Raum geschehen würde. Deshalb schaute er sich nach einem geeigneten Versteck um und entschied sich für mehrere kastenförmige Stahlblöcke. Offenbar handelte es sich um kompakte Maschinen. In einer Lücke zwischen den Blöcken konnte er sich verkriechen. Der Quellmeister war nun sicher, dass er die Atempause erhalten hatte, weil diese drei Fremden gekommen waren.
Er hörte Geräusche an der Schleuse und zog sich hastig in das Versteck zurück. Dass die Wesen in den ovalen Stahlbehältern die neuen Gefangenen ebenfalls in der Nische unterbringen wollten, brauchte er nicht zu befürchten, denn dort war gerade für ihn genügend Platz gewesen. Sie würden seine Flucht erst entdecken, sobald sie sich ihm wieder widmen wollten.
Pankha-Skrin drehte seine Augen zu der Schleuse hinüber. Die beiden Fremden wurden von sechs Flugkörpern begleitet. Dass ausgerechnet die beiden größeren Wesen gefangen worden waren, verstand Pankha-Skrin nicht. Er fragte sich, wie lange es dem Kleinen gelingen würde, in Freiheit zu bleiben.
Die Raumfahrer wurden auf den Boden gelegt und paralysiert. Einige Zeit später öffnete sich die Schleuse erneut, und weitere Flugkörper schwebten herein.
Sie sanken zu den Gefangenen hinab. Tentakelartige Auswüchse tasteten die Reglosen und vor allem ihre Ausrüstung ab. Pankha-Skrin wusste nicht, wer die Gefangenen waren und was sie beabsichtigten, aber schon die Tatsache, dass er und sie einen gemeinsamen Gegner besaßen, machte sie zu Verbündeten.
Vielleicht konnte es ihnen gemeinsam gelingen, die Flugobjekte zu überrumpeln. Dieser Gedanke ließ den Loower nicht mehr los.
Er hatte einen höchst unbefriedigenden Erfolg errungen, dachte Cerveraux. Was nützte es ihm, dass sich zwei der Fremden in seiner Gewalt befanden, der dritte sich aber weiterhin frei in der Ruine bewegen konnte. Diese Entwicklung, die nicht vorherzusehen gewesen war, hatte einen weiteren Nachteil für Cerveraux: Er war nicht in der Lage, sich ausschließlich auf die Gefangenen zu konzentrieren, obwohl alle von ihnen kommenden Informationen von großer Wichtigkeit gewesen wären.
Am meisten ernüchterte den ehemaligen Bauarbeiter jedoch der Verlust von vier Tochtersystemen. Zum Glück gehörte Geurly nicht dazu. Geurly hatte sich sehr klug verhalten und darauf geachtet, dass der Kontakt zu dem Kleinsten der Fremden nicht verloren ging. So war Cerveraux nach wie vor in der Lage, diesen gefährlichen Eindringling zu beobachten.
»Im Augenblick bin ich ratlos«, gestand er den Tochtersystemen in seiner unmittelbaren Umgebung. »Ich weiß nicht, wie ich nun vorgehen soll, Suys.«
Der angesprochene Ableger antwortete nicht. Natürlich wusste Suys keinen Rat.
In dem Moment wurde der Turm von einer Erschütterung durchlaufen. Sie war nicht sehr heftig, doch Cerveraux spürte sie deutlich und erschrak. »Habt ihr das registriert?«, wandte er sich erneut an seine Tochtersysteme.
»Vibrationen«, erwiderte Kreyn. »Sollen wir ihren Ursprung
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