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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unruhiger und nervöser wurde, betätigte Baya den Alarmsensor. Kaum eine Minute später kam ein Paratender mit dem Tempereg. »Ist es schon wieder so weit?«, fragte der Mann verwundert. »Die Vierundzwanzigstundenfrist ist gar nicht um.«
    »Ich habe Angst.« Es gelang Baya vorzüglich, glaubhaft zu wirken.
    Der Paratender verpackte Puko in den Tempereg, überprüfte noch einmal die Verschlüsse und zog sich zurück. Kaum war er verschwunden, öffnete das Mädchen die Zellentür und machte sich danach an Puko zu schaffen. Sie unterhielt sich mit ihm und merkte an seinen Reaktionen, dass er ihren Ausführungen noch folgen konnte. Deshalb öffnete sie bedenkenlos die Verschlüsse und befreite ihn von der Zwangsjacke. Puko spannte seine Muskeln an und schüttelte sich.
    »Erinnerst du dich an dein Versprechen, Puko?«, fragte Baya, während sie sich rückwärtsgehend aus der Zelle zurückzog.
    »Du bist die Tanzende Jungfrau.« Der Junge blickte wild um sich. »Wo ist dein drittes Auge?«
    »Du wolltest mir helfen, es zurückzuholen.« Baya tastete sich die Wand des Korridors entlang.
    »Was soll ich tun?« Puko folgte ihr geduckt. Auf seinem sehnigen Kinderkörper traten die Muskelstränge hervor.
    Baya deutete auf Milestones Labor. »Die Tür versperrt den Zugang zu meinem dritten Auge.«
    Einen animalischen Laut ausstoßend, setzte Puko sich in Bewegung. Er sprang in vollem Lauf gegen die Tür. Die Kunststoffverschalung krachte und bekam Sprünge. Der Aufprall war so heftig gewesen, dass Baya schon fürchtete, der Junge müsse sich etliche Knochen gebrochen haben. Aber Puko setzte bereits zum zweiten Anlauf an.
    »Nicht auf diese Weise!«, rief Baya ihm zu. »Du wirst dich verletzen.«
    Puko warf den Kopf zurück, dann zog er ihn tief zwischen die Schultern und kreuzte die Arme vor seinem Gesicht und der Brust. Noch während er sich in Bewegung setzte, wurde die Labortür aufgerissen. Milestone erschien. »Was soll das …« Der Cheftender verstummte entsetzt, als er die kleine, muskulöse Gestalt auf sich zukommen sah. Er hatte keine Zeit mehr, Puko auszuweichen, und wurde von ihm niedergerannt.
    »Puko!«, rief Baya dem Tempester-Jungen nach und folgte ihm ins Labor. »Fass nichts an! Wir wollen nur mein Auge.«
    Sie entdeckte es in einem filigranen Gestell, in einer schwachen Aura aus bläulichem Licht. Furchtlos griff sie hinein und nahm das Auge an sich, ging damit zu Puko, blickte hindurch und wünschte sich und ihn nach Jota-Tempesto.
    Als Baya das Auge absetzte, stellte sie überrascht fest, dass sie von einer unübersehbaren Menschenmenge umringt war. An den aschgrauen Kombinationen erkannte sie, dass es sich um Tempester handelte.
    Sie standen einander in zwei Fronten gegenüber. Zwischen ihnen war ein etwa zehn Meter breiter Streifen freies Feld. Beide Gruppen verhielten sich schweigsam und abwartend, als ob sie auf etwas warteten.
    Baya umklammerte das Auge instinktiv fester. Sie überlegte sogar, ob es besser wäre, im distanzlosen Schritt in eine der Hyperraumnischen zurückzukehren.
    Puko nahm ihr die Entscheidung ab. Er stieß einen animalischen Kriegsruf aus und lief über das Feld zwischen den Menschen. »Die Tanzende Jungfrau ist zu uns gekommen! Die Tanzende Jungfrau …« Er schrie aus Leibeskräften. Der Rest ging in dem Gebrüll unter, das sich auf beiden Seiten erhob. Es schien, als hätten beide Parteien nur auf einen Anstoß dieser Art gewartet, um aufeinander loszugehen.
    Baya reagierte zu langsam. Sie wurde zwischen zuckenden und stoßenden Leibern eingekeilt. Jemand prellte ihr das Auge aus der Hand. Sie tastete verzweifelt um sich, wurde aber abgedrängt, fortgezerrt und dann hochgewirbelt.
    Den Schmerz beim Aufprall spürte sie kaum, auch nicht die Schläge, die sie trafen. Ungezielte Schläge, denn einen wirklichen Angriff hätte sie nicht überstanden. Sie nahm die Schmerzen kaum wahr, dachte nur an das verlorene Auge, das ihr vielleicht Macht über die Tempester verliehen hätte und das auf jeden Fall die einzige Möglichkeit zum Verlassen dieser Welt bot. Das waren auch ihre letzten Gedanken als sie, eingekeilt zwischen den Kämpfenden, das Bewusstsein verlor.
    Das erste Empfinden beim Erwachen war, dass sie etwas in Händen hielt. Noch bevor Baya mehr erkennen konnte, tastete sie den Gegenstand ab und stellte überrascht fest, dass er die Form des Auges hatte.
    Ihre Enttäuschung war umso größer, als sie feststellte, dass das Ding nur eine hölzerne Attrappe war.
    »Sie

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