Silberband 108 - Grenze im Nichts
Versteck der Original-Psychode führen. Sie haben jedoch angedeutet, dass der Weg dorthin gefährlich ist.«
Margor beauftragte Galinorg und den Laren, die Expedition ins Landesinnere vorzubereiten.
Es dauerte einen ganzen Zwottertag, und das waren immerhin fast fünfzig Normstunden, bis sie aufbrechen konnten. Zweimal brachen Sandstürme und danach ein Hagelschauer über die Ebene herein, was die Arbeiten erheblich verzögerte.
Die Tempester überstanden Sturm und Hagelschlag im Freien. Sie zeigten nach den eigroßen Hagelkörnern nicht einmal blaue Flecken. Margor war überaus zufrieden deshalb, denn ihre übermenschliche Widerstandskraft prädestinierte die Tempester für ein Leben auf Zwottertracht.
Schneeflocke erwies sich als weniger robust. Der Kristallroboter wurde von einem der Sandstürme überrascht und verlor die Kontrolle über sich. Er stand nur da, ließ die Sandschauer auf sich herabprasseln und reagierte lediglich mit einem wirren Farbenspiel. Die Kristalle, aus denen er zusammengesetzt war, strebten unter der Reibung auseinander, und sein Körper schwoll auf das Doppelte des ursprünglichen Volumens an. Gota musste den Roboter retten. Obwohl Margor mit seinem Amulett nachhalf, kostete es sie einige Überwindung, Schneeflocke in die Sicherheit des Hauses zu bringen.
»Der Wind hat mir eine Botschaft zugetragen«, sang der Roboter, nachdem er sich konsolidiert hatte. »Ich hätte mich von ihm führen lassen sollen.«
»In Zukunft unterlässt du Eigenmächtigkeiten«, sagte Margor zurechtweisend und beschloss, dem Roboter mehr Gehorsam beizubringen.
Schließlich wurden die beiden Geländewagen, die Galinorg beschafft hatte, startklar gemacht. Pyon Arzachena, der als Prospektor über entsprechend große Erfahrung verfügte, half dem Vincraner bei den Vorbereitungen.
Nach kurzer Zeit kam er aufgeregt zu Margor. »Statt der zwei Geländewagen stehen vier in der Garage«, berichtete er. »Aber nur zwei sind fahrtauglich. Die anderen sehen äußerlich wie normale Geländewagen aus und sind anscheinend auch mit allen technischen Geräten ausgestattet. Aber bei ihnen funktioniert nichts, sie sind Attrappen. Ich frage mich, was das soll.«
»Es ist dasselbe wie mit den Psychoden«, vermutete Margor.
Als wenig später Visbone mit einem Strahler kam, der nichts weiter als ein nachgebautes Spielzeug war, zeigte sich der Mutant schon nicht mehr so geduldig. Er wollte nicht mit jeder Kleinigkeit belästigt werden.
Im Geist stellte Margor bereits die Mannschaft zusammen. Organizz und Generizza sollten als Führer jeder einem Geländewagen zugeteilt werden. Margor selbst wollte das Kommando über das Fahrzeug mit Organizz übernehmen, Hotrenor-Taak würde der Kommandant des anderen sein.
Den beiden Mannschaften sollten Visbone, Santix und Schneeflocke angehören. Arzachena und Milestone sah Margor bereits als Begleiter für den Laren vor. Zehn Tempester unter Gotas Führung würden den beiden Wagen zu Fuß folgen.
In den Laderäumen der Geländefahrzeuge blieb ausreichend Platz für die Psychode. Dass Margor skeptisch blieb und den Versprechungen der Zwotter nicht traute, stand auf einem anderen Blatt.
Der Aufbruch stand unmittelbar bevor, als Doc Pontak Alarm gab. Margor hatte den Arzt beauftragt, die Tempester-Babys zu beaufsichtigen, schließlich machte er Pontak für das Chaos in der Großraumklause mitverantwortlich.
»Es ist nicht meine Schuld«, beteuerte der Paratender. »Eine Gruppe von Zwottern hat meine Leute und mich abgelenkt. Währenddessen entführte eine andere Gruppe die Kinder. Sie sind weg, Boyt. Soll ich den Entführern folgen?«
Margor winkte ab. Er hatte mit einer solchen Entwicklung nicht gerechnet, aber sie kam auch nicht überraschend für ihn. Zwotter waren überaus kinderlieb, das wusste er aus eigener Erfahrung, schließlich war er von Zwottern aufgezogen worden.
»Dann sind wir eine Sorge los«, sagte er zu Pontaks Überraschung. »Irgendwann kommen die Kinder wieder zurück. Es ist nur zu hoffen, dass die Zwotter mit ihnen fertig werden.«
Er schwang sich in den startbereiten Geländewagen, und sie fuhren los.
Organizz klagte von Anfang an über Schmerzen. Margor erfuhr über Sprechfunk von Hotrenor-Taak, dass Generizza in ähnlicher Weise klagte maß der Sache aber keine Bedeutung bei.
»Zuallererst bringst du uns zu den Psychoden, Organizz!«, verlangte Margor. »Danach sorge dich meinetwegen um dein körperliches Wohlergehen.« Er wusste von früher, dass die
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