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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eilte ich nach Zwottertracht voraus und bereitete deinen Empfang vor.«
    »Ich bin beeindruckt«, gestand Margor, fand aber, dass mehr Sentimentalität unnötig war. »Zugleich bin ich irritiert. Habe ich damals nicht Harzel-Kolds Trutzburg mitsamt den Psychoden vernichtet? Sag mir, ob ich mir alles nur eingebildet habe.«
    »Es war keine Einbildung«, erklärte Galinorg. »Trotzdem hat es sich etwas anders zugetragen, als du glaubtest. Lass dir die Geschehnisse von meiner Warte aus erzählen, dann wirst du bald alles verstanden haben.«
    Galinorg hatte Harzel-Kold und seine Sammlerleidenschaft schon vor dem Jahr 3492 terranischer Zeitrechnung gekannt. Aber in jenem Jahr war er mit ihm auf eine Expedition zum fünften Prov-Planeten gegangen, um ein Kunstwerk der Prä-Zwotter zu suchen, das Harzel-Kold Aufsteigende Tränen nannte. Die Expedition war ein Fehlschlag gewesen.
    Als Galinorg nach Gäa zurückkehrte, traf er die hochschwangere Virna Marloy, die ihn bat, sie nach Zwottertracht zu bringen. Damals hatte Galinorg seinen ersten Kontakt zu dem noch ungeborenen Boyt gehabt, das wusste er heute sicher. Denn es konnte nur das Ungeborene gewesen sein, das ihn schließlich dazu brachte, die Schwangere auf die Welt im Staubmantel zu fliegen.
    Galinorg war für äußere Einflüsse besonders empfänglich gewesen, weil er mit Harzel-Kolds Zwotterkunst zu tun gehabt hatte. Auch darüber war sich der Vincraner klar, ebenso wie über die Tatsache, dass es ihn später nicht aus eigenem Willen nach Zwottertracht zog, um Virna Marloy im Anschluss an ihre Entbindung nach Gäa zurückzubringen, sondern dass er den mentalen Befehl dazu erhalten hatte.
    Von da an war Galinorg immer wieder nach Zwottertracht zurückgekommen, und er war es auch, der den sechsjährigen Boyt zu seiner Mutter brachte, als die Zwotter ihn aus ihrer Obhut entließen.
    Boyt machte Galinorg in seiner Abwesenheit zum Verwalter von Harzel-Kolds Kunstsammlung, wenn auch mit der Auflage, er dürfe sich nicht zu sehr mit den Psychoden beschäftigen. Galinorg kannte Harzel-Kolds Schicksal, und er hatte nicht vor, denselben Weg zu gehen, deshalb hielt er sich an die Anweisungen.
    Viele Jahrzehnte später, Galinorg war schon ein alter Mann, kam Margor nach Zwottertracht zurück und teilte Galinorg seinen Entschluss mit: »Ich habe keine andere Wahl, als diese Schätze zu vernichten.«
    »Muss es sein, Boyt?«, hatte Galinorg gefragt, und Margor hatte ihm erklärt: »Die Ausstrahlung der Psychode hat mich geformt – durch ihren Einfluss mutierte ich. Stell dir vor, ein Mutant wie Bran Howatzer käme in ihren Besitz … Das darf ich nicht riskieren.«
    Boyt Margor hatte sich für hundert Stunden in den Raum mit den Psychoden eingeschlossen, danach kam er gestärkt zurück, um das, wie er meinte, Unvermeidliche zu tun.
    Aber Galinorg teilte diese Meinung nicht. Ohne Margors Wissen ließ er von den Zwottern sämtliche Psychode aus dem Haus schaffen und in ein Versteck in den Bergen bringen. Er war überzeugt, dass Boyt ihm das eines Tages danken würde. Irgendwann würde er vielleicht wieder die Kräfte der Psychode brauchen.
    Als besonderer Vertrauter von Boyt Margor hatte Galinorg eine große Handlungsfreiheit, die ihm viel Spielraum für Eigeninitiative ließ. Er war kein bloßer Handlanger wie viele andere Paratender.
    Galinorg startete das kleine Raumschiff und brachte sich und Margor in eine gewisse Höhe, von der aus sich Margor auf das Gebäude konzentrierte und es unter einer Eruption psionischer Energie vergehen ließ.
    Galinorg brachte Margor nach Gäa, dort verlor er ihn aus den Augen. Bald darauf hörte er aus Berichten, dass der Sohn von Harzel-Kold der LFT große Schwierigkeiten bereitete.
    Aber sein Glaube an Boyt war unerschütterlich, und Galinorg war sicher, dass er eines Tages zum Ort seines Ursprungs zurückkehren würde. Deshalb ließ er auf Zwottertracht von den Eingeborenen ein Gebäude errichten – ein genaues Ebenbild des Hauses, das Harzel-Kold erbaut hatte. Es stand an derselben Stelle, und die Räume waren identisch angeordnet, und die große Halle, die mit einem Panzerschott versiegelt war, glich in allen Einzelheiten jener, in der Harzel-Kold seine Psychode aufbewahrt hatte.
    Galinorg befahl den Zwottern, die Kunstschätze aus dem Versteck in den Bergen zu holen und sie in der Halle aufzustellen. Er beaufsichtigte die Arbeiten, und beim Betrachten der Psychode war er nahe daran, der Versuchung zu unterliegen und seinen Geist für

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