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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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spüren.
    Visbone hatte Organizz am Steuer des Geländewagens abgelöst. Der Zwotter saß auf dem Platz des Beifahrers und wand sich wie unter Schmerzen. Sein Gesang war so unverständlich geworden, dass nicht einmal mehr Schneeflocke etwas damit anfangen konnte.
    »Endstation!«, verkündete Visbone und hielt das Fahrzeug an.
    »Es geht nicht mehr weiter«, meldete auch Hotrenor-Taak.
    Sie waren in einem Talkessel angelangt, der von schroffen Felswänden eingeschlossen war. Es gab nur den schmalen Zugang, durch den sie eingefahren waren.
    Ein gespenstisch goldenes Licht erfüllte den Kessel. Es kam von den Staubwolken, die sich um die Felsgipfel türmten. Die Luft war unbewegt, nahezu völlige Stille herrschte. Nur das feine Rieseln herabfallenden Staubes war zu hören.
    »Es regnet Sand, golden flimmernden Sand«, stellte Visbone fest. »Selbst wenn es einen Weg gäbe, kämen wir mit dem schweren Fahrzeug nicht mehr weiter. Wir würden im Treibsand versinken.«
    »Aussteigen!«, befahl Margor und stülpte seine Atemmaske vors Gesicht.
    Vom anderen Geländewagen näherten sich Hotrenor-Taak, Arzachena und Milestone. Generizza verließ das Fahrzeug als Letzter, er fiel kraftlos in den Sand. Schneeflocke trug Organizz zu ihm, richtete beide auf und lehnte sie mit den Rücken gegeneinander. Dann sang er verhalten auf sie ein.
    »Hast du die Ruinen gesehen, Boyt?«, fragte der Lare. Seine Stimme klang unter der Atemmaske gedämpft.
    »Ruinen?« Margor ließ seine Blicke über die senkrechten Felswände gleiten. Der Sandregen hatte sich verstärkt, die Sicht war schlechter geworden und ließ auf diese Entfernung keine Einzelheiten mehr erkennen.
    »Aus dem Treibsand ragen Erhebungen, die wie Reste von Bauwerken aussehen. Wenn die Zwotter die Psychode in diesen Ruinen versteckt haben, werden wir Schwierigkeiten haben, sie auszuschaufeln.«
    »Wir sind am Ziel!«, sang Schneeflocke mit mächtigem Tenor. »Die verheißungsvollen Botschaften kommen von überall. Wir sind im Zentrum der Parusischen Sendungen.« Der Roboter fuhr kristallene Pseudopodien aus, mit denen er den herabfallenden Staub auffing. Er leuchtete in sattem Goldgelb.
    »Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren und methodisch vorgehen«, mahnte Arzachena. »Mit unseren Zwotter-Führern ist nicht mehr viel anzufangen.«
    Margor konzentrierte seine Parasinne auf das Amulett. Er hoffte, dass es als eine Art Relais für die Sendungen anderer Psychode diente. Tatsächlich wurde die Ausstrahlung des Steins um ein Vielfaches verstärkt. Dennoch vermochte er nicht zu sagen, woher die Impulse kamen. Sie schienen von überall auf ihn einzuströmen.
    Der Sandstaub fiel dicht, die Sicht betrug keine zwanzig Meter mehr. Ein leichter Wind war aufgekommen, der an Stärke zuzunehmen schien.
    »Zusammenbleiben!«, befahl Margor. Er wusste, wie leicht in dem nebelartigen Staub jede Orientierung verloren ging. »Wir warten auf die Tempester, dann bilden wir zwei Suchtrupps mit je einem Zwotter als Führer.«
    »Die Zwotter sind verschwunden«, sang Schneeflocke. Margor stieß eine Verwünschung aus.
    »Weit können sie noch nicht gekommen sein.« Hotrenor-Taak hob ein kleines Nachtsichtgerät. Auf dem Monitor waren erst nur die wehenden Sandkörner zu sehen. Aber plötzlich tauchten zwei sich bewegende Silhouetten auf. Generizza und Organizz waren keine hundert Meter entfernt.
    »Taak, Pyon, Schneeflocke – ihr kommt mit mir!«, ordnete Margor an. »Ihr anderen folgt uns mit den Tempestern in einer breiten Suchkette. Wir halten Funkverbindung.«
    Hotrenor-Taak übernahm mit dem Infrarotspürer die Spitze. Margor und Arzachena blieben dicht hinter ihm. Schneeflocke folgte in geringem Abstand.
    »Wir kommen näher!«, stellte der Lare fest. »Da vorne sind die ersten Ruinen.«
    Obwohl Margor sich auf seine Parasinne konzentrierte, nahm er bei den Ruinen keine Psychode wahr.
    Schneeflocke schlug auf einmal einen Haken und wich zur Seite aus. Arzachena war mit einem Satz bei ihm und versuchte, ihn in die andere Richtung zu zerren. Als er den Roboter berührte, zuckte er jedoch mit einem Aufschrei zurück.
    »Schneeflocke hat sich energetisch aufgeladen und verteilt elektrische Schläge!«
    »Lass ihn gehen!«, sagte Margor. »Mit dem Ortungsgerät kann ich ihn jederzeit wiederfinden. Es ist besser, wenn wir uns an die Zwotter halten.«
    Das Sandtreiben war nun so dicht, dass sie sich gegenseitig nur als verschwommene Schemen sahen. Das von dem Sand ausgehende intensive Leuchten

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