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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht in eine bestimmte Richtung aus. Die Anzeige rotierte, als befinde sich Schneeflocke überall. Margor ahnte die Wahrheit.
    »Es schneit«, stellte Arzachena verblüfft fest. »Gibt es auf Zwottertracht überhaupt Niederschläge in Form von Schnee?«
    Der goldene Staub hatte sich gelichtet, die Sicht wurde besser. Margor sah große Schneekristalle im Wind treiben. Seine Ahnung wurde zur Gewissheit.
    »Schneeflocke hat sich in die einzelnen Kristalle aufgelöst, der Wind verweht ihn über den Talkessel«, sagte Hotrenor-Taak in dem Moment.
    Margor gab einen Befehl an alle. »Folgt den Kristallen des Roboters und markiert die Stellen, an denen sie niedergegangen sind! Es ist wichtig, dass kein Teil des Kristallroboters verloren geht. Ebenso wichtig ist es dass sie liegen bleiben, wo sie niedergegangen sind.«
    Der Goldstaub hatte sich bereits so weit gesetzt, dass der gesamte Talkessel überblickt werden konnte. Die Suche nach den künstlichen Kristallen würde deshalb nicht zu schwierig sein.
    »Machst du dir nicht etwas vor, Boyt?«, fragte Arzachena. »Ich glaube kaum, dass es dir gelingen wird, Schneeflocke wieder zusammenzubauen. Das könnte nur ein Gys-Voolbeerah.«
    »Schneeflocke ist meine letzte Hoffnung«, sagte Margor, ohne den Paratender über seine wahre Absicht aufzuklären.
    Neben einem Höhleneingang duckte sich noch die Mauer eines scheinbar uralten Gebäudes an den Fels. An dieser Wand hatten sich viele von Schneeflockes Kristallen niedergeschlagen. Sie bildeten eine fünfeckige Fläche von etwa zwei Quadratmetern. Margor ließ die Positionen kennzeichnen und die Kristalle entfernen. »Tragt die Mauer vorsichtig ab!«, trug er drei Tempestern auf, die sich nicht in ihrer aggressiven Phase befanden.
    Mit bloßen Händen räumten sie das schieferartige Gestein der Mauer beiseite. Schon nach wenigen Minuten entstand eine etwa vierzig Zentimeter große Öffnung, in der ein türkisfarbener Fleck fluoreszierte. Die Tempester erstarrten zu ehrfurchtsvoller Bewegungslosigkeit. Auch die anderen schienen die fremdartige Ausstrahlung zu spüren.
    »Ist das ein Psychod?«, fragte Arzachena mit ungewohnt verklärter Stimme.
    »Macht weiter!«, befahl Margor den Tempestern, erst dann antwortete er dem Prospektor. »Das ist eines der Psychode, die Zwotter haben sie in diesem Talkessel versteckt. Schneeflocke empfing ihre Ausstrahlung. Aber da sie von allen Seiten kam, wusste er nicht, wohin er sich wenden sollte. Er konnte den Verlockungen der Parusischen Sendungen schließlich nicht mehr widerstehen und gab ihnen nach. Nicht der Sturm hat seinen Körper zerrissen, sondern die Ausstrahlung der Psychode bewirkte den Zerfall. Schneeflocke wurde wie von Magneten angezogen. Deshalb werden wir überall dort Psychode finden, wo sich die Kristallkolonien abgelagert haben.«
    Als die Tempester ihre Arbeit beendeten, hatten sie ein reliefartiges Gemälde von fünfeckiger Form freigelegt. Es stellte kein erkennbares Motiv dar, sondern wirkte abstrakt. Erst wenn man es länger betrachtete, bekam es Tiefe, wurde plastischer, und dann hatte man das Gefühl, in das Bild hineinzufallen und in einem Meer aus Farben und Formen zu versinken.
    »Die Ewigkeits-Helix«, sagte Margor ergriffen. Er erkannte das Psychod sofort wieder, ihm fiel auch augenblicklich der Titel ein, unter dem Harzel-Kold es registriert hatte.
    »Haltet keine Maulaffen feil!«, herrschte er die Paratender und Tempester-Tender an, die bewegungslos das Gemälde anstarrten. »Hier sind noch Dutzende Psychode eingemauert und vergraben. Also weiter mit der Arbeit!«
    In kleinen Gruppen verteilten sie sich über den Talkessel und gingen an den markierten Stellen ans Werk.
    Margor ließ das fünfeckige Gemälde verpacken und in einen der Geländewagen bringen. Danach beaufsichtigte er die Ausgrabungsarbeiten und war immer sofort zur Stelle, wenn ein Psychod geborgen war, um es abzudecken, bevor die Paratender seinem Einfluss erliegen konnten.
    Die Kunstwerke waren bis zu zwanzig Fuß unter dem Sand vergraben oder auch in den Grundmauern der Ruinen eingebettet. Natürlich handelte es sich um keine historischen Ruinen, sondern um von Zwottern errichtetes antik gehaltenes Gemäuer. Alle Psychode waren so gut versteckt, dass sie ohne Schneeflocke nicht so schnell gefunden worden wären. Die Tender hätten in mühevoller Arbeit den Talkessel umgraben und alle Höhlen durchsuchen müssen. So aber stellten Margors Leute schon innerhalb der ersten Stunde neun Psychode

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