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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen Pneumolift aktiviert und war auf dem Weg weiter nach unten, wo sich nicht nur der Güterumschlag befand, sondern auch eine Station der Vaku-Schnellbahn. Zwar verkehrten die Züge in Sol-Town nachts nicht mehr in der gleichen Dichte wie vor Jahren, aber sie verkehrten. Mit einigem Glück würde der Entführer es schaffen, eine große Entfernung zwischen sich und seinen Verfolger zu legen.
    Margor fragte sich inzwischen, warum er ausgerechnet das Ladonnia-Psychod gefühlsmäßig spürte. Etwas musste damit vorgegangen sein.
    Der Pneumolift hatte in der siebten Subetage angehalten und reagierte nach wenigen Augenblicken auf den Rückruf. Als sich die Kabine endlich vor ihm öffnete, sprang Margor fiebernd hinein. Eine halbe Ewigkeit schien zu vergehen, bis er ebenfalls die siebte Subetage erreichte – tatsächlich waren es nur viereinhalb Sekunden gewesen.
    Vor Margor öffnete sich ein breiter Tunnel, der zur Vakuum-Bahn führte. Er sah gerade noch eine Gestalt um die nächste Ecke verschwinden und dass diese Gestalt eine große weiße Statue auf der Schulter trug.
    Der Entführer hatte ungefähr dreihundert Meter Vorsprung. Margor hastete den Tunnel entlang jagte eine stillgelegte Rolltreppe hinauf und sah, wie die mehrgliedrige, metallisch glitzernde Schlange eines Rohrbahnzugs sich im Hintergrund der Halle in Bewegung setzte – genau in seine Richtung. Ohne zu zögern, sprang er in den aus Glasfaserplastik gegossenen Graben, in dem die summende Einzelschiene verlief, die für den Zug Energiekissen und Linearmotor zugleich war. Das Summen erstarb, bevor Boyt den Boden berührte. Der Rohrbahnzug fiel krachend auf die Schiene und stoppte knapp zehn Meter vor dem Mutanten. Das Sicherheitssystem funktionierte einwandfrei.
    Seinen rasenden Puls missachtend, schwang Margor sich aus dem Schienengraben, rannte auf den Zug zu und sprang hinein. In dem ersten Wagen fand er den Entführer nicht. Als die Türen, die sich selbsttätig geöffnet hatten, wieder zuglitten, sprang Margor von einer Seite zur anderen und spähte durch die Fenster. Aber der Gesuchte schien nicht ausgestiegen zu sein.
    Margor eilte von Wagen zu Wagen, während der Zug die Druckschleuse passierte und seine schallschnelle Fahrt zur nächsten Station antrat.
    Im fünften Wagen fand er schließlich den Entführer. Hasserfüllt stürzte er sich auf den Vincraner – und hielt doch im letzten Moment inne.
    Der Mann war tot. Seine Augen starrten blicklos zur Decke. Die Arme hielten immer noch das Ladonnia-Psychod umklammert, und sein Mund schien zu einem höhnischen Lächeln verzogen zu sein.
    Margor eilte in den nächsten Wagen, er wollte sicher sein, dass sich dort niemand verbarg, dann kehrte er zu dem Toten zurück und untersuchte ihn hastig. Er fand keine Anzeichen von Gewaltanwendung. Der Unbekannte musste vor Angst gestorben sein. Allerdings glaubte er nicht ernsthaft daran. Ihm machte die Überlegung zu schaffen, warum der Dieb seine Flucht so stümperhaft vorbereitet hatte, dass er von einem einzigen Verfolger zu Fuß eingeholt werden konnte.
    Margor wollte das Psychod erst in Sicherheit bringen und es danach genauestens auf Manipulationen prüfen.
    Nachdenklich blickte der Gäa-Mutant auf das Ladonnia-Psychod, das auf einem Tisch in der Psi-Neutralen Kammer stand, von Messgeräten umgeben. Er hatte trotz stundenlanger Untersuchungen keine Veränderung im psionischen Spektrum des Psychods feststellen können. Nur die Stärke der Strahlung hatte zugenommen.
    Er befand sich nun seit vier Stunden in der Kammer. Inzwischen konnte draußen viel geschehen sein. Als er das Außenschott der Psi-Schleuse öffnete, warteten schon Hotrenor-Taak, Arzachena und Roctin-Par auf ihn.
    »Es wird höchste Zeit, dass du die Kammer verlässt!«, sagte der Lare. »Die ONOS befindet sich im Anflug – und sie wird von zwei Lotsenschiffen begleitet. Die Vincraner protestieren heftig gegen das Erscheinen eines Haluterschiffs in der Provcon-Faust.«
    »Sie werden sich auch wieder beruhigen.« Margor fixierte Arzachena, den er beauftragt hatte, im Museum nach dem Rechten zu sehen. »Was hast du herausgefunden, Pyon?«
    »Alle anderen Psychode sind an Ort und Stelle und anscheinend unversehrt. Ein Wächter wurde heute Nacht brutal getötet – und wo das Ladonnia-Psychod stand, fand ich das.«
    Der Prospektor öffnete eine Stahlkassette, die er unter dem Arm gehalten hatte. Ein diskusförmiger Kristall mit etwa fünfzehn Zentimetern Scheibendurchmesser wurde

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