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Silberband 109 - Das Loch im Universum

Silberband 109 - Das Loch im Universum

Titel: Silberband 109 - Das Loch im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen Zufall als für Bestimmung. Kurz vor dem Start aus dem Solsystem war ein Mann der Besatzung schwer erkrankt, und Garanesh hatte dessen Aufgaben übernommen. Weniger aus Überzeugung oder gar Begeisterung, sondern aus dem Gefühl heraus, dass man zur Stelle sein sollte, wenn man von anderen Menschen gebraucht wurde. Heute erschien ihm diese Entscheidung idiotisch, denn es hatte sicher Tausende von Menschen gegeben, die ebenso wie er als Stellvertreter in Betracht gekommen wären.
    Wenn er daran dachte, wie weit er von der Erde entfernt war, schwindelte ihm. Entfernungen, wie sie zwischen der Galaxis Erranternohre und der heimatlichen Milchstraße lagen, waren für den menschlichen Geist nicht mehr erfassbar und ließen sich lediglich in abstrakten Zahlenspielereien darstellen.
    Solchen und ähnlichen Überlegungen verdankte Garanesh ein Gefühl der Verlorenheit, und in dieser Verlorenheit war die BASIS der einzige feste Bezugspunkt. Sie zu verlassen hatte ihn größere Überwindung gekostet, als er zuzugeben bereit gewesen wäre. Aber er gehörte nun einmal zu einer Gruppe von Forschern und Technikern, die ausgewählt worden waren, Partocs Kosmische Burg zu untersuchen.
    Die Burg war Garanesh unheimlich. Sie war das Symbol einer rätselhaften Zivilisation und Ausdruck deren Macht. Vor allem existierte sie seit Äonen, war Zeuge von Vorgängen gewesen, die sich in unvorstellbar ferner Vergangenheit abgespielt hatten, die aber bis in die Gegenwart hinein wirkten.
    Das Alter der Burg lastete bedrückend in den Räumen und Gängen, es hing wie ein Schleier über all den fremdartigen Anlagen einer unverständlichen und überragenden Technik.
    Nun stand Toss Garanesh vor einem dieser fremden Geräte und versuchte zu erraten, was damit geschah. Der Anblick schien nicht besonders dramatisch zu sein, denn ein schwach glühendes Stück Metall, das Hitze ausstrahlte, war nichts Ungewöhnliches. Trotzdem war Garanesh erregt. Er versuchte sich vorzustellen, welche Prozesse im Innern dieser Anlage abliefen.
    Die Erhitzung des Metalls schien sich zu verstärken. Der zunächst dunkelrote Fleck auf der Oberfläche der Verkleidung wurde allmählich heller und dehnte sich aus. Garanesh bedauerte, dass niemand etwas über die Eigenarten dieses Materials herausgefunden hatte. Er kannte die Legierung nicht und konnte nichts über ihren Schmelzpunkt aussagen. Er bezweifelte jedoch, dass dieses Material sich so weit erhitzen würde, dass es in Blasen abtropfte. Dazu erschien die Burg in ihrer Gesamtheit zu perfekt. Sie wirkte auf Garanesh wie eine unzerstörbare Festung.
    Ein Teil der von der BASIS herübergebrachten Ortungs- und Messgeräte gab plötzlich akustische Signale ab. Mit einem Blick auf die Anzeigen erkannte Garanesh, dass die Geräte auf irgendetwas reagierten – vermutlich auf die Vorgänge in dem Kasten zwischen den Hydriernischen.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte die neben ihm stehende Pola Konor, eine ältere Wissenschaftlerin, die dem gleichen Team angehörte wie er. »Diese kleine Anlage gibt immer stärkere Energie ab. Auch die Hypertaster sprechen an.«
    »Danton muss jede Sekunde wieder hier eintreffen«, antwortete Garanesh. »Er wird Hamiller oder Waringer mitbringen. Einer der beiden wird eine Erklärung für diese Vorgänge haben.«
    Die Frau warf ihm einen ironischen Seitenblick zu. »Eine Erklärung? Damit wird es nicht getan sein! Mir wäre wohler, jemand hätte eine Idee, wie wir diesen Prozess aufhalten können, bevor Schlimmes geschieht.«
    Garanesh fragte sich unwillkürlich, ob er seine Mannschaft aus dem Labor abziehen sollte. Er verwarf diesen Gedanken aber sofort wieder, denn das wäre unverantwortlich gewesen. Damit verstrich, ohne dass er es auch nur geahnt hätte, seine Chance, dem Tod zu entgehen.
    Aus dem Schaltkasten drangen bedrohliche Geräusche. Es hörte sich an, als würde sich im Innern der Anlage etwas bewegen.
    Garanesh wich einen Schritt zurück.
    Pola Konor wandte sich zu ihm um. Er sah, dass die Frau blass geworden war.
    »Da geschieht etwas«, murmelte sie bedrückt. »Toss, wir müssen eingreifen.«
    »Ja«, sagte er, obwohl er nicht die geringste Ahnung hatte, was sie tun konnten.
    Hastig schaltete er sein Funkgerät ein, um Danton zur Eile zu bewegen, aber aus dem Empfänger kam nur undeutliches Prasseln. Er klappte seinen Helm herunter – auch der Helmfunk war tot. Die Ausstrahlungen der Schaltanlage waren so stark geworden, dass sie alles überlagerten.
    Garanesh wandte

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