Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 109 - Das Loch im Universum

Silberband 109 - Das Loch im Universum

Titel: Silberband 109 - Das Loch im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
hinhörte, genoss sie das Gefühl, ständig mit der ganzen Welt verbunden zu sein.
    Der Leiter der größten FFG-Gemeinschaft von Scharzo schlürfte gerade seinen heißen Kaffee, als der Film ohne jede Ankündigung unterbrochen wurde und der Nachrichtensprecher auf dem Bildschirm erschien. Das konnte nur bedeuten, dass etwas Außergewöhnliches passiert war.
    »Liebe Mitbürger«, sagte der Sprecher und blätterte in seinen Papieren, »wir haben die Pflicht, kommentarlos eine Bekanntmachung der Regierung zu verlesen. In der vergangenen Nacht erregte die Rückkehr einer außer Kontrolle geratenen Versuchsrakete Aufsehen unter der Bevölkerung und gab zu wilden Spekulationen Anlass. Um weiteren Gerüchten Einhalt zu bieten, betont die Regierung im Einvernehmen mit dem wissenschaftlichen Krisenstab noch einmal, dass von der Landung eines angeblichen FFGs nicht die Rede sein kann. Die hart gelandete Rakete wird vom Ordnungsdienst geborgen werden. Vor einem Betreten des Landegebiets wird gewarnt, da Explosionsgefahr besteht.« Der Sprecher sah auf. »Ende der Meldung.«
    Der Film lief weiter. RK-1 sah Radamoz vielsagend an. »Ich halte das für ein Ablenkungsmanöver der Regierung.«
    Radamoz nickte geistesabwesend. »Du hast vermutlich recht. Aber es ist schon mehrmals geschehen, und beweisen konnten wir nie etwas.«
    »Vielleicht diesmal. Ich werde mich jedenfalls bemühen, Augenzeugen der nächtlichen Sichtung aufzuspüren und zu befragen. Diese magere Regierungserklärung ist mir zu fadenscheinig.«
    »Mir ebenfalls. Zieh du Erkundigungen ein, ich werde die Besucher entsprechend befragen. Karama, du solltest inzwischen versuchen, eine Verbindung mit Torkas herzustellen.«
    »Mit diesem Spinner?«
    »Immerhin ist er von der Existenz der FFGs überzeugt, das entscheidet. Ich muss mit ihm sprechen.«
    Radamoz verschwand in seinem Arbeitszimmer, in dem er auch die Besucher empfing, während RK-1 sich auf den Weg in die Stadt machte, um neue Informationen über den nächtlichen Vorfall zu erhalten.
     
    Am Mittag desselben Tages trafen Regierungsvertreter Polaz und Chefwissenschaftler Teilor erneut zusammen. Diesmal allein, in einem Speiserestaurant in der Stadt Zorahn.
    »Unser Aufruf hat gewirkt – hoffentlich«, sagte Polaz. »Aber Gerüchte lassen sich nicht von heute auf morgen aus der Welt schaffen.«
    »Sind Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden?«
    »Das Landegebiet ist nach Süden abgesperrt. Von Norden wird keiner kommen, da beginnt die Polkappe. Aber natürlich haben wir auch dort Beobachtungsposten aufgestellt. Übrigens hat eine unserer Stationen das FFG vor seiner Landung filmen können. Es handelt sich um ein Objekt von zweihundert Metern Länge, Geschossform und mit dem Heck nach unten niedergehend. Die Station verlor es dann aus den Augen, weil sie zu weit entfernt war. Aber es kann keinen Zweifel geben, dass es gelandet ist.«
    »Warum wird nicht versucht, Kontakt aufzunehmen?«
    »Das wäre zu riskant. Wir kennen die Absichten der Fremden nicht. Wir können nur abwarten, was sie unternehmen.«
    »Und wenn gewisse Gruppen der offiziellen Verlautbarung keinen Glauben schenken und sich auf die Suche nach dem FFG machen? Was dann?«
    »Die Absperrung werden sie nicht überwinden. Die Leute vom Ordnungsdienst haben eindeutige Anweisungen. Notfalls werden sie von der Waffe Gebrauch machen.«
    »Das könnte zu Unruhen führen, Polaz.«
    »Die haben wir ohnehin. Energieknappheit, Verschmutzung von Luft und Wasser ...«
    »Der Krisenstab beschäftigt sich schon damit.«
    »Wird es eine Lösung geben?«
    Teilors Gesicht verriet Besorgnis. »Theoretisch ja, aber in der Praxis sieht es anders aus. Wir wissen ziemlich genau, was die Ursachen für die langsame Vergiftung von Luft und Wasser sind, aber eine weitere Vergiftung könnte nur durch drastische Einschränkungen gewisser Bedürfnisse verhindert werden. Optisch gesehen ein Rückschritt, weil wir auf manche überflüssige Bequemlichkeit verzichten müssten, und das macht niemand freiwillig. Die Regierung hat leider nicht den Mut, entsprechende Gesetze zu erlassen.«
    Polaz seufzte. »Unsere Zivilisation stagniert, wenn wir den Fortschritt hemmen, das ist Ihnen hoffentlich bewusst.«
    »Sie geht zugrunde, wenn wir weitermachen wie bisher!«
    Sie waren vom Thema abgekommen, doch das angeschnittene war nicht weniger aktuell. Es beschäftigte die Gemüter von Scharzo in ungewöhnlichem Maß.
    Es war der Zankapfel beider politischen Gruppen, der Traditionalisten und

Weitere Kostenlose Bücher