Silberband 109 - Das Loch im Universum
Robotologin die Zentrale des Shifts erreichte, sah sie eine Gruppe von etwa zwanzig Humanoiden zwischen den Trümmern hervorkommen. Sie erkannte, dass die Insel gar nicht unbewohnt gewesen war und dass Gurxas Leute mit den Fremden früher oder später in einen gefährlichen Konflikt geraten wären.
Das erfasste auch der Große Gurxa. Er griff zur Waffe. Seine Krieger scharten sich um ihn, doch die Fremden, die sich ihnen näherten, dachten gar nicht daran, mit ihnen zu kämpfen. Sie flüchteten vor dem Inferno und waren offensichtlich froh, jemanden zu treffen, mit dem sie gemeinsame Rettungsanstrengungen unternehmen konnten.
Als Verna sah, dass Gurxa und die anderen sich auch ohne sie verständigten, schaltete sie das Funkgerät des Shifts ein und rief die BASIS. Sekunden später zeichnete sich Perry Rhodans Gesicht in der Projektion ab.
Verna schilderte die Situation. »Es geht also nicht um mich, Laire oder Pankha-Skrin«, schloss sie. »Mehr als zweihundert Menschen werden mit der Insel untergehen, wenn Sie nicht helfen.«
Rhodan wandte sich zur Seite und erteilte einen Befehl. Die Robotologin hörte, dass er einen Leichten Kreuzer auf den Weg schickte. Dann wandte er sich wieder ihr zu.
»Die Leute sollen beim Shift bleiben. Senden Sie ein Peilsignal, damit wir keine Zeit mit der Suche verlieren. Wir werden ein geeignetes Stück Land oder eine Insel für die Einheimischen finden und sie dort ansiedeln. Sagen Sie ihnen das.«
»Sofort«, erwiderte Verna und wollte aufstehen.
»Einen Moment noch«, bat Rhodan. »Ich möchte, dass Sie sich um Laire und Pankha-Skrin kümmern, soweit das möglich ist. Sehen Sie sich nach den beiden um. Greifen Sie jedoch nicht ein, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.«
»Ich habe verstanden.«
»Machen Sie es gut.« Rhodan schaltete ab.
Verna Theran schaltete auf die Außenlautsprecher.
»Kommt zu mir!«, rief sie Gurxa, seinen Leuten und den anderen zu, die neu hinzugekommen waren. »Bald wird eine Kugel vom Himmel herabsinken. Das Raumschiff wird euch aufnehmen und zu einer anderen Insel oder zu einem Land fliegen, das euch gehören wird. Habt keine Angst und lauft nicht weg. Wir wollen euch helfen.«
Sie schaltete ab und verließ den Shift, nachdem sie sich einen flugfähigen Kampfanzug angezogen hatte, der auch über einen Schutzschirmprojektor verfügte.
Der Große Gurxa wartete an der Schleuse auf sie. Beruhigend sprach sie auf ihn ein, doch seine Angst war übermächtig. Er und sein Stamm scharten sich um den Shift. Auch die Gerberonen verharrten bei der Maschine, von der sie sich Hilfe erhofften, während überall auf der Insel Maschinen und verborgene Sprengladungen explodierten. Eine dichte schwarze Rauchwolke breitete sich über dem Land aus.
Verna hätte die Aussiedler verlassen, wenn sie etwas ruhiger gewesen wären. So aber blieb ihr keine andere Wahl, als bei ihnen auszuharren, bis der Leichte Kreuzer kam.
Laire schaltete sein Fluggerät ein und raste quer durch die Halle.
Der Energiestrahler nahm ihn unter Feuer. Er wirbelte durch die Halle, konnte seinen Flug aber dennoch korrigieren. Augenblicke später raste er einen Gang entlang.
Zu spät erkannte er ein geschlossenes Schott und prallte mit hoher Geschwindigkeit dagegen. Wieder fuhr er sich mit den Händen über die Augenschale. Er schaffte es wieder nicht, sie abzubrechen.
Immerhin gelang es ihm, das Schott zu öffnen. Dahinter lag ein Antigravschacht, der jedoch abgeschaltet war. Doch das spielte für Laire keine Rolle.
Während er in dem Schacht aufstieg, platzten die Wände auf. Glutflüssiges Material quoll aus den Rissen hervor.
Das Schachtende war ebenfalls verschlossen. Laire benötigte mehrere Minuten, um auch dieses Schott zu öffnen. Er glitt ins Freie. In unmittelbarer Nähe sank die Ruine eines Hochhauses in sich zusammen.
Laire flog mit Höchstgeschwindigkeit nach Norden. Er wusste, wo sich Pankha-Skrin aufhielt. Obwohl er so gut wie blind war, gab er den Kampf nicht auf. Gerade in diesem Inferno rechnete er sich die besten Chancen aus, da Pankha-Skrin ebenfalls gehandicapt sein würde.
Kurz bevor der einäugige Roboter sein Ziel erreichte, überflog er ein verfallenes Fabrikgelände. In den teilweise eingestürzten Hallen lagerte allerlei Material.
Laire ließ sich in eine der Hallen absinken und untersuchte die Maschinen, Halbfertigwaren und Container. Dabei entdeckte er eine Reihe von Behältern mit chemischen Flüssigkeiten. Er brach einige von ihnen auf und tauchte
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