Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
wurde von Goran-Vran empfangen, der durch den Verlust des entelechischen Denkens in der Lage war, die Menschen besser zu verstehen als seinesgleichen. Goran-Vran führte ihn in die Türmerstube zu Hergo-Zovran, blieb dann aber zurück.
    Der Türmer war allein. Das orangefarbene Licht ließ ihn blass und unwirklich erscheinen. Er lag halb aufgerichtet in einem Transport-Helk und erhob sich auch beim Eintreten des Ersten Terraners nicht aus seiner Ruhelage.
    Gleich darauf glitt ein zweiter Helk in den Raum und stoppte hinter Tifflor. Der Erste Terraner ließ sich in die Sitzmulde sinken, dann eröffnete er das Gespräch.
    »Seit unserem letzten Zusammentreffen ist so einiges passiert, Türmer, sodass wir vor einer völlig neuen Situation stehen. Deshalb begrüße ich diese Aussprache, die einer Neuorientierung dienen könnte.«
    Hergo-Zovran klappte seine Flughäute nach vorne, sodass sie seinen nierenförmigen Körper völlig enthüllten. Das war eine typische Denkerpose, wie Tifflor inzwischen wusste. Eine Weile schwieg der Türmer, dann sagte er: »Wir haben das gesteckte Ziel erreicht, Erster Terraner. Wir sind ins Solsystem gekommen, um das von unseren Vorfahren verborgene Objekt abzuholen. Ich bedaure, dass unser Erscheinen solche Verwirrung gestiftet hat und dass widrige Umstände zu Komplikationen geführt haben. Wenn Worte der Entschuldigung zu wenig sind, um den von uns angerichteten Schaden abzugelten, dann werden wir eine materielle Entschädigung leisten.«
    »Gar so materialistisch, wie die Loower zu glauben scheinen, sind wir Terraner nicht«, erwiderte Tifflor mit leichtem Sarkasmus. »Die Loower sind unsere Gäste, solange sie wollen. Zuerst sahen wir in euch Invasoren, doch inzwischen sind die wahren Beweggründe bekannt. Wir akzeptieren die Loower als Freunde.«
    »Wir werden diese Bekanntschaft in guter Erinnerung behalten.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Tifflor. Seine Ahnung schien sich zu bestätigen.
    »Das ist ein Abschied, Erster Terraner.«
    »Die Loower wollen das Solsystem verlassen?«
    »Warum braucht ihr Terraner für alles immer eine doppelte Bestätigung? Wir haben das Objekt in unseren Besitz gebracht, und es ist unterwegs an den Ort seiner Bestimmung. Mehr wollten wir nicht. Unsere Anwesenheit im Solsystem ist nicht mehr nötig, wir bereiten den Aufbruch vor. Das ist nicht schwer zu erkennen, Erster Terraner. Warum wollen Sie die Tatsachen nicht wahrhaben?«
    »Ich möchte nur eine plausible Erklärung für diesen plötzlichen Aufbruch.«
    »Habe ich Ihnen die nicht gegeben?«
    »Wohin werden die Loower gehen?«
    »In dieser Galaxis ist Alkyra-II unsere Heimat. Von dort sind wir gekommen, dorthin kehren wir zurück. Tun Sie sich wirklich so schwer, diese Tatsache zu akzeptieren, Erster Terraner?«
    »Es ist einiges vorgefallen, was den plötzlichen Aufbruch der Loower in neuem Licht erscheinen lässt«, sagte Tifflor. »Für uns erweckt er den Anschein einer Flucht.«
    »Einer Flucht – wovor?« Der Türmer schien wirklich überrascht zu sein.
    »Einer Flucht vor den um sich greifenden Weltraumbeben«, antwortete Tifflor. Noch während seiner Unterhaltung mit Adams war ihm dieser Gedanke als völlig absurd erschienen. Doch je mehr er sich damit befasst hatte, desto weniger Argumente hatte er gegen diese Vermutung gefunden.
    »Ist es nicht bezeichnend, dass sich die Loower ausgerechnet zu dem Zeitpunkt zurückziehen, da überall in der Milchstraße unerklärliche Kraftfelder entstehen und die Sicherheit gefährden?«, fragte Tifflor. »Die Beben häufen sich und werden stärker. Etliche Raumschiffe sind bereits in Not geraten, und auf besiedelten Planeten tobten schreckliche Katastrophen.«
    »Diese Vorfälle haben nichts mit unserem Rückzug zu tun«, beteuerte Hergo-Zovran. »Es stand von Anfang an fest, dass wir das Solsystem wieder verlassen würden, sobald wir unser Ziel erreicht haben.«
    »Die Bevölkerung sieht in dem zeitlichen Zusammentreffen mit den Weltraumbeben keinen Zufall«, erwiderte Tifflor. »Damit wir uns nicht falsch verstehen: Niemand hält die Loower für die Verursacher der Beben. Doch viele glauben, dass die Loower aus Furcht vor einer kosmischen Katastrophe aus dem Solsystem fliehen.«
    »Ich verstehe die Terraner immer weniger«, sagte Hergo-Zovran. »Anstatt froh zu sein, dass wir, die man für Invasoren hielt, wieder abziehen, wird uns gerade das zum Vorwurf gemacht. Sollen wir zum Bleiben genötigt werden?«
    »Genau darum möchte ich Sie bitten,

Weitere Kostenlose Bücher