Silberband 110 - Armada der Orbiter
hervor. Payne Hamiller wirbelte herum.
Perry Rhodan stand noch am Ufer des Sees, aber seine Aura strahlte plötzlich so hell, dass sie selbst gegen das grelle Sonnenlicht der Tagseite mühelos zu erkennen war. Auch Atlan war von einer intensivierten Aura umgeben.
Hamiller sah Rhodan heftige Gesten machen.
»Er will uns etwas mitteilen«, vermutete die Hyperphysikerin. »Ich habe das Gefühl, dass wir sofort reagieren müssen.«
»Ich informiere die Mutanten!«
Seit der letzten telekinetisch gesteuerten Kommunikation waren mehr als zwei Stunden verstrichen. Gucky war sofort bereit, Rhodan telekinetisch die üblichen Schreibfolien zukommen zu lassen.
Es dauerte nicht lange, dann lagen die Notizen des Terraners vor.
Auf Prisor ist eine dreistufige Transmitterstrecke einzurichten. Großtransmitter, deren minimale Feldöffnung durch den Umfang unserer Auren bestimmt ist. Der lückenlose Anschluss der Stufen aneinander und der Weitertransport müssen gewährleistet sein. Für den Aufbau der Transmitterstrecke bleiben nur noch ein paar Stunden Zeit. Beeilt euch! Es geht um unser Leben!
Payne Hamiller hatte in aller Eile gelesen, ohne die Folien zu berühren. Gucky stieß sie danach mit seiner Psi-Kraft in den Kleintransmitter der Verbindung zum Sonderlabor.
»Deshalb also!«, murmelte Hamiller. »Die Roboter im Labor konnten nichts mehr feststellen, weil der Transmitter tatsächlich eine korrigierende Wirkung ausübt.«
Die Erstellung der dreistufigen Großtransmitterstrecke auf der Oberfläche eines Planeten mit mörderischen Umweltbedingungen und innerhalb von weniger als fünf Stunden ist als Meisterleistung des menschlichen Durchsetzungsvermögens in die Geschichtsschreibung eingegangen. Payne Hamiller leitete Rhodans Anweisung umgehend an die BASIS weiter. Das Trägerschiff, derzeit unter Reginald Bulls Kommando, nahm sofort Fahrt auf, und während es Prisor anflog, wurden in den Werkhallen bereits die Großtransmitter montiert.
Knapp vierzig Minuten nach Beginn der Aktion erschien die BASIS über dem Planeten. Die teilmontierten Transmitterkonstruktionen und alle noch benötigten Strukturteile wurden über vier Positionen entlang des Terminators abgesetzt. Wissenschaftler, Techniker und ein Heer von Robotern folgten und nahmen die Endmontage der Großtransmitter in Angriff.
Drei Stunden nach Hamillers Benachrichtigung stand die Transmitterstrecke. Ihre Energieversorgung erfolgte über Fusionsmeiler. Ein Probelauf ergab, dass der Anschluss zwischen zweiter und dritter Stufe nicht lückenlos war. Ein Transportobjekt, das am Ende der zweiten Stufe materialisierte, wurde nicht automatisch von der Feldöffnung der dritten Stufe aufgenommen. Die Nachjustierung nahm eine weitere Stunde in Anspruch. Beim nächsten Probelauf ereignete sich eine Kommunikationspanne am Ende der dritten Stufe, die jedoch keinen Einfluss auf die Materialisation des Versuchsobjekts hatte.
Die ganze Zeit über bewegten sich Perry Rhodan und der Arkonide über die Felsebene des Terminators und der Nachtseite. Die Wechselwirkung zwischen Rhodans Aura und der Oberfläche des Planeten war derart intensiv, dass er einen Strom von glühendem Gestein hinter sich ließ.
Nach vier Stunden und achtundvierzig Minuten leuchtete das Transparent an der TRANS-X rot auf. Perry Rhodan und Atlan, die sich seit einiger Zeit in der Nähe der ersten Transmitterstation aufhielten, schritten Seite an Seite auf die riesige torbogenförmige Öffnung des Transmitterfelds zu.
Die Ungewissheit nagte in ihm, denn im Prinzip verließ er sich ausschließlich auf seine Hoffnung. Was blieb ihm auch anderes übrig? Perry Rhodan erinnerte sich an Atlans lange Bewusstlosigkeit nach dem Experiment mit dem Feldtriebwerk. Er vermutete, dass derselbe Effekt beim Durchgang durch die Transmitterstrecke eintreten werde.
Etwa hundert Meter vor dem leuchtenden Torbogen bedeutete der Terraner dem Freund, dass er vorangehen solle. Diesmal sträubte sich Atlan nicht. Seine Aura reichte etwa bis zur halben Höhe des Torbogens. Er schritt auf das Transmitterfeld zu, drang darin ein und verschwand.
Rhodan folgte dem Arkoniden. Er war sich der Gefahr bewusst, die der Transmitterdurchgang bedeutete, aber sie kümmerte ihn nicht. Die letzten Tage und Wochen hatten seine Empfindungen abstumpfen lassen.
Der letzte, entscheidende Schritt – Rhodan tat ihn rein mechanisch. Er fühlte die Einwirkung des Transportfelds wie einen körperlichen Schlag. Sein Gehirn schien zu
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