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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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jeden Mann. Also berichtet den anderen, was geschehen ist. Ich erwarte, dass niemand mehr vergisst, wie er sich zu verhalten hat.«
     
    »Die Arbeit kommt flott voran«, meldete Alta sieben Stunden später. »Wir haben vierunddreißig Prozent zusammengebaut. Wäre es jetzt nicht an der Zeit, den Kerlen eine kleine Pause zu gönnen?«
    »Von wem sprichst du?« Jagur blickte den Androiden verblüfft an.
    Alta griff in seine blaue Kombination und holte einen mit einer Feder geschmückten Hut darunter hervor. Er strich ihn mit den Fingern glatt, drehte ihn lächelnd zwischen den Händen und setzte ihn schließlich auf. Er befeuchtete sich die Fingerspitzen und strich damit am Rand der Hutkrempe entlang. »Sicher hast du mich verstanden, Jagur«, erwiderte er. »Warum so penibel? In welcher Zeit leben wir denn?«
    »Ich warne dich, Alta«, entfuhr es dem Kommandanten. »Noch ein Wort in diesem Ton, und du bist ein toter Mann.«
    »Bitte, bitte, schieß mich über den Haufen. Aber dann wirst du das Geheimnis Ariolcs und seiner Burg niemals erfahren.« Alta streckte zwei Finger der rechten Hand aus und schob sich den Hut genüsslich in den Nacken. »Oder hast du etwa auch eine Nachricht von dem Mächtigen erhalten?«
    »Eine Nachricht?« Jagur hatte stundenlang konzentriert an einem fehlerhaften positronischen Gerät gearbeitet, jetzt war er abgespannt und müde. Er hatte das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können. »Heraus damit!«
    »Nicht doch in diesem Ton, Jagur. Entweder du bist höflich, oder du kannst deine Lauscherchen bis ans Ende des Universums ausstrecken. Von mir wirst du nichts hören.« Alta drehte sich um und verließ den Raum. Er ging langsam, mit leicht tänzelnden Schritten, als wisse er genau, dass ihm nichts passieren würde.
    »Alta!«, schrie Jagur hinter ihm her. »Du bleibst hier!«
    Alta schloss die Tür hinter sich.
    Der Kommandant lief hinter ihm her und riss die Tür auf. »Ich werde dich wegen Befehlsverweigerung töten!«, brüllte er dem Androiden hinterher.
    »Das musst du dann aber auch tun«, erwiderte Alta, ohne sich umzuwenden. »Sonst werden die anderen gar nicht mehr gehorchen.« Er ging weiter, öffnete die nächste Tür und ließ sie hinter sich ins Schloss fallen.
    Stöhnend griff Jagur sich an den Kopf. Er fühlte sich hilflos und spürte zugleich eine Gefahr von ungeahnten Dimensionen heraufziehen. Er konnte sie aber nicht lokalisieren, da er nicht die geringste Erklärung für das Verhalten der Androiden hatte. Bislang hatte niemand auch nur einen Gedanken an die Möglichkeit verschwendet, dass die Homoniden ungehorsam sein könnten. Daher wusste Jagur auch nicht, mit welchen Mitteln er sie zwingen konnte, dass sie sich seiner Befehlsgewalt wieder beugten. Er war davon überzeugt gewesen, dass es genügte, ihnen mit der Todesstrafe zu drohen. Jetzt musste er erkennen, dass es in der Kosmischen Burg Ariolcs etwas gab, was stärker war als jede Drohung.
    Er sah sich um. An den Wänden und an der Decke klebten die Gesichtsmasken von abstoßend aussehenden Wesen. Eine unheimliche Kraft ging von ihnen aus. Jagur hatte das Gefühl, von den Masken angesprochen zu werden. Er sträubte sich mit allen Fasern seines Körpers dagegen.
    Was die Androiden veränderte, konnte nicht nur von den Masken ausgehen. Es musste etwas anderes sein. Jagur biss die Zähne zusammen. Er hatte einen Auftrag zu erfüllen, und das würde er auch tun. Die Arbeit am Drugun-Umsetzer musste weitergehen, und niemand würde ihn davon abhalten. Auch Ariolc nicht, falls er hinter diesen Vorfällen steckte.
     
    Tatsächlich gelang es Jagur, die Arbeiten voranzutreiben und dabei so zu tun, als sehe er die Respektlosigkeiten der Androiden nicht. Diese wiederum mäßigten sich umso mehr, je ruhiger und nachgiebiger er ihnen gegenübertrat.
    Der Kommandant musste Ariolcs Burg in das Normalkontinuum versetzen. Sobald sie erst einmal dort war, so meinte er, würde alles leichter für ihn werden.
    Je weiter die Arbeiten am Drugun-Umsetzer fortschritten, desto schwieriger wurde es für ihn jedoch, die Androiden zu beherrschen. Ihm blieb schließlich nichts anderes mehr übrig, als die wichtigsten Arbeiten selbst zu übernehmen.
    Allerdings fiel es Jagur zunehmend schwerer, sich zu konzentrieren. Immer öfter glaubte er, eine flüsternde Stimme zu hören. Der Name Ariolc schien ihn zunächst zu umgeben, später zu erfüllen. Einige Male glaubte er, einen prächtig gekleideten Riesen zu sehen, der in seiner Nähe erschien

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