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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht.
    »Wo denn?«, fragte der Androide erneut und stieß seinem Träger die Hacken in die Seite. »Wo?«
    Jagur verschlug es den Atem. Er griff zur Waffe und riss sie aus dem Gürtel, während die beiden Androiden aus dem Raum eilten, als wäre nichts geschehen. Der Kommandant zielte auf sie, ließ den Strahler dann aber doch sinken, ohne den Auslöser zu betätigen. Langsam wandte er sich zum Spiegel um.
    »Es ist deiner nicht würdig, sich so aufzuführen«, sagte er laut, hob den Mantel auf und legte ihn sich wieder über die Schultern. Dann schritt er langsam vor dem Spiegel auf und ab.
    Wieder öffnete sich die Tür. Ein Androide trat ein. Er trug eine flammend rote Kombination und einen gelben Hut, dessen Krempe weit über seine Schultern hinausreichte. In den Händen hielt er einen schwarzen Holzstab.
    »Geh mir aus dem Weg, Wicht!«, befahl der Androide und schritt hochmütig an Jagur vorbei. »Du weißt wohl nicht, wen du vor dir hast?«
    Jagur zog erneut die Waffe. »Allerdings nicht«, antwortete er. »Wer bist du denn?«
    Der Androide blickte verächtlich auf ihn herab.
    »Ariolc!«, sagte er.
    Jagur schoss, und sein Gegenüber brach auf der Stelle zusammen. Es war alles noch viel schlimmer gekommen, als der Kommandant des Demontagetrupps befürchtet hatte. Er erinnerte sich daran, wie alles vor wenigen Tagen begonnen hatte.

12.
     
     
    »Lebt Ariolc?«, fragte der Androide Alta.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Jagur. »Vermutlich nicht. Seit Jahrhunderttausenden hat niemand mehr von ihm gehört. Wie es heißt, soll er den Verstand verloren haben. Doch das Universum ist groß und voller Wunder, ein Heilkundiger könnte im Dunkel der Vergangenheit bei Ariolc erschienen sein und ihn geheilt haben. Vielleicht hat der Mächtige seine Burg auch für einige Jahrhunderttausende verlassen, um sich im Universum umzusehen. Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Du weißt es nicht – aber was glaubst du?«
    Sie standen vor einem Außenschott der Kosmischen Burg. Jagur hantierte an der Positronik und öffnete das Schott. Mit zehn Androiden betrat er Ariolcs Heimstatt.
    »Ich glaube, dass der Mächtige tot ist«, erklärte er. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ariolc noch in der Burg haust und auf das Ende wartet, das für einen Unsterblichen vielleicht nie kommt. Und jetzt reden wir nicht mehr darüber. Viel Arbeit wartet auf uns.«
    Jagur war einerseits stolz, dass er den Auftrag bekommen hatte, Ariolcs Kosmische Burg aus dem Mikrokosmos in den Normalraum zu überführen und danach bis an die Materiequelle zu bringen, doch behagte ihm nicht ganz, dass es ausgerechnet die Burg eines Wahnsinnigen war. Hätte es nicht die eines anderen Mächtigen sein können?
    Das äußere Schleusenschott schloss sich, gleich darauf öffnete sich das Innenschott. Jagur blickte in einen Gang, in dem Ariolc alle Schätze des Universums angesammelt zu haben schien.
    Die Wände und die Decke bestanden aus edelsten Metallen und Steinen. Der Boden war mit einem glitzernden, Jagur unbekannten Material bezogen. Eine seltsame Kraft schien davon auszugehen, die er sich nicht erklären konnte.
    Zögernd betrat er den taghell erleuchteten Gang. Er sah, dass sich unter den prunkvollen Darstellungen primitive Figuren aus billigem Material befanden, das im Lauf der Jahrhunderttausende brüchig geworden war. Einige Metallplatten waren mit abstoßenden Farben beschmiert und mit Stoffresten beklebt. Aus verschiedenen Materialien hatte ein unbekannter Künstler Darstellungen von Folterungen geformt, die den Kommandanten erschauern ließen.
    Die Androiden schwiegen, obwohl sie neue Eindrücke sonst lebhaft schwatzend zu kommentieren pflegten. Jagur sah ihnen an, dass sie die Darstellungen voller Unbehagen betrachteten.
    »Es ist unheimlich hier, ich fürchte mich«, sagte Berb, der den zweiten Rang bei den Androiden einnahm.
    »Das vergeht bald«, erklärte Jagur. »Sorgt dafür, dass die anderen eingeschleust werden. Wir erledigen unsere Aufgabe schnell und genau.«
    Die Androiden waren wie Kinder, die nichts aus eigenem Entschluss heraus taten und die im Grunde genommen weitaus weniger leisteten als Roboter. Jagur erteilte ihnen einige Befehle, mit denen er sie nachhaltig von den seltsamen Darstellungen und Einrichtungen der Burg ablenkte.
    Wenig später erhielt er die Nachricht, dass die Androiden weitere Zugänge zur Burg geöffnet hatten. Mehr als tausend von ihnen strömten in das gigantische Speichenrad.
    Jagur befahl Alta zu sich und

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