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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Einfluss unterliegen.«
    Deighton hatte bislang gestanden. Jetzt setzte er sich.
    »Mir wäre wohler, wenn ich exakt sagen könnte, was da drüben ist. Eigentlich beunruhigt mich nur meine eigene Unsicherheit. Deshalb habe ich lange überlegt, ob ich dir überhaupt meine Bedenken vortragen soll. Die Androiden in der Burg können nur aus zwei Gründen wahnsinnig geworden sein. Entweder haben sie etwas zu sich genommen, was diese Wirkung ausgelöst hat, oder sie sind einem paranormalen Einfluss ausgesetzt.«
    »Du weißt, dass ich so leicht keine Warnung in den Wind schlage«, entgegnete Rhodan. »Uns bleibt diesmal jedoch keine Wahl. Oder wollen wir wieder über die Notwendigkeit diskutieren, die Schlüssel zu holen?«
    Galbraith Deighton senkte überlegend den Kopf. Er blickte auf seine Hände.
    »Wir können wohl nur weitermachen.«
     
    Jagur wehrte sich mit aller Kraft gegen die flüsternde Stimme, die ihm einreden wollte, dass er der Mächtige Ariolc sei. Doch die beschwörende Kraft ließ ihn nicht los.
    Als er seinen Irrtum erkannt hatte, war er aus der Halle des Drugun-Umsetzers geflohen. Er hatte geglaubt, dass es genüge, sich weit von dem Aggregat zu entfernen, um frei zu werden, aber auch diese Annahme war falsch gewesen.
    Mittlerweile glaubte er, die Wahrheit herausgefunden zu haben. Der verhängnisvolle Einfluss ging nicht vom Drugun-Umsetzer aus. Jedes Mal, wenn die Androiden ein Bauteil aus dessen Versteck geholt hatten, musste dieses Versteck als Wahnsinnsstrahler aktiviert worden sein. Niemand konnte das jetzt noch rückgängig machen. Jagur hätte alle Androiden einsetzen müssen, um den Drugun-Umsetzer wieder zu demontieren und auf die Verstecke zu verteilen. Aber das war unmöglich geworden, weil die Androiden ihm den Gehorsam verweigerten.
    Er saß in einem kleinen Raum, an dessen Wänden Bilder von Ariolc prangten. Der Mächtige war als freundlich lachender Mann dargestellt und machte einen vertrauenerweckenden Eindruck. Seine Bilder hatten nichts von Wahnsinn an sich. Ariolc machte zwar den Eindruck eines außerordentlich eitlen und prunksüchtigen Mannes, aber keineswegs den eines Mannes, der den Verstand verloren hatte.
    Alta trat taumelnd ein. Er lachte. Drei Androiden folgten ihm.
    »Hallo, Ariolc«, sagte Alta mit schwerer Zunge. »Treffe ich dich endlich, alter Junge?«
    »Was willst du?«, fauchte Jagur, der in diesen Sekunden nicht mehr wusste, ob er wirklich nur der Kommandant war. »Wie sprichst du mit mir?«
    »Nicht doch ...« Alta richtete sich hoch auf, und die anderen Androiden hielten ihn, damit er nicht umkippte. »Soeben habe ich eine neue Regierung errichtet. Du sollst der neue Imperator sein.«
    »Ist gut«, antwortete der Kommandant, mühsam artikuliert. Er klammerte sich verzweifelt an den Gedanken, dass er Jagur und nicht Ariolc war. »Als Erstes befehle ich, dass der Drugun-Umsetzer gesprengt wird.«
    Alta wiederholte den Befehl mehrere Male. Schließlich stutzte er. »Dann fliegt die ganze Burg auseinander«, stellte er fest.
    »Es bleibt dabei«, erwiderte Jagur.
    »Ich führe den Befehl aus.« Der Androide wirkte nun weit weniger betrunken als zuvor. »Du kannst dich auf mich verlassen.«
    »Ich gehe mit dir.« Jagur raffte sich auf. »Die Burg wird gesprengt. Sie darf nicht durch die Materiequelle, denn sie würde Wahnsinn jenseits der Quelle verbreiten. Glaubst du, dass es das ist, was Ariolc wollte? Wollte er sich an jenen rächen, die jenseits der Materiequellen sind?«
    Alta lallte nur noch. Er stürzte zu Boden, als die anderen Androiden ihn losließen. Jagur sah ein, dass er allein gehen musste.
    Während er sich dem Zentrum wieder näherte, wurde er sich dessen bewusst, dass irgendwo ein Widerspruch in seinen Überlegungen war. Es gelang ihm aber nicht, den Denkfehler aufzuspüren. Je näher er der Nabe kam, desto mehr versteifte er sich darauf, dass die Zerstörung des Drugun-Umsetzers die einzige Lösung war, die es für ihn gab. Dabei bemerkte er nicht, dass sich sein Verstand mehr und mehr umnebelte.
    Als ihm schließlich ein Trupp pausbäckiger Zwerge begegnete, die feierlich in einer Halle im Kreis marschierten, vergaß er seinen Plan völlig.
    Die Zwerge trugen lilafarbene Spitzengewänder, aus denen hier und da züngelnde Flammen emporschlugen. Sie fingen an zu singen. Einige von ihnen schleppten eine Ballonhülle herbei und bliesen sie auf. Der Gesang steigerte sich zu schrillem Geschrei, das Jagur als umso unerträglicher empfand, je größer der

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