Silberband 110 - Armada der Orbiter
mir?«
»Schaltet die Schutzschirme ab, damit meine Roboter euch tragen können!«
Bull gehorchte sofort. Deighton zögerte einige Sekunden, ließ sein Energiefeld dann aber doch zusammenfallen.
Die Roboter trugen beide in einen luxuriös eingerichteten Raum. Zu den Annehmlichkeiten dort gehörte unter anderem sogar eine Schwimmkabine. Tschubai ließ die Wohnung von Robotern umstellen und befahl den Maschinen, niemanden herauszulassen. Anschließend machte er sich auf die Suche nach Saedelaere, den er wegen der Wirkung des Cappinfragments fürchtete.
Er fand den Transmittergeschädigten schon nach kurzer Suche, weil eine Massenflucht von mindestens zweihundert Androiden seine Aufmerksamkeit weckte. Saedelaere hatte offenbar seine Maske gelockert, sodass ein Teil des Cappinfragments sichtbar geworden war.
Tschubai beobachtete Saedelaere und erkannte, dass der Hagere die Androiden nur vertrieben hatte, um ungehindert eine lange Halle durchqueren zu können. Kurz darauf erreichte der Transmittergeschädigte den Raum, in dem sie beide nach der Teleportation angekommen waren. Tschubai erkannte den Raum sofort wieder, obwohl er sich nur kurz dort aufgehalten hatte. In sichtlicher Erregung durchsuchte Saedelaere den Raum und brachte gleich darauf seine alte Plastikmaske unter einem Sessel zum Vorschein.
Ras Tschubai blickte zur Seite, als der Transmittergeschädigte die hässliche Dämonenfratze gegen die vertraute Plastikmaske austauschte.
Der Teleporter hatte keine allzu große Mühe damit, eine Sprechverbindung herzustellen.
»Ich habe dich lange gesucht«, sagte er. »Ich bin froh, dass ich dich endlich gefunden habe.«
»Wer spricht da?«, fragte Saedelaere.
»Ariolc«, antwortete der Teleporter.
Der Maskenträger wandte sich ab und eilte aus dem Raum.
»Warte, Alaska!«, rief Tschubai ihm nach. »So höre mich doch an.«
Saedelaere blieb unter dem Ausgang stehen. »Wo bist du?«, wollte er wissen.
»In der Kommunikationszentrale«, antwortete der Mutant. Erst danach wurde ihm bewusst, dass er dem Transmittergeschädigten niemals die Wahrheit hätte sagen dürfen. »Das heißt, ich ...«
Saedelaere lachte höhnisch auf. »Ich komme zu dir, und ich werde klären, wer hier Ariolc ist«, verkündete er und nahm die Maske ab.
Tschubai hatte den Kopf rasch zur Seite gedreht, um das Fragment nicht sehen zu müssen. Er schaltete ab. Sein Herzschlag beschleunigte sich, als er erkannte, in welcher Gefahr er schwebte. Er konnte Saedelaere nicht ausweichen, wenn dieser zu ihm kam. Vor allem konnte er nicht mit ihm verhandeln, da der Transmittergeschädigte offenbar fest davon überzeugt war, selbst Ariolc zu sein.
Alaska hat den Verstand verloren, dachte Tschubai betroffen. Eine andere Möglichkeit gibt es wohl nicht.
Mithilfe der Überwachung suchte er nach dem Mann. Dieses Mal verging jedoch geraume Zeit, bis er ihn endlich fand. Saedelaere hatte sich der Kommunikationszentrale schon sehr weit genähert. Er schob einen Androiden vor sich her, dem er den Arm auf den Rücken gedreht hatte. Von ihm ließ er sich den Weg zeigen.
Tschubai erkannte, dass er einem Kampf auf Leben und Tod mit dem Transmittergeschädigten nicht mehr ausweichen konnte.
Während Ras Tschubai sich auf den bevorstehenden Kampf mit Saedelaere konzentrierte, näherte sich ihm von anderer Seite eine unerwartete Gefahr.
Jagur, der Kommandant der Androiden, erholte sich von Minute zu Minute mehr. Er konnte klar denken und die Situation so analysieren, dass er zu einer realistischen Beurteilung kam. Es gelang ihm, bis in die Hauptzentrale vorzudringen. Dabei begegnete er zahlreichen Androiden, die durch die Räume der Burg tobten. Sie beachteten ihn nicht, und er versuchte auch gar nicht erst, sie wieder unter seine Befehlsgewalt zu bekommen.
Als Jagur die Hauptzentrale erreichte, verriegelte er alle Zugänge. Dann erst atmete er auf. Er war in Sicherheit; solange er in der Rüstung blieb, konnte ihm nichts geschehen.
Nun ging er ähnlich vor wie Tschubai in der Kommunikationszentrale, die etwa zweihundert Meter von der Hauptzentrale entfernt war. Er begann damit, die Räumlichkeiten der Burg zu untersuchen. In rascher Folge wechselten die Bilder auf den Monitorschirmen, oftmals so schnell, dass Jagur kaum etwas erkannte. Das beunruhigte ihn aber nicht. Er hatte die Kontrollen so eingestellt, dass die Bilder stoppten, sobald ein lebendes Wesen erfasst wurde.
Geraume Zeit verstrich, dann entdeckte er Tschubai im Kommunikationszentrum
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