Silberband 110 - Armada der Orbiter
an Bord«, entgegnete Rhodan.
»Genau – und das bin ich!«, rief Gucky, der zwischen ihnen materialisierte. Er entblößte seinen Nagezahn. »Gucky schmeißt wieder alles. Ich komme mir bald vor wie der Leo ex Machina . Wenn ihr eure Probleme nicht lösen könnt, macht ihr es wie die alten Griechen in ihren Dramen. Ihr holt den Problemlöser aus dem Hut – mich. Gucky.«
Er stemmte die Fäuste in die Seiten, löste sich telekinetisch vom Boden und schwebte langsam in die Höhe, bis er nicht mehr zu Rhodan aufblicken musste. »Da fragt man sich natürlich, warum ihr mich nicht gleich an diese schwierigen Sachen ranlasst«, stellte er großspurig fest.
»Erstens bist du kein Leo, sondern höchstens eine Maus, wenn auch eine etwas groß geratene«, erwiderte Rhodan ernsthaft. »Zweitens heißt es nicht Leo ex Machina, sondern Deus ex Machina. Und ein Gott bist du schon gar nicht.«
»Was nicht ist, kann ja noch werden«, krähte der Mausbiber, den es nicht im Geringsten zu stören schien, dass Rhodan ihn eine Maus genannt hatte. Dabei war er sonst in dieser Hinsicht besonders empfindlich. »Außerdem kommt es nicht darauf an, sondern darauf, dass ich jetzt mal eben zur Burg springe und die Gespenster heraushole, die da herumspuken.«
»Davon war nicht die Rede«, sagte Rhodan scharf. »Vorerst haben wir nur überlegt, nicht entschieden. Du bleibst hier.«
»Es ist die einzige Lösung«, betonte der Ilt. »Was wollt ihr ohne mich machen? Ihr seid doch aufgeschmissen. Macht euch das mal klar.«
»Ein Bruder Leichtfuß in der Burg fehlt mir gerade noch«, widersprach Rhodan. »Vergiss nicht, dass es nicht nur um unsere Freunde geht. Wir sind hier, um einen der Zusatzschlüssel für das Auge zu holen. Das Aggregat ist in der Burg, und wir müssen es haben. Nach allem, was geschehen ist, können wir uns unbedachte Schritte nicht leisten.«
»Mit anderen Worten, du willst den Deus ex Machina noch nicht?« Gucky legte den Kopf schräg.
»Du hast es klar erkannt.«
»Mist«, murmelte der Ilt enttäuscht und verschwand.
»Vielleicht sollten wir ihn doch einsetzen«, sagte Hamiller.
»Nein«, beharrte Rhodan. »Solange wir andere Möglichkeiten haben, gehe ich das Risiko nicht ein, dass Gucky auch durchdreht. Ich will mir nicht vorwerfen müssen, dass ich mit seinem Leben gespielt hätte.«
»An welche anderen Möglichkeiten denkst du?«, fragte Atlan.
»Wir schicken weitere Roboter. Sie werden härter und entschlossener vorgehen und sich den Weg frei sprengen. Sind sie erst einmal in der Burg, dürfte es schwer sein, sie aufzuhalten.«
»Und wenn das scheitert?«
»Dann bleibt uns keine andere Wahl, als mit dem ganzen Potenzial der BASIS vorzugehen. Zuvor aber werden wir versuchen, die Strahlenquelle zu lokalisieren und zu zerstören.«
»Ich habe Bedenken«, wandte Hamiller ein. »Vermutlich gibt es nicht nur eine Strahlenquelle, sondern mehrere.«
»Ob eine oder ein Dutzend, das spielt keine entscheidende Rolle. Wenn es uns gelingt, auch nur die Hälfte auszuschalten, haben wir schon so gut wie gewonnen.« Rhodan wandte sich an den Arkoniden: »Dich bitte ich, ein Team zusammenzustellen, zu dem auch Ärzte gehören. Sie sollen sich auf das nächste Gespräch mit Ras vorbereiten. Wir müssen ihn zu einem möglichst ausführlichen Gespräch verleiten, damit er uns alles sagt, was er über die Burg und die dortige Situation weiß.«
Ras Tschubai wusste, dass ihm von vielen Seiten Gefahr drohte und dass er sich darauf vorbereiten musste, wenn er seine Position behaupten wollte.
Bull und Deighton kauerten nach wie vor teilnahmslos am Boden. Der Mutant beschloss, sie von Robotern in einen anderen Raum bringen zu lassen, in dem sie es bequemer hatten. Er benötigte nur kurze Zeit, bis er eine Anlage gefunden hatte, von der aus er mehrere Roboter aktivieren und steuern konnte. Doch zeigte sich sehr schnell, dass die Maschinen den Schutzschirm nicht überwinden konnten, den beide Männer um sich herum errichtet hatten.
Tschubai brauchte eine Weile, bis er sicher war, dass sie hören konnten, was er sagte.
»Bully«, rief er mehrmals, bis Reginald Bull endlich den Kopf hob und träge in die Aufnahmeoptik blickte. »Ich will dir helfen, Bully. Die Roboter sollen dich und Galbraith in einen anderen Raum bringen, in dem ihr es bequemer habt.«
»Wer bist du?«, fragte Bull mit schwerer Stimme.
»Ariolc«, erwiderte der Teleporter.
Bull kicherte. »Der verrückte Ariolc ... Was willst du von
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