Silberband 110 - Armada der Orbiter
und beobachtete ihn. Schon nach wenigen Minuten stand für ihn fest, dass dieser Fremde als gefährlicher Gegner einzustufen war. Er verhielt sich nicht wie die Androiden, sondern schien sich fest in der Gewalt zu haben. Jagur fand schnell heraus, dass der Dunkelhäutige einen anderen Fremden beobachtete, der sein Gesicht hinter einer Maske verbarg. Zuweilen blitzte es an den Rändern und in den schmalen Öffnungen der Maske auf, als verberge sich ein Energiewesen dahinter.
Der Mann mit der Maske bewegte sich in Richtung Kommunikationszentrale. Er hatte einen Androiden dazu gezwungen, ihn zu führen. Jagur erkannte den Androiden Berb, der zum Kreis seiner engsten Mitarbeiter gehört hatte.
Er entschied, sich zunächst auf den dunkelhäutigen Fremden zu konzentrieren. Ohnehin war Jagur mit den Mechanismen der Burg so gut vertraut, dass es ihm gelang, den Mann mit der Maske in einer Maschinenhalle zu stoppen. Er verriegelte von der Zentrale aus die Ausgänge und setzte eine Sensorschaltung ein, die ihm anzeigen würde, wenn der Gefangene mit Gewalt auszubrechen versuchte.
Anschließend sicherte er auch die Ausgänge der Kommunikationszentrale und leitete Betäubungsgas ein. Das Gas wirkte schnell, der Dunkelhäutige brach bewusstlos zusammen.
Mittlerweile hatte Jagur herausgefunden, dass sich das große Raumschiff über der Burg weit zurückgezogen hatte. Allerdings waren kleinere Einheiten näher herangerückt, aber von ihnen fühlte der Kommandant sich nicht ernsthaft bedroht.
Er schickte einen Roboter in die Kommunikationszentrale und ließ den Bewusstlosen in einen kleinen, abgesicherten Raum bringen. Währenddessen wandte er sich schon dem Mann mit der Maske zu, der sich vergeblich bemühte, ein Schott zu öffnen. Er löste die Verriegelung, und der hagere Fremde schien tatsächlich zu glauben, er habe den Ausbruch aus eigener Kraft fertiggebracht. Jagur dirigierte ihn in eine vorbestimmte Richtung, indem er ihn nur bestimmte Schotten passieren ließ. Als der Maskenträger endlich die Falle erkannte, war es für ihn zu spät. Ein Schott schlug hinter ihm zu, und aus verborgenen Düsen strömte das betäubende Gas. Zusammen mit dem Androiden brach er zusammen.
Jagur setzte die Suche fort. Es dauerte nicht lange, bis er Reginald Bull und Galbraith Deighton fand. Erstaunt stellte er fest, dass sie gefangen waren und sich aus eigener Kraft nicht befreien konnten. Er konnte sich ihre Situation und ihr Verhalten zunächst nicht erklären, doch ihr Aussehen zeigte ihm an, dass sie zu den Fremden gehörten. Eigentlich konnten sie nur von dem Dunkelhäutigen in der Kommunikationszentrale eingesperrt worden sein.
Jagur begann nun seinen Angriff auf die Androiden. Innerhalb weniger Minuten betäubte er etwa hundert von ihnen und ließ sie von Robotern in sicheren Gewahrsam bringen. Er war überzeugt, dass er die Situation bald bereinigt haben würde.
Als Ras Tschubai erwachte, wusste er zunächst nicht, wo er sich befand und was mit ihm geschehen war. Er lag auf dem Boden eines fast leeren Raumes und hatte Atemschwierigkeiten.
Erst als er der Meinung war, wieder klar genug denken zu können, richtete er sich auf. Dann allerdings spürte er neue Erregung in sich aufsteigen. Eine unbekannte Macht hatte es gewagt, Ariolc anzugreifen. Das war ein unerhörter Vorgang, und nur die Besatzung des Raumschiffs BASIS kam als Angreifer infrage. Verantwortlicher war demnach der Terraner Perry Rhodan, der keinen Mächtigen neben sich dulden wollte.
Ras Tschubai untersuchte den Raum, der lediglich eine Liege und hygienische Einrichtungen enthielt. Die Tür ließ sich nicht öffnen, auch nicht, nachdem er sie sorgfältig untersucht hatte.
Schließlich konzentrierte er sich auf die Kommunikationszentrale und versuchte zu teleportieren.
Dass er tatsächlich in der Zentrale materialisierte, überraschte ihn derart, dass er wie erstarrt innehielt. Seine Gedanken überschlugen sich. Warum hatte seine Psi-Kraft vorher versagt und reagierte nun wieder normal? Er fand keine einleuchtende Erklärung und wischte die Überlegungen mit einem heftigen Kopfschütteln beiseite.
Augenblicke später stand er wieder an den Kontrollen. Niemand hatte etwas verändert, es gab keinen Hinweis darauf, was hier vorgefallen war. Er erinnerte sich deutlich, dass er plötzlich müde geworden war, aber danach ...?
»Du bist wieder in der Kommunikationszentrale, aber du benimmst dich, als seist du nicht seit Jahrtausenden hier zu Hause, sondern nur ein
Weitere Kostenlose Bücher