Silberband 110 - Armada der Orbiter
erwartete er einen Angriff, sobald das Innenschott geöffnet wurde. Eine der Analyseeinheiten befasste sich mit dem Schottmechanismus.
Rhodan, Atlan und Ganerc-Callibso warteten.
»Da stimmt doch etwas nicht«, sagte der Terraner, als zwei Minuten ereignislos verstrichen waren. »Ich spüre es.«
»Die Decke der Schleuse!«, rief der Puppenspieler von Derogwanien.
Die Decke senkte sich. Beide Analyseroboter arbeiteten jetzt, doch weder das Innenschott noch das äußere öffneten sich.
»Sie werden zerquetscht«, sagte Rhodan, der unwillkürlich befürchtete, dass es Bully und Deighton ähnlich ergangen sein könnte wie den Robotern.
Atlan gab den Feuerbefehl. Eine gleißende Energieflut brandete gegen das Innenschott und sprengte es auf. Im selben Moment stürzte die Decke herab.
Die Bildübertragung fiel aus. In einer der anderen Wiedergaben beobachtete Rhodan, dass ein Feuerball über der Schleuse aufstieg. Er leuchtete sekundenlang wie eine Kleinstsonne.
Atlan schrie auf und zeigte auf einen der Schirme. Ras Tschubai blickte ihnen verbissen entgegen.
»Ras?«, fragte Rhodan. »Hörst du mich? Ras, antworte endlich!«
Die Augen des dunkelhäutigen Teleporters richteten sich auf ihn. »Wer immer du sein magst, Fremder, ich kann dir nur raten, so schnell wie möglich zu verschwinden«, sagte Tschubai stockend. »Wer meine Burg betritt, wird vernichtet. Wer sich ihr nähert, wird abgeschossen.«
»Entschuldige, Ras«, erwiderte Rhodan beherrscht. »Ich habe dich nicht verstanden. Der Empfang war schlecht justiert. Wir freuen uns, dich wohlauf zu sehen.«
»Mäßige dich, Fremder«, sagte Tschubai drohend. »Ich bin nicht der, für den du mich hältst.«
»Wer bist du?«
»Ich bin Ariolc, der Mächtige, Herr der Kosmischen Burg, die du vor dir siehst, Beherrscher der mächtigsten Waffen. Zieh dein Raumschiff sofort ab, oder ich werde es vernichten.«
»Das geht nicht so schnell. Wir benötigen einige Stunden Zeit für die Vorbereitungen. Bis dahin werden wir uns friedlich verhalten. Ich hoffe, du hast Verständnis dafür, dass es nicht so schnell geht.«
»Ich habe Verständnis«, erklärte Tschubai-Ariolc. »Aber danach kenne ich keine Gnade mehr.«
»Wir haben mitgehört«, erklärte Payne Hamiller, als Rhodan, Atlan und der Gnom Ganerc-Callibso in die Hauptzentrale der BASIS zurückkehrten. »Ras hat maßlos übertrieben, als er von Vernichtung sprach. An unseren Erkenntnissen hat sich nichts verändert: Die Burg ist unbewaffnet.«
»Er hat geblufft«, sagte Rhodan, der kein Wort über die misslungene Expedition verlor. »Dennoch müssen wir ihn ernst nehmen.«
»Er hält sich fraglos für Ariolc«, bemerkte Atlan. »Auf mich hat er den Eindruck eines Geisteskranken gemacht.«
»Was er zurzeit wohl auch ist«, bestätigte Hamiller.
»Er gibt sich wie Ariolc«, stellte Ganerc fest.
»Wir haben inzwischen alle verfügbaren Möglichkeiten genutzt«, erklärte Hamiller. »Es gibt in der Burg eine Strahlung, deren Charakter wir aber nicht eindeutig erkennen können. Die Mutanten bestätigen, dass es eine Art parapsychische Strahlung sein muss, und wir vermuten, dass sie von maschinellen Einrichtungen erzeugt wird. Ich bin mir sicher, dass Ras ein Opfer dieser Strahlung geworden ist.«
»Ebenso Alaska, Bully und Galbraith«, sagte Atlan.
»Von ihnen wissen wir leider nicht einmal, ob sie noch leben«, erwiderte Hamiller vorsichtig. »Es gibt keine Nachricht von ihnen. Das ist für mich umso beunruhigender, als Bully und Galbraith mentalstabilisiert sind und der parapsychischen Strahlung gegenüber eigentlich immun sein müssten.«
»Wenn Ras sich meldet, müssen wir ihm Informationen über die drei entlocken«, sagte Atlan.
»Vorerst ziehen wir die BASIS von der Burg zurück«, entschied Rhodan. »Das könnte aus psychologischen Gründen vorteilhaft sein. Danach kesseln wir die Burg mit Beibooten ein. Ich möchte verhindern, dass einer der Verschwundenen mit einem Fahrzeug die Burg verlässt. Das könnte schlimme Folgen für sie haben, wenn es ihnen ebenso ergangen ist wie Ras.«
»Wir müssen sie herausholen!«, sagte der Arkonide. »Aber ich habe noch keine Ahnung, wie wir das machen sollen.«
Rhodan zuckte mit den Schultern.
»Wir schicken einen Teleporter, der sich vorher exakt auf sie einpeilt und sie holt, ohne sich lange in der Burg aufzuhalten«, schlug Hamiller vor. »Er darf der Strahlung nur für einen Sekundenbruchteil ausgesetzt sein.«
»Wir haben nur noch einen Teleporter
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