Silberband 110 - Armada der Orbiter
Gast«, sagte er im Selbstgespräch. »Dein Platz ist die Hauptzentrale.«
Verwundert schüttelte er den Kopf. Es war nie seine Art gewesen, mit sich selbst zu reden. Warum tat er es jetzt? Vage empfand er das Gefühl, nicht mehr er selbst zu sein.
Tschubai ging zum Steuergerät des Monitorsystems und schaltete auf die Hauptzentrale um. Er sah ein seltsames Wesen, das eine Rüstung trug. Es saß in einem viel zu großen Sessel und beobachtete mehrere Holos, die Beiboote der BASIS und die BASIS selbst zeigten.
Ras Tschubai konzentrierte sich und teleportierte. Er rematerialisierte hinter dem seltsamen Wesen, das ihn nicht bemerkte. Es schien einen Angriff des großen Raumschiffs zu erwarten.
15.
Nach wie vor gab es keinen Kontakt mit Ras Tschubai oder den anderen. In der Hauptzentrale der BASIS herrschte Aufbruchsstimmung, als Perry Rhodan eintrat.
»Ist das Robotkommando einsatzbereit?«, wollte Rhodan wissen.
»Bereit.« Hamiller zeigte auf eine der vielen Holoüberwachungen. Zwölf Kampfroboter schwebten im freien Raum. Sie umringten einen schweren Desintegratorstrahler, mit dem sie sich Einlass in die Burg verschaffen wollten.
»Dann los!«
Hamiller gab Kanthall einen Wink. Der Kommandant der BASIS erteilte die Einsatzorder. Die Roboter entfernten sich, wurden schnell zu winzigen Punkten und verschwanden schließlich aus der optischen Erfassung.
»Wir beobachten sie weiter.« Hamiller schaltete auf eines der Beiboote um. Da waren die Roboter und das Geschütz wieder. Einblendungen zeigten die Entfernung zur Burg, die sich wie eine weiße Wand ins Bild schob.
Als die Roboter und der Desintegrator noch knapp hundert Meter von der Burg entfernt waren, verschwanden sie. Die eingeblendeten Daten erloschen.
»Was ist geschehen?«, fragte Rhodan.
Hamiller biss sich auf die Unterlippe. Endlos anmutende Datenkolonnen wechselten vor ihm und überschütteten sein plötzlich starr wirkendes Gesicht mit grellen Lichtreflexen.
»Die Messwerte sind nicht eindeutig«, antwortete er. »Es hat jedoch den Anschein, dass der Trupp im Mikrokosmos verschwunden ist.«
»Das würde bedeuten, dass es in der Burg eine Art Projektor gibt, der auch außerhalb der Burg wirksam wird«, sagte Atlan erregt.
»So ist es«, bestätigte der Wissenschaftler. »Wir haben es doch schon einmal erlebt. Zweifellos ist der Demontagetrupp der Androiden dafür verantwortlich. Warum sollten sie nicht in der Lage sein, die nötigen technischen Apparaturen so einzustellen, dass sie außerhalb der Burg wirksam werden?«
»Ja, natürlich. Warum eigentlich nicht?« Atlan fuhr sich mit gespreizten Fingern durch das weißblonde schulterlange Haar. »Dann müssen wir damit rechnen, dass die Burg von einem Umsetzungsfeld umgeben ist, das alles in den Mikrokosmos versetzt, was sich ihr nähert.«
»Das müssen wir wohl«, bestätigte Hamiller.
»Lässt sich die Existenz eines solchen Feldes nachweisen?«, fragte Rhodan. »Und vor allem: Können wir das Feld lokalisieren?«
Der wissenschaftliche Leiter schüttelte den Kopf. »Wenn wir genügend Zeit dafür hätten, fänden wir es vielleicht heraus – aber diese Zeit haben wir nicht. Wir müssen bald handeln, oder es ist zu spät für Ras und die anderen.«
»Mit anderen Worten, ohne Teleportation geht nun überhaupt nichts mehr.« Gucky materialisierte in einem Sessel neben Rhodan. »Oder willst du einen nach dem anderen in den Mikrokosmos schicken?«
Rhodan schüttelte den Kopf. »Deine Stunde kommt noch, Kleiner. Bis dahin solltest du Geduld haben. Ich will allerdings wissen, ob du mittlerweile Ras oder die anderen espern konntest.«
»Eine Menge Gedankeneintopf ist da drüben in der Burg. Alles geht wie Kraut und Rüben durcheinander. Einen klaren Gedanken habe ich noch nicht erfasst. Auch Fellmer nicht. Das wird wohl erst möglich sein, wenn ich drüben in der Burg bin. Aber mich lässt man ja nicht.«
»Also nicht.« Rhodan wandte sich an Atlan. »Versuche noch einmal, mit Ras Verbindung aufzunehmen. Gib dich als Partoc aus, immerhin war er für einige Zeit gezwungen, unter Sterblichen zu leben. Behaupte ruhig, du seist Partoc und hättest dich entschlossen, über die Sterblichen zu sprechen, weil nur dann die Materiequellen erhalten werden könnten.«
»Wir haben über einen solchen Trick bereits diskutiert. Das Team verspricht sich nicht viel davon.«
»Wenn Ras weiterhin schweigt, haben wir Pech gehabt, aber versuchen sollten wir es.«
Ras Tschubai beobachtete den Fremden
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