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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Paratender in den linken Gang folgte, streckte ihm dieser die flache Hand entgegen. Stopp! Die stumme Geste besagte für Jennifer zugleich: Du hast nicht den Geruch dieser Zelle!
    Weiter ging es. Von beiden Seiten stießen Paratender zu ihnen in den Hauptkorridor, verschwanden bald darauf aber in anderen Bereichen.
    Tek versuchte erneut einen Ausfall. Stopp! Die unwiderstehliche Faust eines Überschweren hielt ihn auf. Weiter. Der Korridor schien kein Ende zu nehmen. Tek schwenkte nach rechts. Halt! Das ist nicht deine Wohnzelle.
    Jennifer wurde nervös. Wenn sie nicht bald eine Unterkunft fanden, würden sie irgendwann allein sein. Aber Tek bewahrte Haltung und schritt weiterhin forsch aus: ein Paratender, der seine Zelle kannte und zielstrebig darauf zuhielt Himmel, wo würden sie enden?
    Sie näherten sich einem offenen Schott. Dahinter lag der innere Schiffssektor.
    Im Durchgang erschien eine Gestalt. Ein Lare. Hotrenor-Taak! Er blickte ihnen wissend entgegen.
    Das Spiel war aus. Jennifer erkannte es daran, wie Tek die Schultern hängen ließ.
    Nun war Eile nicht mehr wichtig. Schlendernd, einem Müßiggänger gleich, begab Tek sich in Gefangenschaft.
    Jennifer folgte ihm ergeben. Ihre Anspannung löste sich, sie atmete kräftig durch.
     
    »Die Aktion wurde zu meiner Zufriedenheit abgeschlossen!«, verkündete Boyt Margor über Rundruf.
    Er befand sich in dem großen Laderaum mit den Psychoden. Die gesamte Mannschaft konnte ihn hören – fünftausend Paratender und eine Handvoll »andere«.
    Margor hatte sein erstes großes Ziel erreicht und alle existierenden Psychode um sich versammelt. Nach seinem Ermessen waren keine weiteren mehr in Umlauf. Selbst das Königspsychod war in seinem Besitz. Es wirkte neben den größeren paraplasmatischen Gebilden geradezu unscheinbar. Aber die Größe sagte nichts über ihre Parusie aus.
    Das Königspsychod war dominierend unter den prä-zwotterischen Kunstwerken. Seine Ausstrahlung war stärker als die aller anderen zusammen – vielleicht mit Ausnahme des Amuletts, das Boyt Margor um den Hals trug. Irgendwie fand er sogar, dass sein Amulett und das Königspsychod einander glichen. Jedes hatte zwar eine individuelle Parusie, aber der Inhalt ihrer Botschaften war ähnlich, wie aufeinander abgestimmt.
    Vor nicht zu langer Zeit hatte Margor geglaubt, die Psychode psionisch aufladen zu müssen, damit sie zu seinen Sendern wurden und auf diese Weise Paratender schufen. Nun ging er den umgekehrten Weg und ließ sich von den Psychoden aufladen. Sie bargen das Wissen eines untergegangenen Volkes ebenso wie die Fähigkeiten der prä-zwotterischen Geistesgrößen. Dieses geistige Gut wollte Margor in sich aufnehmen, um allmächtig zu werden.
    Er spürte die Wirkung der Psychode. Ihre Kraft floss auf ihn über.
    Das war die wahre Macht.
    Es kam nicht darauf an, dass jemand andere Intelligenzen beherrschte und ein ganzes Volk oder alle Völker einer Galaxis unterdrücken konnte. Er musste die Elemente meistern können, die Schöpfung selbst in den Griff bekommen. Dann konnte er die Natur der Dinge verändern und »Naturgesetze« schaffen, nach denen sich alles richten musste. Diese Weisheit lehrte ihn das Königspsychod im Zusammenwirken mit seinem Amulett.
    Bevor er diese letzte Stufe zur Vollkommenheit erklimmen konnte, musste er sich aber mit Bagatellen abgeben.
    Dunkel erinnerte er sich, dass er Roctin-Par befohlen hatte, mit seiner Flotte aus der Provcon-Faust zu fliegen und außerhalb des Staubmantels zu warten. Es war Zeit, dass er mit der MOONBEAM zur Flotte stieß.
    Die Parusie berauschte ihn. Aber dieser Rausch benebelte seine Sinne nicht, sondern schärfte sie. Boyt Margor konnte klarer denken, schärfer sehen und deutlicher fühlen. Er spürte, wie sein geistiges Volumen wuchs und die psionische Kapazität die Fesseln des Körpers zu sprengen schien. Seine geistige Größe stand in keinem Verhältnis mehr zu seinem unscheinbaren Körper.
    Margor war geballte Kraft. Er fühlte sich selbst als Psychod, als Super-Paraplasmat, der die Kraft aller anderen Psychode in sich vereinigte. Das war ein unbeschreibliches Erlebnis wie eine Wiedergeburt. Die fünfundneunzig Jahre seines Lebens waren nichts im Vergleich zu den wenigen Augenblicken im Bannkreis der Psychode.
    Er wusste, dass nur wenige Stunden vergangen sein konnten, doch er fühlte sich gereinigt und regeneriert. Er war ein anderer, ein neuer Boyt Margor.
    Mit einem wehmütigen Blick auf die Psychode machte er sich auf

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