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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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abwärts.
    Bäume und Büsche schüttelten sich wie im Sturm – in der Vegetation öffnete sich ein Durchschlupf.
    Spürte Lakikrath, dass eine Gefahr näher kam? Zu sehen war nichts. Aber das Summen mehrerer Gleitertriebwerke zog langsam über die beiden Flüchtigen hinweg. Gleiter kreisten über den Ruinen.
    »Sie suchen uns wirklich!«, raunte Jennifer.
    Vermutlich hatte der Zellaktivator ihre rasche Erholung bewirkt. Tekener nickte konzentriert. Die Gleiter entfernten sich nur unwesentlich. Zudem klangen andere Geräusche auf.
    Ein greller Lichtreflex zuckte durch das üppige Grün. Ein kleines Kugelraumschiff schwebte in geringer Höhe über Lakikrath hinweg. Eine Sekunde lang sah Tekener die Korvette.
    Die Zweige und Blätterbüschel schlossen sich enger zusammen. Sie schienen die beiden Menschen streicheln zu wollen.
    Ächzende, knarrende Laute erklangen.
    Tekener wandte sich um, seine Hand glitt zum Strahler. Ungläubig sah er, dass sich die Wurzeln eines Baumriesen aus dem weichen Boden hoben. Eine kleine Höhle entstand – und darunter schien es weiterzugehen.
    »Was geschieht hier eigentlich?«, fragte er kaum hörbar.
    Eine Steinplatte schob sich zur Seite und gab eine von moderndem Holz und Moosen bedeckte schmale Treppe frei. An den Rändern des Loches zuckten Wurzelteile wie lebende Organismen.
    »Zufall oder nicht ... hinunter!«, drängte Jennifer. »Sie werden uns finden, wenn wir zögern.«
    Tekener folgte ihr mit einem Sprung. Am unteren Ende der Treppe schaute er zurück.
    Die Wurzeln bewegten sich, griffen ineinander, und fast geräuschlos schob sich die Steinplatte zurück. Es wurde finster.
    Teks Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit. Ohnehin sorgten Leuchtmoose dafür, dass wenigstens schemenhafte Umrisse erkennbar blieben. Er schob Jennifer vor sich her, tiefer in den noch leicht abwärts führenden Stollen.
    »Vielleicht erscheint demnächst ein Zwottergespenst und erläutert uns das alles«, raunte er. »Aber sicherlich finden wir bei einigem Überlegen eine Erklärung für diese verrückten Vorfälle. Das kann doch nur mit den Prä-Zwottern zu tun haben.«
    Langsam schoben sie sich weiter. Stellenweise war der Stollen schon halb verschüttet. Sie stießen auf kleine Skelette.
    »Das hier war schon in früheren Zeiten ein Fluchtweg«, vermutete Tek. »Ich bin gespannt, wohin ...«
    Er brauchte die Frage nicht mehr zu stellen. Der Stollen mündete in eine größere Kammer. Fahler Lichtschein fiel aus fingerdicken Deckenrissen herab. Hier lag ihr Fluchtgleiter, zwar ein wenig schräg und sichtlich mitgenommen, aber wohl nach wie vor fahrtüchtig. Sehr schwach erklangen aus der Höhe Stimmen und das Geräusch splitternden Holzes. Die Suchtrupps bahnten sich ihren Weg.
    »Wir warten hier, wenn es sein muss, tagelang.« Tekener ließ sich, wo er gerade stand, auf den Boden sinken. »Mittlerweile können wir wohl darauf vertrauen, dass uns die Prä-Zwotter-Ahnen von Lakikrath helfen. Sie scheinen einiges gegen Margor zu haben.« Er lachte leise. »Vielleicht ist ihnen sein Niveau zu billig.«
    »Ich glaube, ich werde mich niemals an deine sarkastische Art gewöhnen«, erwiderte Jennifer.
     
    Den gesamten Tag über durchkämmten Suchkommandos das Gebiet der Tempelruinen. Gleiter kamen und entließen immer neue Leute.
    Bis zum Abend gab es keine Erfolgsmeldung.
    Boyt Margor wartete in seinem Gleiter hoch über dem Ruinenfeld. Hin und wieder schweifte sein Blick zu dem gewaltigen Wasserfall hinüber, der sich in Dunst hüllte. Als wäre die Welt eine Scheibe und der Ozean ergösse sich über ihren Rand hinweg ins Nichts – so wirkte dieses gigantische Naturschauspiel. Mehr als dreihundert Meter stürzten die Wassermassen von dem Hochplateau in die Tiefe, auf einer Länge von gut vierzig Kilometern. Es gab kaum ein geeignetes Wort, das zu beschreiben.
    Margors Macht würde bald ähnlich unbeschreiblich sein.
    Er wandte sich wieder dem Dschungel zu, der sich ebenfalls von Horizont zu Horizont spannte.
    Ein Aufblitzen in der Tiefe weckte seine Aufmerksamkeit.
    Da war es wieder!
    Zugleich sprach der Funkempfang an.
    »... ein großer Mann – er muss es sein!«
    Margor ließ seinen Gleiter absinken und beschleunigte zugleich. Wieder zuckten Strahlschüsse auf.
    Er fluchte lautlos. Hunderttausende Tekheter hätten in Lakikrath suchen können, doch sie weigerten sich. Er hatte seine Wut an einigen von ihnen ausgelassen. Sie wollten die Ruinenlandschaft nicht betreten. Lieber starben

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