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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Haut, doch es gelang ihm nicht, die Gestalt zu bewegen. Sie schien plötzlich fest mit dem Boden verbunden zu sein.
    »Bleibt stehen«, erklang eine Stimme aus der Höhe. »Es ist nichts geschehen, wovor ihr euch fürchten müsst.«
    Vernaz blickte nach oben. Über ihm war nur die Decke. Er fragte sich, woher diese mächtige Stimme gekommen sein mochte. Im gleichen Moment fiel es ihm ein: Über ihm befand sich ein Lautsprecherfeld.
    Noch vor wenigen Minuten hätte er nicht gewusst, was das war. Inzwischen kannte er die Funktion solcher Vorrichtungen. Er beruhigte sich, denn eigentlich hatte ihm der Zufall damit eine Chance geboten, sich erneut auszuzeichnen.
    Er hob die Arme und stellte sich den aufgeregten Pilgern entgegen.
    »Wartet! Alles ist in Ordnung. Vertraut den Göttern, so, wie ihr es bisher getan habt.«
    »Ellez ist tot!«, brüllte einer der Pilger. »Ausgerechnet Ellez!«
    »Ausgerechnet Ellez ...«, erwiderte Vernaz. »Was bildest du dir ein? Glaubst du, den Willen der Götter zu kennen? Wenn die Götter es für richtig befunden haben, Ellez zu sich zu rufen, dann haben sie ihre Gründe dafür. Maße dir nicht an, darüber zu richten.«
    Die Pilger beruhigten sich schnell. Das von den Maschinen vermittelte Wissen half ihnen dabei. Sie verstanden die Zusammenhänge und erkannten, dass es bei Maschinen Ausfälle geben konnte. So blieb unklar für sie, ob Ellez der Strafe der Götter anheimgefallen oder Opfer eines technischen Versagens geworden war.
    Vernaz wandte sich an die Metallenen.
    Sein neues Wissen drängte mit Macht an die Oberfläche, und es gelang ihm allmählich, alles zu ordnen und zu begreifen. Ihm wurde klar, dass die Metallenen nicht selbst die Götter waren, sondern nur deren Diener. Sie hatten die Aufgabe, den Pilgern zu helfen. Vernaz erkannte, dass er sogar berechtigt war, den Robotern Befehle zu erteilen. Diese Information stand im Widerspruch zu dem, was er unmittelbar nach dem Ende der Schulung gedacht hatte. Er war sich dessen nicht sicher, und er wusste nicht, ob sie sich auf alle Metallenen bezog. Vielleicht war Kurnaz davon ausgenommen.
    Er versuchte, Kurnaz einen Befehl zu geben. Es fiel ihm nicht leicht. Allzu groß war die Ehrfurcht vor dem Fremden, das sich ihm überall präsentierte, und zu tief seine Überzeugung, dass alles, was mit der Teppon-Kluft zu tun hatte, göttlich war.
    »Es ist zu heiß für uns«, wandte er sich an Kurnaz. »Sorge dafür, dass es kühler wird. Beeile dich.«
    Er fürchtete, für seine Worte bestraft zu werden. Die anderen Pilger beobachteten ihn. Viele von ihnen glaubten, dass Kurnaz ihn vernichten würde.
    Doch sie irrten sich.
    »Es wird kühler werden«, erwiderte der Roboter. »Ich habe bereits entsprechende Anordnungen getroffen.«
    Die Pilger blickten Vernaz an, als habe er den Verstand verloren. Er wandte sich ihnen zu. »Freunde und Brüder«, sagte er salbungsvoll. »Ihr seht, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gibt.«
    Ihm half, dass die Temperatur spürbar fiel. Die erhitzte Atmosphäre wurde abgesaugt, kühle Luft strich durch die Belüftungsgitter herein. Damit hatte er endgültig gewonnen und wurde von den Pilgern als Respektsperson anerkannt.
     
    Jagur, der Kommandant der Androiden, ließ sich erschöpft auf einen Hocker sinken. Er aktivierte den Medoroboter, der sich über ihm befand. Teile der Maschine senkten sich herab und legten ihm Sonden an. Sekunden später befasste sich der Roboter bereits mit seinem verbrannten Arm.
    Bis vor wenigen Minuten war Jagur so gut wie beschwerdefrei gewesen. Doch mit einem Mal tobte die Wunde so heftig, dass er kaum mehr klar denken konnte.
    Jagur schloss die Augen. Für Sekunden schlief er ein. Als er wieder erwachte, fühlte er sich besser. Der Roboter hatte ihm eine stärkende Injektion verabreicht, die schnell Wirkung zeigte.
    Er wartete noch einige Minuten, um sich vollends zu erholen, dann erhob er sich.
    Jagur war entschlossen, seinen Auftrag durchzuführen. Noch wusste er nicht, wohin Kemoaucs Burg verschlagen worden war. Er glaubte, dass sie irgendwo im Weltraum schwebte und dass früher oder später jemand kommen werde, um sie zu entführen. Dazu wollte er es gar nicht erst kommen lassen.
    Er ging zurück zum Kommandostand der Wohneinheit. Mittlerweile befand er sich sehr nahe an der Hauptzentrale. Jetzt wollte er versuchen, dort einzudringen.
    Er schaltete mehrere Systeme ein, um sich über die nähere Umgebung der Wohneinheit zu informieren. Ein Bild erschien, mit dem er nicht

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