Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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bereits Tausende um die einzige Stelle am Fuß der Wand, die den Einstieg erlaubte. Einige Pilger hatten Rhodan als Letzten der Gruppe fast schon erreicht. Knatze rief ihnen etwas zu, doch sie schienen ihn nicht zu hören. Schweigend arbeiteten sie sich höher, wobei sie ihre Krallen tief in das Eis gruben und so besser Halt fanden als Atlan und die Terraner.
    Knatze ließ Atlan, Bull und Rhodan an sich vorbei. Er verlegte den Pilgern den Weg und schrie wütend auf sie ein. Rhodan beobachtete, dass er einem von ihnen einen Fußtritt an den Kopf versetzte und ihn damit beinahe aus der Wand warf.
    Der Pilger klammerte sich an das Gestein und brüllte vor Wut. Er stieß mit den Füßen nach denen, die ihm folgten und die nicht weniger ungeduldig waren als er. Keiner wollte sich aufhalten lassen.
    Die drei von der BASIS erreichten nun einen Abschnitt, in dem sie schneller aufsteigen konnten als zuvor. Knatze trieb sie unerbittlich voran, bis sie endlich eine Anhöhe erreichten, von der aus sie die ehemalige Teppon-Kluft überblicken konnten. Knatze sank auf den Boden.
    »Vor uns ist eine quadratische Öffnung im Eis«, sagte Rhodan leise. Er wollte ihren Führer in seiner Andacht nicht stören. »Da scheint ein Eingang zu sein.«
    »Lasst uns weiter an die Seite gehen«, schlug der Arkonide vor. »Die Pilger kommen.«
    Tatsächlich schwangen sich die Dallazen schon zu Dutzenden über die Felskante. Sie stürmten die schräge Eisfläche herauf, bis sie Knatze erreichten. Hier warfen sie sich ebenfalls zu Boden und blickten mit geweiteten Augen über die Eisfläche hinweg.
    »Seht sie euch an«, sagte Rhodan, der sich mit Atlan und Bully an die hundert Meter von der Meute entfernt hatte. »Für sie hat sich hier offenbar sehr viel verändert. Sie verhalten sich, als begegneten sie einem Wunder.«
    »Was es für sie ja wohl ist«, erwiderte Bull. »Wenn hier in der Nähe die Burg ist, dann ist es für mich auch ein Wunder.«
    Atlan stieß einen Eisbrocken mit dem Fuß weg. »Es scheint tatsächlich so, als sei die Burg Kemoaucs da«, bemerkte er. »Also hat Kemoauc versucht, jemanden gewaltig hereinzulegen.«
    »Die Kosmokraten?«, fragte Bull.
    »Wahrscheinlich wollte er die Kosmokraten täuschen«, stimmte Atlan zu. »Außer ihnen kommt wohl niemand infrage.«
    Knatze kam wieder zu ihnen. Sie erkannten ihn an einigen markanten hellen Flecken im Fell. Erregt zeigte er auf mehrere Stellen im Eis, die sich rot verfärbten.
    »Jetzt braucht er unsere Hilfe«, kommentierte Bull. »Er scheint nervös zu werden.«
    »Also weiter!«, sagte Rhodan. »Das Eis bricht auf. Ich bin gespannt, wie wir empfangen werden und von wem. Auf die Pilger dürfte derjenige vorbereitet sein, auf uns bestimmt nicht.«

    Vernaz hatte sich ausreichend gestärkt und lehnte sich im Sessel zurück. Er wandte sich an seinen Nachbarn, den Wärmehüter, der als Einziger seines Ranges überlebt hatte.
    »Das Essen war ausgezeichnet«, sagte er zufrieden. »Die Getränke waren so gut, dass ich am liebsten weitertrinken würde. Aber was erwartet uns nun?«
    »Zumindest war das Mahl erst der Anfang. Vielleicht werden sich uns die Götter zeigen«, entgegnete der Wärmehüter.
    Vernaz zuckte zusammen. Daran hatte er gar nicht mehr gedacht. Das eigentliche Ziel der Pilgerfahrt zur Teppon-Kluft hatte er völlig aus den Augen verloren. Er entblößte die Zähne, um dem Wärmehüter zu zeigen, wie erheitert er war, und um seine Unsicherheit zu überspielen.
    Vernaz ärgerte sich über die eigene Ungeschicklichkeit. Daher war er froh, dass sich die Tür öffnete und ein Geschöpf eintrat, das auf den ersten Blick wie ein Dallaze aussah. Es war jedoch wesentlich größer und hatte ein golden schimmerndes Fell. Das Gesicht glänzte nicht vor Fett, wie es normal gewesen wäre, sondern wie Metall. Kaum hatte Vernaz das festgestellt, als er auch schon begriff, dass dieses Wesen tatsächlich aus Metall bestand.
    Er schwitzte vor Ehrfurcht. Für ihn war sicher, dass dies ein Gott war. Vergeblich bemühte er sich jedoch herauszufinden, welcher der vielen Götter. Er konnte die Gestalt nicht einordnen.
    Glücklicherweise fragte ihn keiner der Pilger. So lief er nicht Gefahr, dass er an Ansehen verlor.
    Der Metallene näherte sich dem Tisch bis auf wenige Schritte.
    »Mein Name ist Kurnaz«, sagte er. »Wenn ihr Fragen habt, ich werde sie euch beantworten.«
    Der Priester schüttelte verwundert den Kopf. Von einem Gott mit diesem Namen hatte er nie gehört. Er zweifelte