Silberband 112 - Die Energiejäger
zahlreiche Roboter die Wände der Gänge und Räume, die Jagur einsehen konnte, mit Messinstrumenten absuchten.
»Man hat scheinbar begriffen«, bemerkte Atlan. »Es war ja auch überdeutlich.«
Jagur handelte sofort. Er lenkte die Wohneinheit aus dem gefährdeten Bereich.
»Für mich ist der Beweis erbracht, dass sich Kemoauc nicht in der Burg befindet«, sagte der Arkonide. »Er hätte sicherlich keine Schwierigkeiten, die Wohneinheit zu lokalisieren. Überraschend für mich ist eigentlich nur, dass seine Roboter das Problem nicht lösen können.«
»Sei zufrieden, dass es so ist«, riet ihm Jagur.
Nachdenklich beobachteten Rhodan und der Arkonide, wie die Wohneinheit durch die Burg glitt und die Roboter dabei mühelos täuschte.
»Wohin willst du?«, fragte der Arkonide.
»Ich suche Kemoaucs Gemächer«, antwortete Jagur. »Irgendwo müssen Räume sein, in denen er sich besonders gern aufgehalten hat. Dort müssten eigentlich Unterlagen zu finden sein, die uns erklären, was mit der Burg geschehen ist.«
Rhodan verließ den Raum, um sich auch die anderen Räume anzusehen. Jagur hatte nichts dagegen einzuwenden.
Als der Terraner allein war, versuchte er, über sein Funkgerät Verbindung mit dem Leichten Kreuzer aufzunehmen. Überrascht stellte er fest, dass es gelang. Moreno-Castell meldete sich.
»Wir haben uns vom Schiff entfernt und befinden uns außerhalb des energiefressenden Feldes«, erklärte der Kreuzerkommandant.
»Ich fasse mich kurz, weil ich nicht weiß, wie lange diese Verbindung Bestand haben wird«, sagte Rhodan. »Wir sind zu der Ansicht gelangt, dass es auf diesem Planeten einen suggestiven Sender geben muss, mit dessen Hilfe die Bewohner beeinflusst werden. Suchen Sie den Sender und vernichten Sie ihn.«
Rhodan wartete auf eine Antwort des Kommandanten, aber sie kam nicht. Er stellte fest, dass die Funkverbindung wieder unterbrochen war. Sie erneut herzustellen gelang ihm nicht. Deshalb kehrte er zu Jagur und den anderen zurück.
»Ich habe mit Moreno-Castell gesprochen«, sagte er.
»Ich weiß.« Jagur zeigte auf die Instrumente. »Die Roboter haben uns eine Falle gestellt. Sie wollten, dass wir uns in dieser Weise bemerkbar machten. Dadurch konnten sie uns anpeilen.«
An Bord der BASIS herrschte Alarmzustand.
»Was ist passiert?«, fragte Payne Hamiller, als er dem Kommandanten auf dem Weg zur Hauptzentrale begegnete.
Jentho Kanthall blickte den Wissenschaftler an, als habe er ihn vorher gar nicht bemerkt. »Die Mutanten drehen durch«, sagte er hastig. »Und der PEW-Block scheint zu zerfallen. Die Altmutanten haben ihn verlassen, weil der Aufenthalt in ihm für sie unerträglich wird.«
Kanthall fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Entschuldige«, fuhr er fort. »Ich habe Wuriu Sengu in mir. Er befindet sich in einem völlig desolaten Zustand und behindert mich, sodass ich kaum klar denken kann.«
Roi Danton hatte zu ihnen aufgeschlossen. »Ich bin mit Kitai verbunden«, erklärte er. »Mir geht es mit dem Denken kaum anders. Immerhin habe ich erfahren, dass der PEW-Block plötzlich heiß geworden ist. Kitai meint, wirklich heiß . Die Altmutanten ertragen diesen Zustand nicht, deshalb mussten sie den Block verlassen.«
Galbraith Deighton betrat die Hauptleitzentrale nur wenige Augenblicke nach ihnen. »Irmina ist zusammengebrochen«, berichtete er. »Sie liegt im Koma. Aber die Ärzte sind nicht sehr zuversichtlich.«
»Den anderen Mutanten geht es ähnlich schlecht«, sagte Kanthall. »Es ist etwas an Bord, was offenbar gezielt gegen die Mutanten wirkt.«
»Ein Angriff?«, fragte Deighton bestürzt. Er war bleich, seine Wangen waren tief eingefallen. Der Gefühlsmechaniker litt, gab sich jedoch alle Mühe, sich das nicht anmerken zu lassen.
Die BASIS stand unverändert knapp zwei Lichtjahre von der blauen Sonne entfernt. Andere Raumschiffe befanden sich nicht in der Nähe, lediglich die extrem dünne Explosionswolke, bei der es sich wohl um die Überreste von Kemoaucs Kosmischer Burg handelte.
»Es gibt keine messbare Strahlung, der wir ausgesetzt sind – nichts«, sagte Kanthall.
»Dann muss die Bedrohung von innen kommen«, erklärte Hamiller. »Irgendetwas in der BASIS hat sich verändert und bedroht uns dadurch.«
»Tolot!«, entfuhr es Deighton. »Mit ihm fing alles an.«
»Ich werde nach ihm sehen, nicht über Interkom, sondern direkt.« Hamiller eilte aus der Zentrale.
Als das Schott der Medostation vor Payne Hamiller zur Seite glitt, blieb
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