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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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terranischen Raumfahrer überwältigen konnte – vor allem dann, wenn er sich so leicht übertölpeln ließ.
    Weit über sich sah er die Grubenöffnung wie einen kreisrunden Ausschnitt. Die Puppe, die ihn in diese Falle gelockt hatte, beugte sich über den Grubenrand und blickte herab. Ihr Gesicht schien zu einer wild triumphierenden Grimasse verzerrt zu sein. Gleich darauf erschienen weitere Puppen, und bald darauf sah Alaska Saedelaere Dutzende ausdrucksloser Gesichter.
    »Glaubt nur nicht, dass ihr mich schon besiegt habt, ihr kleinen Bestien«, keuchte er.
    »Wir werden dich später hier herausholen«, verkündete eine der Puppen. »Dann bringen wir dich in ein besonders vorbereitetes Gefängnis.«
     
    Schon wenige Minuten später verstand Alaska Saedelaere, warum die Puppen noch zögerten, ihn abzutransportieren. Die Substanz, in der er feststeckte, erstarrte allmählich, sie war eine einfache, aber überaus effektvolle Fessel, aus der es kein Entkommen gab.
    Er hatte inzwischen bemerkt, dass vom Boden der Grube zahlreiche Stricke nach oben führten, und er ahnte, dass sie unter dem Klotz hindurchführten. Auf diese Weise würde es für seine Gegner kein Problem sein, ihn aus der Grube zu ziehen. Das Cappinfragment in seinem Gesicht bebte, aber es strahlte nicht stärker als sonst. Gegen die Puppen hatte es sich als untaugliche Waffe erwiesen. So bedauerlich dies war, es besaß auch einen tröstlichen Aspekt: Es gab belebte Dinge, die beim Anblick des Organklumpens nicht den Verstand verloren und starben. Falls es Saedelaere jemals gelang, von Derogwanien zu entkommen, konnte er auf den hier gemachten Erfahrungen vielleicht aufbauen, wenn es darum ging, dem Cappinfragment seine Gefährlichkeit zu nehmen.
    Die Puppe, auf die er geschossen hatte, erschien am Grubenrand. Sie winkte ihm zu. Dann sagte sie etwas, aber der Translator war in der Substanz mit eingeschlossen und lieferte keine Übersetzung.
    »Ich kann dich nicht verstehen«, sagte Saedelaere zu der Puppe.
    Sie schien erneut zu lachen, dann schob sie einen Behälter über den Grubenrand und kippte ihn um. Roter Staub sank herab und drang dem Gefangenen in Mund und Nase. Schon kurz darauf spürte er eine bleierne Schwere und konnte die Augen nicht mehr offen halten. Nicht einmal die Kräfte des Zellaktivators verhinderten, dass Saedelaere das Bewusstsein verlor.
     
    Als er wieder zu sich kam, fühlte er sich zu seinem Erstaunen ausgeruht und erleichtert.
    Der Klotz um seinen Körper war verschwunden, er lag ausgestreckt und nicht gefesselt auf einem bettähnlichen Gestell. Den Raumanzug mit dem Ausrüstungsgürtel hatten die Puppen ihm abgenommen. Er betastete sein Gesicht und stellte überrascht fest, dass er die Maske wieder trug. Vielleicht hatten die Puppen doch die Gefährlichkeit des Cappinfragments erkannt und den Organklumpen deshalb abgedeckt. Saedelaere behielt die Maske auf und erhob sich. Seine Beine waren steif, aber schon nach wenigen Schritten gehorchten sie ihm wieder.
    Er befand sich in einem rechteckigen Raum mit flacher Decke. Das Mobiliar war spartanisch und bestand außer dem Bett aus einem hölzernen Tisch, einem Schemel und einer Art Regal, das an der Wand gegenüber dem Fenster stand. Das achteckige Fenster lag so hoch, dass der Terraner nicht hinausblicken konnte.
    Tageslicht fiel herein. Saedelaere schloss daraus, dass er nur kurze Zeit ohne Bewusstsein gewesen war. Oder war bereits eine weitere Nacht verstrichen?
    Er kehrte zum Bett zurück und sah am Boden daneben den Translator liegen. Er hob das Übersetzungsgerät auf und schob es in die Tasche seiner Kombination. Die Puppen schienen ziemlich gut über ihn und die Dinge, die er bei sich hatte, Bescheid zu wissen.
    Woher bezogen sie ihr Wissen?
    Ganerc-Callibso hatte ihnen alles verraten? Saedelaere weigerte sich, diese Antwort als die richtige anzuerkennen. Er wollte nicht glauben, dass der Zeitlose sich auf die Seite der Puppen geschlagen hatte. Vielleicht war der ehemalige Mächtige gezwungen worden, alle Geheimnisse preiszugeben. Das hätte bedeutet, dass die Puppen ihn ebenfalls überwältigt hatten – trotz des Anzugs der Vernichtung.
    Wie immer die Wahrheit aussehen mochte, Saedelaeres Situation war alles andere als hoffnungsvoll. Er ging zur Tür und drückte dagegen. Einen Verschlussmechanismus konnte er nicht entdecken. Und das Fenster war so klein, dass sogar ein noch schlankerer Mann kaum hindurchgepasst hätte.
    Lärm drang von draußen herein. Vor dem

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