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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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durchdringen ließen.
    Ein Name, der noch gut lesbar war, sprang Tifflor ins Auge: Kihnmynden.
    Der Aktivatorträger rief seinen Assistenten. »Es handelt sich um das gestrichene Programm DF-304-AC 1«, sagte er. »Es ist kaum noch zu lesen.«
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich der junge Mann. »Für eine vollständige Löschung blieb keine Zeit mehr.«
    »Darum geht es nicht. Ich möchte den kompletten Wortlaut der Nachricht.«
    »Den gibt es nicht mehr«, gestand der Assistent mit einem leichten Anflug von Verwirrung. »Unbedeutende Texte werden nicht gespeichert.«
    »Irgendwer muss diesen Text gelesen und für unwichtig erachtet haben«, sagte Tifflor ruhig. »Dieser Jemand erinnert sich bestimmt noch sinngemäß an den Inhalt.«
    »Das bin ich«, verkündete der Assistent. »Normalerweise sollten solche Verrücktheiten überhaupt nicht aufgenommen werden. Ich weiß auch nicht, wie die Sache bis zum Hauptquartier durchdringen konnte.«
    »Worum ging es überhaupt?«
    »Um einen Mann namens Marcon Sarder, der sich als Archaiker bezeichnet.«
    »Diesen Namen habe ich nie gehört«, sagte Tifflor nach kurzem Nachdenken. »Immerhin hat er sich einen interessanten Titel zugelegt. Aber es kommt mir weniger auf ihn an als auf diesen Kihnmynden. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen beiden?«
    »Sarder behauptet, ein Freund Kihnmyndens zu sein.«
    »Kihnmynden ist tot.«
    »Das wusste Sarder nicht, weil er sich seinen eigenen Angaben zufolge einige Zeit im Anlauf-Sektor aufhielt, genauer gesagt, auf einer Welt, die er in seinem Bericht als Skuurdus-Buruhn bezeichnete.« Der Assistent schüttelte den Kopf. »Dieser Sarder ist ein Verrückter. Er behauptete, Skuurdus-Buruhn sei der Planet der gespaltenen Sonne und er kenne das Geheimnis des Armadan von Harpoon. Am fantastischsten ist jedoch seine Behauptung, er habe die Leiche eines echten Garbeschianers an Bord seines Schiffes.«
    »Wo ist sein Schiff jetzt?«
    »Jenseits der Marsbahn, auf Warteposition. Er hat gedroht, etwas Verrücktes zu tun, wenn man ihm kein Gehör schenkt.« Der junge Mann verzog das Gesicht. »Wie alle Verrückten ist er unglaublich hartnäckig.«
    Tifflor unterdrückte ein Lächeln. »Sarder soll kommen!«, ordnete er an.
    »Aber ... aber, Sie können doch nicht ...«
    Eine Handbewegung Tifflors ließ den Assistenten verstummen.
    »Hören Sie zu, junger Freund«, sagte der Erste Terraner heftig. »Ich weiß, dass ich von fleißigen Geistern umgeben bin, die nichts anderes im Sinn haben, als mir möglichst jede unnötige Arbeit abzunehmen. Sie entscheiden für mich und denken für mich, ich muss meine Signatur nur noch unter alle möglichen Dateien setzen.«
    »Aber so ist es gewiss nicht ...«
    »Dann beweisen Sie es. Sarder soll kommen.«
    Der Mann unternahm einen letzten verzweifelten Versuch, den Ersten Terraner von seinem Vorhaben abzubringen. »Sie vergeuden dabei nur Ihre kostbare Zeit«, sagte er. »Wenn ich ...«
    Tifflor beugte sich über seinen Arbeitstisch. »Hinaus!«, sagte er heftig. »Wenn Sarder nicht in einer Stunde vor mir steht, lasse ich Sie in einer großen Blechdose zum Pluto schießen!«
    Diese Vorstellung schien den Assistenten zu beflügeln, denn er eilte aus dem Zimmer.
    Tifflor schaltete die Sprechanlage ein und rief ihm hinterher: »Sagen Sie Sarder, dass er seinen verdammten Garbeschianer gleich mitbringen soll.«

19.
     
     
    Der gut aussehende Mann, der an der Spitze der GAVÖK-Delegation das Regierungsgebäude der LFT betrat, zog sofort die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich. Er war eine bekannte Erscheinung, obwohl er sich auf Terra ziemlich rarmachte. Trotz seiner Jugend von noch nicht einmal vierzig terranischen Jahren genoss er die Hochachtung und die Anerkennung der Abgeordneten aus allen Lagern, und er besaß das Vertrauen der galaktischen Völker. Er war der starke kluge Mann der GAVÖK mit dem Charisma des Friedensbringers. Dabei waren sein geschmeidiger Gang, die athletischen Proportionen und das scharf geschnittene maskuline Gesicht nicht gerade Attribute eines Politikers.
    Während er durch die weitläufige Halle schritt, wurde er respektvoll gegrüßt. Am Ende der Halle trennte er sich von den Begleitern, die aktiv an der laufenden Sitzung teilnehmen wollten. Die Versammlung war auch ohne ihn beschlussfähig, zudem wusste er, dass unter Julian Tifflors Leitung die gefassten Beschlüsse in seinem Sinn sein würden. Darum begnügte er sich damit, den Platz eines Zuschauers in der Ehrenloge

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