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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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führte den Neu-Arkoniden aus dem Büro in einen geschlossenen Zellentrakt. Der Erste Terraner schien die entsprechenden Vorbereitungen bereits getroffen zu haben, denn er setzte sich nicht erst mit der Wachzentrale in Verbindung, sondern strebte einem der Verhörräume zu. Vor dem einseitig transparenten Türschott blieb er stehen und deutete in den Raum dahinter.
    »Kennst du die Type?«
    »Axe«, sagte Mutoghman Scerp. »Aber der Orbiter wirkt auf mich zivilisierter als der echte Axe.«
    »Von den zwanzig Axe-Orbitern, die wir bis jetzt in unserer Sammlung haben, gleicht keiner dem anderen«, erklärte Tifflor. »Sie sind zwar nach ein und derselben Vorlage erschaffen worden, haben aber verschiedenes Temperament, unterschiedlichen Intelligenzquotienten, und charakterlich gleichen sie einander kaum.«
    »Was hat dieser Axe Besonderes?«
    »Er hat das Garbeschianerskelett noch nicht gesehen. Ich wollte, dass du dabei bist, wenn wir es ihm zur Identifizierung vorlegen.«
    Tifflor machte noch keine Anstalten, den Verhörraum zu betreten. Mutoghman Scerp erkannte auch bald, warum das so war. Im Hintergrund des Raumes öffnete sich ein Wandsegment. Von dort schwebte ein etwa drei Meter langer, schlanker Zylinder heran. Scerp kannte diesen Behälter bereits, es war der »Sarg« mit dem Skelett des Garbeschianers.
    Der Deckel klappte auf, der Axe-Orbiter blickte teilnahmslos auf die Knochen. Sie schienen ihn in keiner Weise zu beeindrucken.
    »Wie kommt ihr mit den Orbitern zurecht, Tiff?«, fragte Scerp.
    »Anfangs waren sie stumm wie Fische. Inzwischen lassen sie sich wenigstens dazu herab, uns als Garbeschianer zu schimpfen. Aber viel mehr ist aus ihnen noch nicht herauszubringen. Gehen wir hinein.«
    Das Türschott öffnete sich auf einen Impuls von Tifflors Kombiarmband, und die beiden Männer traten ein. Hinter ihnen schloss sich der Durchgang sofort wieder.
    »Hallo, Axe«, sagte Tifflor.
    »Ich heiße Thauvar«, sagte der Axe-Orbiter herablassend.
    »Gut, also Thauvar«, übernahm Scerp auf ein Zeichen Tifflors hin das Wort. »Kannst du mir sagen, was der Inhalt des Zylinders ist?«
    Der Axe-Orbiter warf ihm einen spöttischen Blick zu und schwieg.
    »Du hast also keine Ahnung?«
    »Es ist ein Skelett«, antwortete der Orbiter endlich. »Na und?«
    »Ein besonderes Skelett – das Skelett eines Garbeschianers.«
    »Kann sein.«
    »Willst du damit sagen, dass du gar nicht weißt, wie ein Garbeschianer aussieht?«
    »Niemand kann alle Erscheinungsformen der Garbeschianer kennen«, antwortete der Axe-Orbiter.
    Scerp war für einen Moment vor Überraschung sprachlos. Er hatte sich bereits darauf vorbereitet, nachzufassen und den Orbiter damit festzunageln, dass er Menschen gar nicht als Garbeschianer bezeichnen konnte, wenn ihm deren Aussehen unbekannt war. Doch mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet. Er warf Tifflor einen fragenden Blick zu, aber der Erste Terraner nickte nur knapp.
    »Wenn die Garbeschianer in verschiedenen Erscheinungsformen auftreten, heißt das, dass sie ihr Aussehen verändern können?«, fragte Scerp bedächtig. »Sie besitzen gestaltwandlerische Fähigkeiten?«
    »Hast du solche Fähigkeiten?«, erwiderte der Axe-Orbiter spöttisch.
    »Nein«, gestand Scerp irritiert.
    »Eben«, erwiderte der Orbiter. »Ihr Garbeschianer seid doch alle gleich. Wenn ihr euch auch aus verschiedenen Völkern rekrutiert, so habt ihr die gleiche Gesinnung und dieselben animalischen Triebe. Ihr seid nicht mehr als eine Horde wilder Tiere.«
    »Das ist es also«, sagte Scerp.
    Sie verließen den Verhörraum. Als sie auf dem Korridor waren, sagte der Erste Terraner: »Das Skelett hilft uns überhaupt nicht weiter. Es stammt nur von einer Spezies, die den Horden von Garbesch angehörte. Garbeschianer könnten aussehen wie du und ich – zumindest nach Meinung der Orbiter. Die Anlagen Armadan von Harpoons sind nicht auf eine spezielle Lebensform programmiert, sondern auf einen Hyperimpuls, der den Horden von Garbesch vorauseilt. Leider haben die Weltraumbeben die Weckschaltung der Anlagen ausgelöst, und zu allem Unglück wurden ausgerechnet Humanoide als Feind identifiziert. Das ist unser Verhängnis.«
    »Irgendwie muss den Orbitern doch zu beweisen sein, dass die Menschheit in dieser Galaxis beheimatet ist. Sie müssen anerkennen, dass unsere Zivilisation nicht von heute auf morgen entstanden sein kann, sondern in Zehntausenden von Jahren gewachsen ist. Die Weltraumbeben wurden aber vor zweieinhalb Monaten zum

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