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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der eintreffenden Anfragen. Jede weitere Stellungnahme wäre Zeitvergeudung gewesen. Am liebsten hätte er Julian Tifflor ein Zeichen gegeben, um ihn zu einem Gespräch unter vier Augen zu bitten. Aber der Erste Terraner musste der Abstimmung beiwohnen.
    Mutoghman Scerp widmete sich wieder seinen Gedanken, die sich mit den Hintergründen der galaktischen Krise befassten.
    Alles war in tiefer Vergangenheit verwurzelt. Vor etwa 1,2 Millionen Jahren hatte es begonnen. Marcon Sarder hatte herausgefunden, dass zu jener Zeit schon ein Wächterorden existierte. Die Ritter der Tiefe hatten zusammen mit ihren Helfern, die sie Orbiter nannten, in weiten Bereichen des Universums für Recht und Ordnung gesorgt. Einer dieser Ritter der Tiefe war Armadan von Harpoon gewesen, der in der Milchstraße gegen die Horden von Garbesch kämpfte. Die Garbeschianer mussten in der Galaxis furchtbar gewütet und ein unvorstellbares Chaos verursacht haben.
    In diese Zeit fiel es, dass die Zwotter von einer unbekannten Macht den Auftrag erhielten, sich zu vergeistigen und um ihr Reich der zweiundzwanzig Sonnen einen paraplasmatischen Schutzschirm zu errichten. Möglich, dass diese Maßnahme auch zum Schutz vor den Garbeschianern dienen sollte, doch das primäre Anliegen war es gewesen, ein kosmisches Leuchtfeuer zu entzünden, das in ferner Zukunft jemandem den Weg weisen sollte.
    Es schien, dass mit »ferner Zukunft« die aktuelle Gegenwart gemeint war, denn den vergeistigten Prä-Zwottern genügte es, dass Boyt Margor durch sein Aufgehen in die paraplasmatische Sphäre jetzt erst für deren Vervollkommnung gesorgt hatte. Seitdem geisterte ein parapsychischer Impuls durch die Galaxis und über diese hinaus, der Margor-Schwall .
    Mutoghman Scerp ordnete seine Gedanken, um nicht in unwichtige Nebenentwicklungen abzugleiten.
    Armadan von Harpoon, der Ritter der Tiefe, besiegte die Horden von Garbesch in der Milchstraße, konnte jedoch nicht verhindern, dass etliche der Gegner entkamen. Da die Gefahr einer Rückkehr der Garbeschianer bestand, errichtete er prophylaktisch im Zentrum der Galaxis eine gigantische, über mehrere Planeten verteilte Anlage. Dort wurden nicht nur die inzwischen sattsam bekannten Keilschiffe in riesiger Zahl gelagert, sondern auch unvorstellbar große Mengen genetisch beliebig programmierbarer neutraler Urzellen. Dies war der Rohstoff, aus dem eine gigantische Armee in jeder gewünschten Gestalt entstehen konnte – eben mit dem Aussehen der Garbeschianer.
    Das Verhängnis nahm seinen Lauf, als die Weltraumbeben einsetzten. Ihre Hyperimpulse lagen auf der Frequenz jener Impulse, die den Horden von Garbesch vorauseilten, dadurch wurde die Anlage des Ritters der Tiefe aktiviert. Die Weltraumbeben lösten Alarm aus und sorgten dafür, dass ein Programm ablief, das vor über einer Million Jahren festgelegt worden war. Es war also ein falscher Alarm, aber besonders verhängnisvoll war, dass die Anlagen zugleich einen falschen Gegner ausmachten, nämlich die Menschheit.
    Gemäß dem Langzeitbefehl, dass das Heer der Orbiter sich dem Aussehen des Feindes angleichen sollte, wurden Garbeschianer eingefangen und dupliziert. Da die Auserwählten ausgerechnet sieben der meistgesuchten Flibustier waren, wurde die Galaxis in der Folge von deren Doppelgängern überschwemmt. Dieser Umstand trug anfangs sehr viel zur Verwirrung bei, sodass die wahre Natur der Gefahr nicht sofort erkannt wurde.
    Nun kannte jeder das volle Ausmaß der Bedrohung und wusste über die Ursachen Bescheid, aber das Problem blieb – ein Problem, wie es sich der gesamten Menschheit in ihrer langen Entwicklung nie gestellt hatte: Die humanoiden Völker sollten aus ihrer Heimatgalaxis vertrieben werden, weil sie für ungebetene Eindringlinge gehalten wurden. Das war grotesk, aber leider die bittere Wirklichkeit.
    Bisher hatten sich die Orbiter in der Gestalt von Kayna Schatten, Brush Tobbon und wie sie alle hießen von ihrem Irrglauben nicht abbringen lassen.
    Aber wie verhielt es sich mit dem Skelett des Garbeschianers? Dem Aussehen nach zu schließen, stammte es von einem übergroß gewachsenen Echsenwesen, das nicht die geringste Ähnlichkeit mit einem Menschen hatte.
     
    »Es ist, als seien die Orbiter von einer fixen Idee besessen«, sagte Julian Tifflor auf Mutoghman Scerps Frage. »Sie sind blind und taub gegen jedes Argument. Und was das Skelett des Garbeschianers anbelangt, sagt eine Gegenüberstellung mehr als tausend Erklärungen. Komm mit!«
    Tifflor

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