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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie bevölkerten mit annähernder Dichte auch die neunte Welt. Ihre Raumfahrt entsprach der garbeschianischen Norm.
    Von der Mentalität schienen sie wilder und ungezügelter zu sein als andere Garbesch-Typen. Möglich, dass sie einst die Vorhut gestellt hatten, die der Hauptstreitmacht der Horden vorausgeeilt war. Jedenfalls hatte die ZEL-Flotte berichtet, dass das Ferronenheer Kriegsvorbereitungen traf. Gelegentlich waren offenbar nur mühsam unterdrückte Aggressionen aufgeblitzt, ohne sich jedoch direkt gegen die Orbiter zu richten.
    Die Hauptstreitmacht der aus zwölftausend Einheiten bestehenden ZEL-Flotte kontrollierte das Wegasystem noch aus dem Weltraum. Die wenigen Schiffe, die auf den beiden Hauptwelten gelandet waren, hatten nur beobachtende Funktion. Sie waren bislang unbehelligt geblieben.
    Wahrscheinlich wollten sich die Wega-Garbeschianer nicht mit kleinen Scharmützeln abgeben und die Kräfte massieren, um zu einem groß angelegten Vernichtungsschlag ausholen zu können. Aber die Eskalation ließ auf sich warten. Darum war auf Ferrol eine Zusammenkunft der Oberkommandierenden der ZEL-Flotte vereinbart worden, zu der Derscht als Fachmann und Kenner der Garbeschianer hinzugezogen wurde.
    Die Angaben, die Armadan von Harpoon überliefert und in seinen Wehranlagen gespeichert hatte, stimmten teilweise nicht mehr. Die Situation hatte sich während der äonenlangen Kampfpause geändert, denn die Garbeschianer hatten sich den neuen Gegebenheiten angepasst und entsprachen nicht mehr der Norm. Besondere Schwierigkeiten ergaben sich daraus, dass der Impuls zu spät gekommen war, der den Einfall der Horden von Garbesch in diese Galaxis hätte anzeigen sollen. So spät, dass diese Galaxis inzwischen fest in der Hand der Garbeschianer war.
    Deshalb musste eine Neuorientierung erfolgen. Eine Kriegserklärung der Garbeschianer, die Eröffnung des Kampfes oder überhaupt offene Feindseligkeiten hätten den Orbitern die Entscheidung erleichtert; die Ruhe komplizierte die Angelegenheit.
    Derscht war auf dem Weg zu dem Raumgleiter, der ihn zur Lagebesprechung mit den Oberkommandierenden fliegen sollte, als der Alarm aufheulte.
    »Die gefangenen Garbeschianer versuchen zu fliehen! Sie haben sich bewaffnet und machen jeden nieder, der sich ihnen in den Weg stellt.«
    »Sie haben keine Chance!«, behauptete Derscht. Er blieb ruhig, denn mit dieser Verzweiflungstat erreichten die Garbeschianer überhaupt nichts. Oder steckte doch mehr dahinter? War der Ausbruch das Zeichen für die allgemeine Mobilmachung in der Galaxis? Hatten die Garbeschianer einen Impuls erhalten und erhoben sich nun zeitgleich auf allen Welten, um den Kampf aufzunehmen?
    Aber nein, es war nur ein kurzes Aufbäumen der sieben Individuen, um ihren angestauten Aggressionen Luft zu machen. Derscht verfolgte den Fluchtweg der Garbeschianer. Er fragte sich, woher sie die Waffen hatten, wenn auch nur Paralysatoren, mit denen sie nicht viel Schaden anrichten konnten. Und überhaupt waren nur drei von ihnen bewaffnet.
    Die Flucht der Garbeschianer endete bei einem der Waffendepots. Derscht befürchtete für einen Moment, dass sie sich schwere Geschütze beschaffen und in Stellung bringen könnten, doch seinen Leuten gelang es, alle sieben in dem Depot zu isolieren. Nun konnten sie sich höchstens samt der KUREL-BAL ins Vakuum sprengen, doch ein so sinnloses Opfer würde kein Garbeschianer bringen.
    Derscht war sicher, dass sie sich früher oder später ergeben würden. Er befahl seinem Stellvertreter, den Weg des geringsten Risikos zu gehen und die Belagerung einfach aufrechtzuerhalten. Dass die Garbeschianer einen Orbiter als Geisel genommen hatten, beunruhigte ihn in keiner Weise. Schlimmstenfalls war Chelda zu ersetzen.

24.
     
     
    Goregard Merkh begab sich mit gemischten Gefühlen zum Roten Palast, in dem das autokratische Oberhaupt der Ferronen residierte. Der GAVÖK-Botschafter hatte große Anstrengungen unternommen, um diese Audienz beim Thort Argulo zu bekommen, doch mittlerweile bezweifelte er, dass sich diese Mühe überhaupt lohnte.
    Die Ferronen waren keinen vernünftigen Argumenten zugänglich und betrieben weiterhin – und immer intensiver – ihre Politik, die an Selbstzerstörung grenzte. Fast sah es so aus, als zielten sie darauf ab, ihre aufstrebende Zivilisation von der Orbiterflotte in Schutt und Asche legen zu lassen. Wie sonst sollte er die geheimen Kriegsvorbereitungen der letzten Tage interpretieren?
    Der Diplomatenschweber des

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