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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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niemand ein Triebwerk auf atomarer Basis.«
    Eine Viertelstunde verging, dann kamen am Ausgang der Schlucht Fahrzeuge zum Vorschein. Sie glitten dicht über dem Boden dahin, und zwischen ihnen bewegten sich winzige Punkte.
    Der Helk zoomte das Bild. Rassa erkannte schwarz gekleidete, leicht vornübergebeugt gehende Wesen. Ihr winziger Schädel war eigentlich kaum mehr als ein einzelnes Auge. Die merkwürdig aufgeblähten Oberkörper der Fremden veranlassten den Siganesen zu dem Schluss, dass die lebenswichtigen Organe in der Brust untergebracht sein mussten.
    »Die Fahrzeuge scheinen leer zu sein«, bemerkte der Helk, und nach einer Weile fügte er hinzu: »Ich halte es für vorteilhaft, wenn wir die Entwicklung aus sicherer Entfernung verfolgen.«
     
    Es war faszinierend, sogar unheimlich, wie rasch sich die Fremden mit dem Raumschiff der Loower zurechtfanden. Binnen weniger Minuten hatten sie ein halbes Dutzend der großen Schleusen geöffnet, ihre schüsselförmigen Fahrzeuge in den Hangars gelandet und begonnen, das Schiff auszuräumen.
    Der Helk hatte sich mit den Siganesen auf den Kamm des westlichen Höhenzugs zurückgezogen und beobachtete, wie sich die Schüsselfahrzeuge mit technischem Gerät füllten.
    »Sie laden auch die Besatzung auf!«, sagte Nistor jäh.
    »Das geht zu weit«, protestierte Zeary Mahon. »Du musst eingreifen, Nistor!«
    »Ich bin nicht der Ansicht«, wies der Helk die Aufforderung zurück. »Zu erfahren, was die Fremden vorhaben, ist weitaus wichtiger.«
    Etwa eine Stunde später machten sich die Schwarzgekleideten auf den Rückweg. Der Zug entfernte sich so gemächlich, wie er gekommen war, und verschwand schließlich am Nordende des Tals.
    »Ihre Spur geht nicht verloren«, sagte der Helk. »Inzwischen halte ich es für interessant, mehr über die zweite Strahlungsquelle herauszufinden. Es erscheint denkbar, dass ein weiteres Raumfahrzeug vor Kurzem dasselbe Schicksal erlitten hat wie die DROGERKOND.«
    Vavo Rassa zwängte sich zwischen zwei antennenähnliche Vorsprünge auf der Oberfläche des Helks. Neben ihm saß Fogel, der verdrossen vor sich hin starrte.
    »Was bedrückt dich?«, fragte Rassa.
    »Sie haben Baya mitgenommen.«
    Baya Gheröl, das siebenjährige Terranermädchen, war Sirke Fogel ans Herz gewachsen, seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Baya hatte sich nennenswerte Verdienste um die Sache der Loower erworben, als sie Boyt Margor nicht nur das geheimnisvolle Auge abnahm, sondern sogar Nistor aus den Händen des Mutanten befreite. Baya Gheröl beherrschte das entelechische Denken der Loower und war auf Nistors Betreiben zur Expedition der DROGERKOND hinzugezogen worden.
    »Glaubst du, der Helk ließe es zu, dass Baya etwas geschieht?«, forschte Rassa.
    Fogel reagierte ärgerlich. »Der Helk ist eine Maschine, noch dazu eine der Loower. Woher soll ich wissen, was er denkt?«
    »Ich habe das gehört«, sagte Nistor. »Du magst meine Denkweise nicht verstehen, aber ich versichere dir, dass niemand dem Mädchen Schaden zufügen wird.«
    Der Helk glitt über die Höhenzüge hinweg. Die Fremden mit ihren Fahrzeugen hatten inzwischen östliche Richtung eingeschlagen; ihr Ziel musste in derselben Region liegen, in der die zweite Streustrahlungsquelle mittlerweile verschwunden war. Der Helk behielt seinen nordöstlichen Kurs bei, er würde in Kürze den nach rückwärts extrapolierten Kurs der zweiten Strahlungsquelle erreichen.
    Am Horizont wurde ein Monolith sichtbar, über dessen Südwand ein Wasserfall stürzte. Wald umgab den markanten Felsen; ebenso unübersehbar war das Geröllfeld einer ausgedehnten Moräne.
    Cavarett, der weit vorn auf dem Helk ritt, sah das kleine Kugelraumschiff als Erster. Vor Überraschung vergaß er alle siganesische Etikette.
    »Ich werd' verrückt, da ist eine terranische Korvette!«, schrie er.
     
    »BAS-K-131«, las Vavo Rassa verblüfft. »Ein Beiboot der BASIS, Eigenname ERRANTHE.«
    Eine Zeit lang war es ihm unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen. Das riesige Raumschiff BASIS, aus dem Solsystem zur Expedition in den Bereich der zweihundert Millionen Lichtjahre entfernten Galaxis Tschuschik aufgebrochen, war seit Monaten in den Tiefen des Alls verschollen. Auf dieser gottverlassenen Welt eine Korvette der BASIS zu finden, das konnte nur der Zufall aller Zufälle sein. Ein Ereignis, überlegte Rassa, das nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit bestimmt nicht hätte eintreten dürfen. Ihm kam der Verdacht, dass dieses unerwartete

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