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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Milchstraße hierher nach Erranternohre gebracht. Nistor wird das Auge mir übergeben, und ich werde mein Volk durch die Materiequelle führen.«
    »Ihr wollt die Kosmokraten bekämpfen. Das habe ich oft genug gehört, aber ich kann mir das nicht vorstellen. Du hast schon zugegeben, dass du von den Kosmokraten so gut wie nichts weißt. Du hast keine Ahnung, um was für Wesen es sich handelt, du kennst weder ihr Aussehen noch ihre Herkunft oder ihre Waffen. Auf einer so schmalen Basis kann man keinen Krieg führen, nur Narren würden das versuchen. Aber du bist kein Narr, Pankha-Skrin.«
    Der Loower starrte den Terraner an. In jeder Sekunde an Bord der BASIS war er sich der Tatsache bewusst gewesen, dass er von Fremden umgeben war. Nun erst wurde ihm klar, wie fremd ihm die Terraner wirklich waren. Es ging nicht um ihr Aussehen, es ging weit mehr um ihre Art, zu denken und zu planen. Die Terraner gehorchten im Allgemeinen den Gesetzen der Vernunft, mit gelegentlichen Ausrutschern ins Reich irrationaler Gefühle. Die Loower folgten nur der Entelechie, sie war Philosophie und Dogma in einem. Die Entelechie basierte allein auf den Zielen, die das Volk der Loower sich vor undenklichen Zeiten gesetzt hatte: die Materiequelle finden, das Auge holen, die Quelle durchstoßen und den Kosmokraten klarmachen, dass das Volk der Loower sich nicht einfach auslöschen ließ, nur weil dies im Plan der Unbegreiflichen so vorgesehen war. Zweifel am Sinn dieses Vorhabens waren unentelechisch, und alles, was unentelechisch war, galt als Verstoß gegen die Moral.
    Der Quellmeister selbst war an die Entelechie weniger stark gebunden als alle anderen seines Volkes. Ein Quellmeister musste fähig sein, sogar unentelechische Überlegungen anzustellen. Aber selbst Pankha-Skrin hatte es nie gewagt, an diesem Punkt zu rühren: Die Loower würden die Kosmokraten finden, das war ein Gesetz. Und sie würden mit jenen Geheimnisvollen fertig werden, das war ebenfalls ein Gesetz.
    »Sag Roi Danton, dass ich mit einem Beiboot auf den Planeten gebracht werden möchte!«, verlangte der Quellmeister.
    »Du weichst mir aus«, stellte Vanne fest. »Warum?«
    »Du hast keine Ahnung, wovon du überhaupt redest«, gab Pankha-Skrin schroff zurück.
    »Warum, um alles in der Welt, wollt ihr Loower das Auge? Glaubt ihr wirklich, die Kosmokraten werden eine ganze Kriegsflotte passieren lassen? Das ist doch Wahnsinn.«
    »Du stellst dich also auf die Seite dieses Roboters?«
    »Wenn du es unbedingt so sehen willst ... Laire können wir vielleicht dazu überreden, dass er mit den Kosmokraten über ein Problem spricht, das uns betrifft. Diese Wesen dürfen die Materiequelle nicht manipulieren. Vielleicht wissen sie noch gar nicht, dass die Gefahr gebannt wurde, die von der PAN-THAU-RA ausging. Möglicherweise genügt diese Nachricht, damit sie auf jede Manipulation verzichten.«
    »Laire wird sich auf keinen Handel mit euch einlassen.«
    »Wir müssen es versuchen«, sagte das Konzept, und seine Stimme klang hart. »Nur so haben wir eine Chance. Ihr dagegen wollt Krieg und Vernichtung auf die andere Seite tragen. Glaubst du, dass du bei den Kosmokraten auf diese Weise etwas erreichen wirst?«
    »Du stellst dich wirklich auf die Seite Laires!«, rief Pankha-Skrin anklagend.
    »Nein.« Kershyll Vanne wirkte plötzlich sehr müde. »Ich stelle mich auf die Seite des Lebens. Es geht um so viele Völker, so viele Wesen, die unseren Bereich des Universums bevölkern. Sollen alle untergehen? Das kannst du nicht wollen, Pankha-Skrin!«
    »Niemand wird untergehen, wenn wir die Kosmokraten besiegen«, erwiderte der Quellmeister.
    Vanne zuckte mit den Schultern. »Denke trotzdem über das nach, was ich dir gesagt habe, Quellmeister!« Er wandte sich um und ging.
    Pankha-Skrin schaute ihm nachdenklich hinterher und konzentrierte sich auf sein Tiefenbewusstsein. Nein, kein Schatten eines Zweifels war auf seine entelechische Überzeugung gefallen. Er stand treu zu den Zielen seines Volkes.
    Der Quellmeister wandte sich in Gedanken wieder jenem Vorhaben zu, das ihn dazu gebracht hatte, in der Zentrale auf Laire zu warten. Wenn er herausfand, welchen Gesetzen der Roboter gehorchte, würde es ihm auch gelingen, ihn zu bezwingen, und zwar ohne Gewaltanwendung.
     
    »Was treiben unsere beiden Kampfhähne?«, fragte Perry Rhodan.
    »Sie verhalten sich still, aber sie belauern einander«, antwortete Danton verdrossen. »Und jeder ist sorgsam darauf bedacht, uns nicht zu provozieren. Nie

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