Silberband 113 - Der Loower und das Auge
Entfernung war für seinen Translator zu groß. Er beschränkte sich darauf, Danton und den Roboter zu beobachten. Mittlerweile hatte er gelernt, die Mimik der Terraner zu deuten. Er wusste aber auch, dass die Menschen ihm umgekehrt seine Empfindungen nicht ansehen konnten.
Laire stellte eine Frage, Danton antwortete. Pankha-Skrin glaubte, den Beginn der Unterhaltung zu verstehen.
»Ist Perry Rhodan schon an Bord geholt worden?« So und nicht anders lautete Laires Frage. Und Roi Dantons Antwort war ebenfalls eindeutig: »Noch nicht.«
Laire stand ganz ruhig da, nur ein Arm bewegte sich leicht, und als der Quellmeister genau hinsah, glaubte er zu erkennen, dass der Roboter die Hand zur Faust ballen wollte, diesen Wunsch jedoch unterdrückte.
Laire fragte nun nach dem Grund für die Verzögerung. Danton gab ihm eine Antwort, die ihn offenbar nicht zufriedenstellte. Laire hob die Hand zu einer heftigen Geste; Pankha-Skrin hatte vor seiner Ankunft an Bord der BASIS noch keinen Roboter gesehen, der das getan hätte. In gewisser Hinsicht benahm sich Laire wirklich wie ein organisches Wesen.
Der Roboter hörte sich Dantons nachfolgende Erklärung nur bis zu einem gewissen Grad an. Abrupt wandte er sich ab und schritt davon, elegant und ruhig wie immer.
Auch Pankha-Skrin verließ seinen Beobachtungsposten. Er näherte sich der Gruppe um Rhodans Sohn.
»Laire wird ungeduldig«, hörte er Galbraith Deighton sagen. »Er wird sich nicht lange hinhalten lassen. Du musst eine Entscheidung treffen, Roi. So geht es doch nicht weiter.«
Mehrere Terraner, die auf halbem Weg zwischen Pankha-Skrin und dem Beratungsplatz an einem Datenpult standen, gingen in diesem Moment weiter, und Dantons Blick fiel geradewegs auf den Loower. Pankha-Skrin blieb unwillkürlich stehen. Als er sich seines Fehlers bewusst wurde, war es bereits zu spät. Danton hob warnend die Hand, eine Geste, die der Loower nur zu genau zu deuten wusste. Die Terraner drehten sich um und sahen ihn an.
Pankha-Skrin entschied, dass es zu spät war, sich einfach zurückzuziehen. Er ging auf Danton zu. »Wie geht es meinen Leuten auf diesem Planeten?«, fragte er mithilfe des Translators.
»Du kannst jederzeit Verbindung mit ihnen aufnehmen«, antwortete Roi Danton freundlich. »Warum fragst du sie nicht selbst?«
»Ich möchte niemanden in seiner Arbeit stören.«
»Deinen Leuten geht es gut«, versicherte Danton lächelnd. »Du wirst sie bald an Bord begrüßen können.«
Eine dringende Meldung kam für den derzeitigen Kommandanten der BASIS, anschließend musste Danton einen Wissenschaftler in den Labors aufsuchen. Der Quellmeister hatte den Eindruck, dass Perry Rhodans Sohn eher vor ihm die Flucht ergriff.
»Komm«, sagte Kershyll Vanne, das Konzept. »Ich werde dir alles erklären.«
Das Angebot überrumpelte den Quellmeister. Er folgte Vanne, der die Zentrale verließ und einen Erfrischungsraum betrat.
»Was möchtest du wissen?«, fragte das Konzept freundlich.
»Warum bringt man Perry Rhodan, seine Leute und meine Artgenossen nicht sofort hierher auf die BASIS?«, fragte Pankha-Skrin wie aus der Pistole geschossen.
»Weißt du das wirklich nicht?« Vanne sah ihn nachdenklich an. »Du willst das Auge, um deinem Volk den Weg durch die Materiequelle zu öffnen. Laire will das Auge ebenfalls, denn nur mit dessen Hilfe kann er zu denen zurückkehren, die ihn geschaffen haben. Ich habe dich beobachtet, Pankha-Skrin, dich und Laire – und ich ahne, dass es Streit geben wird. Denke an Terzowhiele. An Bord der BASIS leben mehr als dreizehntausend Menschen; ein Kampf wie damals könnte für alle das Ende bedeuten. Würdest du an unserer Stelle dieses Risiko eingehen?«
Pankha-Skrin brauchte nicht lange nachzudenken. »Nein«, sagte er.
»Siehst du!« Vanne nickte.
»Das Auge gehört meinem Volk!«, erklärte der Quellmeister energisch. »Ob wir es in geraumer Vorzeit gestohlen haben oder nicht – die Täter von damals sind längst tot. Aber wir haben unser Leben lang nichts anderes getan, als die Materiequelle zu suchen und an dieses Auge zu denken. Wir haben ein Recht darauf erworben. Kannst du dir überhaupt vorstellen, was dieses Objekt für mein Volk bedeutet?«
»Nein«, gab das Konzept bereitwillig zu. »Um das zu können, müsste ich ein Loower sein.«
»Burnetto-Kup war Kommandant in meiner Kairaquola«, fuhr Pankha-Skrin fort. »Und Nistor ist mein persönlicher Helk. Sie und die übrige Besatzung der DROGERKOND haben das Auge aus der
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