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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seine Fähigkeiten.
    Heute weilte Tschan nicht in der Carchan-Schlucht. Er war allein zum Markt von Gry aufgebrochen, um ein neues Familienmitglied zu kaufen. Das war offenbar die Alternative zu einer Evakuierung. Tschan würde vermutlich mit einem jungen und kampfstarken Mann anrücken, ohne zu bedenken, dass eine altersmäßige Ausgeglichenheit für den Erhalt einer Familie sehr wichtig war.
    Angdröhm reckte den Kopf und spähte über den Rand der Felsen in die Schlucht hinab. Sie lag bereits im tiefen Schatten, trotzdem war der Aufklärer in der Lage, Einzelheiten zu erkennen.
    Tief unter ihm befand sich der große Säure-Geysir mit seinen Tochterfontänen. Soono war einmal zu nahe an ihn herangekommen und hatte trotz seiner Schuppenhaut schlimme Verletzungen davongetragen. Das Orgeln des Geysirs hörte Angdröhm noch in der Höhe. Die Fontäne ergoss sich in Intervallen von zwei, sieben und achtzehn Minuten über die zerfressenen Steine und stieg dabei bis zu dreißig Meter hoch empor. Die kleineren Geysire waren nicht weniger tückisch, weil der Boden wie ein Sieb aussah und sie in einem Gebiet von mehreren Quadratkilometern praktisch jederzeit und an jeder Stelle ausbrechen konnten. Die Geysire speisten einen von Norden nach Süden verlaufenden Fluss, der sich tief in das Land eingegraben hatte. Tschan und die anderen der Familie hatten mehrere Brücken gebaut, von denen jedoch nur die stählernen Bestand hatten, alle anderen wurden von den orkanartigen Stürmen, die besonders um diese Jahreszeit die Schluchten heimsuchten, immer wieder zerstört.
    Mezza Angdröhm ließ seinen Blick weiter südlich gleiten, aber dort verschwand das Land in Nebel und Dunkelheit. Irgendwo dort hatten die Yardahanada, Soono, Eltariccer und der Kitter ihr Nachtlager aufgeschlagen. Das Nomadisieren vom einen Ende der Schlucht zum anderen gehörte zu den Lebensgewohnheiten der kartlebecischen Schluchter, wie man die Bewohner dieses Landstrichs nannte. Das Risiko eines festen Wohnsitzes konnte keiner eingehen, denn dann hätte er sich der Vielzahl von Feinden auch auf einem Präsentierteller zeigen können.
    Der Aufklärer bezweifelte, dass das Familienoberhaupt heute noch zurückkehren würde. Zweifelsohne machte Tschan sich in der Nähe des Marktes einen schönen Tag.
    Angdröhm breitete die Schwingen aus und setzte im Gleitflug über die Schlucht hinweg. Auf der anderen Seite wuchsen giftige Dorneneschen, sodass er seinen Landeplatz sorgfältig wählen musste.
    Er segelte dicht über das gefährliche Wäldchen hinweg und landete auf einer mit Moos bewachsenen Lichtung. Lustlos pickte er an den Fleischpilzen, denn eine lebende Beute wäre ihm lieber gewesen. Je älter er wurde, desto schwerer fiel ihm die Jagd, aber desto stärker wurde seine Gier nach frischem Fleisch.
    Angdröhm beendete seine karge Mahlzeit schnell, denn es war nicht ratsam, nach Einbruch der Dunkelheit allein am Boden zu sein.
    Er begann seine Nachtpatrouille. Den ungefähren Standort des Familienlagers kannte er, deshalb wäre er beim geringsten Anzeichen einer drohenden Gefahr nach unten geschossen und hätte die anderen mit seinen Schreien gewarnt. Es kam etwa alle zehn Tage vor, dass die Familie ihr Lager verlassen musste. Dann wurden alle Habseligkeiten in kürzester Zeit zusammengerafft. Es geschah sogar hin und wieder, dass man alles zurücklassen musste bis auf die kostbaren Schluchtdiamanten, die von den Familienmitgliedern in Lederbeuteln am Körper getragen wurden und die den Reichtum der Familie Tschan ausmachten.
    Inzwischen, vermutete Mezza Angdröhm, musste Tschan unglaublich reich sein. Vor ein paar Jahren hatte die Familie in der Carchan-Schlucht ein Hauptlager entdeckt und ausgebeutet. Umso erstaunlicher war es, dass Tschan sich nicht zur Ruhe setzte, sondern das Nomadenleben trotz seines hohen Alters konsequent weiterführte. Es war absehbar, dass deshalb alle eines Tages in der Schlucht enden würden.
    Nicht einmal Angdröhm würde dieses Schicksal erspart bleiben. Immer öfter spielte er mit dem Gedanken, seinen Posten aufzugeben und die Familie zu verlassen. Doch damit hätte er sich außerhalb der Familiengesetze von Kartlebec gestellt und wäre zum Ausgestoßenen geworden. Alle Familien waren registriert, und Angdröhm hätte nirgendwo auf Kartlebec Unterschlupf gefunden. Den Planeten mit dem Schiff einer Gilde zu verlassen war ein frommer Wunsch, der sich nicht realisieren ließ, denn erstens hielten die Raumfahrer sich streng an die

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