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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fund endlich entweder der LFT oder der GAVÖK zu melden. Wahrscheinlich hätte jeder dort großzügig über die Versäumnisse der Kolonisten hinweggesehen, denn es kam nicht zum ersten Mal vor, dass Kolonisten aus missverstandenem Autarkiebestreben heraus eigensinnig handelten.
    Allerdings war Cherkors Eitelkeit auch in dieser Beziehung ein Hindernis. Der Bürgermeister wollte sich nicht eingestehen, dass sie gescheitert waren. Vor jeder Inspektion sprach er von einem »entscheidenden Wendepunkt bei den Untersuchungen«, ohne dass sich anschließend das Geringste geändert hätte.
    Die Gruppe versammelte sich im Halbkreis um die Anlage.
    Jupiter Springs betrachtete die fremdartige Maschinerie. Sie bestand aus unbekanntem, blau schimmerndem Metall und erinnerte an die Miniaturausgabe eines Fragmentraumers der Posbis. Schnell zeigte sich jedoch, dass die Teile dieser mysteriösen Apparatur nach einem bestimmten Prinzip zusammengefügt waren. Die Anlage besaß eine Art Basis oder Grundplatte von zwanzig mal zwanzig Metern Seitenlänge und drei Metern Höhe. Dort waren kaum Erhebungen oder Einbuchtungen zu sehen. Darauf saß ein Gebilde, das am ehesten als verbeulte und gezackte Halbkugel bezeichnen werden konnte. Es war zehn Meter hoch.
    Springs bezweifelte nicht, dass in diesem oberen Teil alle wichtigen Aggregate untergebracht waren. Die Untersuchungen hatten eindeutig ergeben, dass die Anlage abgeschaltet, gestört oder ausgelaufen war. Springs glaubte sogar, Anzeichen gewaltsamer Zerstörung zu erkennen, aber das konnte bei der Fremdartigkeit des Objekts auch eine Täuschung sein. Im Innern der Anlage gab es zwei Hohlräume, einen größeren und einen eiförmigen kleineren.
    Der Bürgermeister hatte zwar schon davon gesprochen, das Gebilde zu knacken und nachzusehen, was es im Innern verbarg, doch bislang hatte er nicht den Mut gefunden, einen entsprechenden Befehl zu erteilen. Die Frage war zudem, ob sich eine solche Anordnung überhaupt erfüllen ließ, denn die Inspektionen hatten neben all den anderen mageren Ergebnissen auch erkennen lassen, dass das blau schimmernde Metall äußerst widerstandsfähig war.
    Cherkors Blick wandte sich von dem Fund ab. Seine grauen Augen, die fast unter hängenden Lidern verschwanden, richteten sich auf seine Begleiter.
    »Bisher habe ich über meine Pläne geschwiegen. Weil ich mir bewusst bin, dass nicht alle zustimmen werden«, sagte er in seiner weitschweifigen Art. »Doch nun ist der Zeitpunkt gekommen, darüber zu reden, was ich vorhabe.«
    Alle sahen ihn abwartend an.
    Cherkor deutete auf die Anlage. »Wir schaffen sie von hier weg!«
    Er beobachtete die Wirkung seiner Worte und schien sie zu genießen. Sie reichte von Überraschung bis hin zu Bestürzung.
    »Wie wollen Sie das bewerkstelligen?«, fragte Bronar Lugges, ein wissenschaftlich gebildeter Mann, der dem Stadtparlament angehörte. »Ich vermute, dass dieses Ding ein beträchtliches Gewicht hat. Unsere Baumaschinen kommen als Transporter nicht infrage, ebenso wenig wie die Gleiter und anderen Fahrzeuge. Die Gefahr, dass wir die Anlage beschädigen – und das will sicher niemand von uns –, wäre bei einem derartigen Unternehmen viel zu groß.«
    Cherkor setzte eine Miene auf, als wäre er bei seinen Überlegungen schon ein gutes Stück weiter. Einwände wie der von Lugges erschienen ihm lästig. »Wir haben einige Antigravprojektoren«, erinnerte er.
    »Aber sie sind stationär«, wandte eine der Frauen ein.
    »Dann bauen wir sie eben aus!«
    »Und wozu das alles?«, fragte Springs.
    »Sobald wir das Ding in der Stadt haben, werden wir in der Lage sein, es viel gründlicher zu analysieren als hier draußen. Wir können es in eine der Werkstätten bringen und Einzelteile davon im Labor untersuchen.«
    Cherkor hatte sich demnach zu einer Demontage entschlossen.
    »Ich weiß nicht, ob es klug wäre, die Anlage hier zu entfernen«, wandte Lund Mahler ein. Er war Cherkors Stellvertreter. Dass er gegen den Bürgermeister auftrat, machte deutlich, wie es um die Beziehungen dieser beiden für die Kolonie so wichtigen Männer bestellt war. Cherkor hatte sich offenbar noch nicht einmal mit Mahler abgesprochen. Springs fragte sich ernsthaft, ob sie den Bürgermeister absetzen sollten. Dann wäre der Weg frei gewesen für eine Meldung des Fundes.
    Eines konnte niemand Cherkor vorwerfen: dass er blind gewesen wäre für die Stimmung unter den Kolonisten.
    »Wir wissen nicht, ob hier überhaupt der angestammte Platz der

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