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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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steht über mir.«
    »Sicher, Herrin. Aber du sprichst von der Anlage auf Martappon. Es gibt jedoch auf weiteren dreiundzwanzig Planeten gleiche oder ähnliche Einrichtungen, auch wenn alle zusammen als ›die Anlage‹ bezeichnet werden.«
    »Was ist Martappon? Was redest du für einen Unsinn?«
    »Martappon ist einer von vielen Planeten ...«
    »Planeten? Was sind Planeten? Du fantasierst, Anson. Es gibt nur die Anlage und nichts als die Anlage – und ich bin die Meisterin der Anlage.«
    Argyris sah ein, dass er so nicht weiterkommen würde. Er seufzte.
    »Dann haben deine Widersacher also lauter Lügen verbreitet, Herrin. Wir sollten bald etwas gegen sie unternehmen. Allerdings müsste ich dazu mehr von der Anlage kennenlernen. Kannst du mich dorthin führen, wo die Programmierung und Herstellung der Orbiter gesteuert wird, Herrin?«
    »Ich bin die Herrin! Ich kann alles! Komm mit!«
    Wieder reichte die Schatten-Type Argyris die Hand – und wieder sah er den goldfarbenen Fleck auf ihrem Handteller. Sie führte ihn durch verzweigte Korridore und über die Nottreppen von Antigravschächten zu einer kleinen Kuppelhalle, deren Innenwandung fugenlos mit auf Hochglanz poliertem Gold beschichtet war.
    Es war tatsächlich Gold, das bewies die Ortung des Varios. Sie verriet ihm aber auch, dass sich hinter der zwei Millimeter dicken Goldschicht eine hohle Wand befand. Der Hohlraum war mit Plasma gefüllt.
    »Warte!«
    Hoch aufgerichtet stand Olkyra in der Halle. In ihren Augen verriet sich der Wahnsinn, dennoch machte sie den Eindruck einer willensstarken, zielbewussten Persönlichkeit.
    Multiple Schizophrenie!
    Jäh registrierte der Vario eine Flut von Zellschwingungsimpulsen. Bizarre Schatten huschten über die Goldbeschichtung. Sie veränderten sich schnell – und zugleich schwoll die Flut der Impulse an. Sie kamen von dem Plasma im Wandinnern.
    Die wechselnden Schatten sagten Argyris nichts. Er war auch sicher, dass weder sie noch das Plasma mit der Steuerung der Anlage zu tun hatten. Die Zellschwingungen schienen eher Reaktionen auf etwas zu sein, was von Olkyra ausging.
    Sie erzeugt die Schattenbilder, weil sie mit ihren psionischen Fähigkeiten das Plasma manipuliert! Und sie bildet sich ein, auf diese Weise die Anlage zu steuern. Ihr Wahnsinn muss schlimmer sein, als ich eben noch angenommen habe.
    Abrupt erloschen die Schatten auf der Goldschicht.
    »Was sagst du dazu, Anson?«, fragte Olkyra völlig sachlich.
    »Ich bin beeindruckt«, antwortete Argyris.
    »Dann zeige ich dir noch etwas. Komm mit!«
     
    Hier also entstehen die Orbiter! Anson Argyris überblickte die weite Halle, deren Wände in zahllose Nischen gegliedert waren.
    Genau genommen lief hier die Endphase ab. In Bruttanks wuchsen die Orbiter heran, und der Vorgang wirkte beklemmend, denn vom Augenblick der ersten Zellteilung bis zum geburtsfähigen Stadium vergingen nur wenige Stunden.
    Die Orbiter entwickelten sich in ihren Tanks zu Kleinkindern, sie pubertierten, durchliefen das Stadium von Jugendlichen und wurden erwachsen – bis sie äußerlich das sichtbare Alter ihrer Grundmuster erreicht hatten. Erst dann wurden die Tanks aus den Nischen gelöst und abtransportiert.
    Es ist entsetzlich!
    Argyris, der die Vorgänge gemeinsam mit Olkyra in der optischen Überwachung beobachtete – denn die Halle selbst konnte nicht betreten werden –, sprach nicht aus, was er dachte. Olkyra wäre ohnehin nicht in der Lage gewesen, ihn zu verstehen. Ihr musste der durch und durch industrielle Vorgang so natürlich erscheinen wie für Menschen eine Schwangerschaft.
    Der Vario fragte sich, ob es für ihn eine Möglichkeit gäbe, den Herstellungsprozess anzuhalten.
    Nicht, weil er geglaubt hätte, damit allein ließen sich die Zivilisationen der Galaxis noch retten. Er hoffte vielmehr, die Macht im Hintergrund hervorzulocken.
    Allerdings stellten sich bei ihm allmählich Zweifel ein. Alles verlief so präzise, dass es intelligenter Lebewesen zur Steuerung gar nicht bedurfte.
    Aber wenn schon nicht Intelligenzen, dann mussten wenigstens Maschinen über allem stehen – und sie sollten ein gewisses Maß an Entscheidungsfreiheit haben. Jedenfalls wäre das für Menschen logisch gewesen. Doch ob das auch für Armadan von Harpoon, jenen geheimnisvollen Ritter der Tiefe, zutraf?
    Olkyras halb erstickter Schrei riss Argyris aus seinen Überlegungen. Ein Blick in ihr Gesicht verriet ihm, dass seine Veränderung bereits dramatisch fortgeschritten war.
    »Was ist mit dir

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