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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geschehen?«, fragte sie entgeistert.
    »Man sieht es also schon«, erwiderte Argyris. »Das Gift wirkt bereits.«
    »Welches Gift?«
    »Das Gift, das deine Feinde – unsere Feinde – mir heimlich gaben, weil ich dir nicht abschwören wollte, Herrin. Ich hoffte, es würde nicht so schnell wirken.«
    »Ist es tödlich?«
    »Wahrscheinlich nicht, Herrin. Es soll mich nur verunstalten, damit ich von den Robotern nicht mehr als Orbiter anerkannt werde.«
    »Nicht mehr als Orbiter?«, wiederholte Olkyra. »Aber du bist doch ein Fremder, Anson. Wer bist du wirklich, und woher stammst du?«
    »Ich kam aus einem fernen Teil der Anlage, um dir zu helfen.«
    Argyris trat vor eine leicht glänzende Metallfläche und musterte sein Spiegelbild. Hinter dem linken Ohr wölbte sich etwas Hornähnliches hoch. Auf dem Kopf wuchs eine Art Hahnenkamm, und das Gesicht der Faltmaske glich nicht mehr dem von Axe. Die Wangen waren herabhängende Hautsäcke, die Augen verschwanden fast hinter Hautwucherungen.
    »Ich helfe dir«, sagte Olkyra. »Du hast das auf dich genommen, um mich zu retten, und ich lasse dich nicht im Stich.«
    »Ich muss mich verstecken«, erwiderte Argyris. »Aber wirst du allein in der Lage sein, den Machenschaften unserer Feinde zu begegnen?«
    »Wenn du mir sagst, wie ich das tun kann, werde ich es schaffen. Doch zuerst bringe ich dich in ein sicheres Versteck.«
    »Ich bin froh, dass ich dich gefunden habe«, sagte Argyris, und das war tatsächlich seine Überzeugung.

16.
     
     
    Anson Argyris wollte den zweiten Raum des Verstecks betreten, doch im Durchgang hielt er inne.
    Olkyra stand nackt vor einer spiegelnden Wandfläche und bürstete ihr pechschwarzes Haar. Sie schien seine Gegenwart völlig vergessen zu haben. Argyris wurde von der Erkenntnis überrascht, dass Olkyra nicht nur äußerlich eine schöne Frau war, sondern sich auch so benahm.
    Ohne auf sich aufmerksam zu machen, ging er zurück und dachte über das Problem nach, dessen Existenz ihm soeben erst bewusst geworden war. Hatte Armadan von Harpoon sichergestellt, dass seine Orbiter unfähig sein würden, sich fortzupflanzen? Falls nicht, drohte eine geradezu lawinenartig anwachsende Anzahl von Orbitern, und womöglich würde sich ihr Nachwuchs ebenfalls vergleichsweise schnell entwickeln.
    Argyris schüttelte den Kopf. Er hoffte, dass der Ritter der Tiefe wenigstens in der Hinsicht weitsichtig genug gewesen war.
    »Ich bin bereit, Anson!«
    Olkyra stand im Durchgang. Sie trug wieder ihre Montur.
    »Was meinst du?«, fragte Argyris.
    »Du wolltest mir sagen, was ich gegen die Machenschaften unserer Feinde tun kann, mein treuer Anson.«
    »Stimmt!« Argyris nickte zustimmend. Er musste die Schatten-Type auf Erkundung schicken, wenn er nicht auf sein Vorhaben verzichten wollte. Andererseits war es ein Risiko, eine partiell Wahnsinnige fortzuschicken, die sich schon durch ihr Verhalten verraten konnte.
    Er seufzte. »Du musst vor allem darauf achten, nicht aufzufallen. Niemand darf ahnen, dass du die Meisterin bist. Falls jemand dir eine Aufgabe zuweist, führe sie aus, bis du dich unbemerkt fortschleichen kannst! Lehne dich niemals auf! Gib auch niemals gute Ratschläge! Du musst so tun, als wärst du ein gewöhnlicher Orbiter.«
    »Es wird mir schwerfallen, die gewöhnliche Dienerin zu spielen«, erwiderte Olkyra. »Eigentlich sollte mein Wort genügen, um meine Untergebenen zur Räson zu bringen.«
    »Es wird auch wieder genügen, sobald die Rebellen ausgeschaltet sind. Bis dahin müssen wir eben heimlich und mit List gegen sie arbeiten. Wichtig ist vor allem, dass wir etwas finden, mit dem wir die Orbiter zwingen können, deinem Willen zu gehorchen. Das muss etwas sein, womit wir entweder ihre Versorgung unterbrechen oder die Schiffe am Start hindern können.«
    »Am Start? Was für ein Start, Anson?«
    »Der Start zu anderen Gebieten der Anlage, Herrin. Die Rebellen haben das Gerücht verbreitet, die Orbiter müssten in absehbarer Zeit in die Schiffe gehen und in einen Bereich starten, den sie Weltraum nennen, um dort gegen Garbeschianer zu kämpfen. Natürlich ist das eine Lüge, denn es gibt gar keine Garbeschianer. Am besten für dich wäre es, wenn du in der Anlage ein Robotgehirn finden würdest, das bereit wäre, der Lüge von den Garbeschianern entgegenzutreten.«
    »Ich werde mich umhören«, versprach Olkyra eifrig.
    »Auf keinen Fall! Damit würdest du dich verraten! Du darfst weder andere Orbiter noch Roboter befragen, sondern nur die

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