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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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herausgeschnittenen Platten wieder einsetzten, soweit das jedenfalls möglich war. Falls die Roboter auf ihre Spur stießen, würde das natürlich denkbar wenig helfen. Die Maßnahme hatte eher einen psychologischen Faktor. Allein schon die hinterlassened Infrarotabdrücke mussten für die Roboter wie ein greller Wegweiser sein.
    Dutzende Großcontainer lagerten in der Halle. Clamd öffnete die ersten. In Spezialgestellen hingen die Robotermasken.
    »Alles noch da und alles unversehrt«, sagte er zufrieden. »Jetzt etwas Tempo, bitte.«
    Er zeigte, wie die einzelnen Maskenteile angelegt werden mussten. »Sie sind schwer, aber in der Endfunktion sorgen die Mikroantigravsfür einen Ausgleich. Auf die positronischen Kontakte achten, sie sind als Gesamtinstallation für das Täuschungsmanöver unerlässlich. Die Kampfroboter werden uns selbst dann nicht so ohne Weiteres identifizieren, wenn sie uns über Funk ansprechen.«
    Er gab Raylor Gust die erste Maske. Die anderen achteten mit Adleraugen auf jeden Handgriff. Als der Kommandant dem Schwachstromingenieür schließlich das Kopfsegment überstülpte und es befestigte, war Gust von einem vierarmigen Kampfroboter nicht mehr zu unterscheiden.
    »Beeilen Sie sich!«, drängte Clamd. »Ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit uns tatsächlich noch bleibt.«
    Raylor Gust tappte schwerfällig in Richtung des Hauptschotts. Mit jedem Schritt wurden seine Bewegungen jedoch geschmeidiger. Schließlich wandte er sich ruckartig um.
    »Zu Anfang überwiegt das Gefühl, in der Maske ersticken zu müssen.« Dumpf klang seine Stimme unter der Metallhülle hervor. »Ich behaupte, man gewöhnt sich allerdings schnell daran.«
    Der Kommandant war der Letzte, der die Maske anlegte, nachdem er einigen anderen geholfen hatte. Während er seine rechte Armhülle befestigte, glitt das Hauptschott auf. Er stand hinter einem Container und konnte nicht erkennen, was sich abspielte, bemerkte aber, dass Ester Mirkham ihm Zeichen gab.
    Die Roboter kamen.
    Besonnen legte Clamd die linke Armhülle an. Hast konnte nur schaden, denn der kleinste Fehler würde verräterisch sein. Roboter waren unbestechliche Beobachter, wenn eine der Masken nicht perfekt war, würden sie es entdecken.
    Im Hauptschott war ein blonder, hochgewachsener Mann erschienen. Er blickte zu den Männern und Frauen herüber, die in ihren Masken wie erstarrt zwischen den Containern standen.
    Raylor Gust bückte sich, um dem Kommandanten das Kopfsegment zu reichen. Das tat er jedoch so überhastet, dass er beinahe sein Gleichgewicht verloren hätte. Clamd griff blitzschnell zu und stützte Gust, so gut es ihm in dem Moment möglich war. Immerhin konnte er sich als Einziger in der Maske gut und schnell genug bewegen. Vorsichtig richtete er den Schwachstromingenieur wieder auf. Dann hob er das Kopfstück auf seine Schultern.
    Der blonde Mann kam langsam näher. In der Armbeuge hielt er einen schweren Thermostrahler. Die Waffe war aktiviert, wie das flimmernde Projektionsfeld verriet.
    Die Finger des Mannes lagen neben dem Auslöser.
    Als der Blonde noch etwa sechs Meter von dem Container entfernt war, hinter dem der Kommandant und Raylor Gust standen, rasteten die Kopfanschlüsse von Clamds Maske ein. Der Kommandant des Wachforts erstarrte zu einem leblosen stählernen Koloss.
    Der blonde Mann war inzwischen nahe genug, dass er den Bereich hinter dem Container einsehen konnte. Sein Blick richtete sich auf den Kommandanten, gleichzeitig strich er sich mit der linken Hand das Haar aus der Stirn und lächelte.
    Mehrere Minuten lang stand er wie versteinert da.
    Die Männer und Frauen in den Robotermasken bemühten sich, flach zu atmen. Die Zeit schien sich endlos zu dehnen.
    Endlich erlosch der Abstrahlpol der schweren Waffe. Der Blonde drehte sich um und verließ den Lagerraum. Leise zischend schloss sich das Schott hinter ihm.
    »Eine Insinnswelt.« Raylor Gust stöhnte verhalten. »Wir Menschen verkleiden uns als Roboter - und die wirklichen Roboter sehen aus wie Menschen. Ich wäre fast verrückt geworden, als der Kerl dastand und so eisig lächelte.«
    Julian Tifflor betrat den großen Sitzungssaal. Es war 10.30 Uhr, der 3. September 3587. Ein Abgeordneter der Galaktischen Union, der größten Oppositionspartei, erging sich soeben in heftigen Vorwürfen gegen den Ersten Terraner.
    Die Abstimmung über den Misstrauensantrag war auf Wunsch der Fraktionsvorstände aller im Parlament vertretenen Parteien auf den Nachmittag verschoben worden.

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