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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schritt der Vorbeißer hoch aufgerichtet auf den Flüsternden Riesen zu. Kurz vor Erreichen der Schleuderstabweite hielt er inne.
    Er schwieg und stand nur regungslos da.
    Gegen Mittag nahm er im Höhleneingang eine Bewegung wahr. Kurz darauf sprangen zehn Laboris aus der Höhle und schienen auf ihn zustürmen zu wollen. Yesevi Ath stieß ein kurzes Heulen aus. Ein Hagel faustgroßer Steine prasselte aus nicht einsehbaren Deckungen vor die Füße der zehn Laboris. Sie hielten inne.
    Er hob die Hand mit dem Schleuderstab. »Hört mir zu!«, rief er. »Ich bin Yesevi Ath, der von allen Laboris als Vorbeißer anerkannt wird! Deshalb habt ihr gefrevelt, als ihr mir und meiner Gruppe im Flüsternden Riesen einen Hinterhalt legtet, während wir den Altvater des Wangg Wanath besiegten. Nun fordere ich euren Anführer zum Kampf auf Leben und Tod heraus.«
    Die Jäger antworteten nicht. Jedoch trat ein weiterer Labori, kräftiger als die anderen, aus der Höhle ins Freie. Erst als er im prallen Sonnenglast stand, erkannte Ath, dass es sich um eine Frau handelte.
    »Ich bin Musina Karh!«, rief sie. »Ich erkenne dich nicht als Vorbeißer an. Und den Zeitpunkt unseres Zweikampfs bestimme ich allein. Wir bleiben in der Höhle, während ihr in der Sonne schmort, denn wir haben genug Fleisch.«
    »Das habt ihr nicht«, entgegnete Ath. »Dann hättet ihr euch nämlich nicht verraten. Wir hingegen haben das Fleisch des größten Altvaters, den Laboris je zu Gesicht bekamen. Wir werden vor Sattheit noch rülpsen, wenn ihr längst verhungert seid.«
    »Aber ihr werdet unser Fleisch nicht anrühren!«, schrie Musina Karh.
    Ath zeigte mit dem Schleuderstab auf sie. »Wenn du gegen mich antrittst und verlierst, dürfen deine Jäger vom Reisch unseres Altvaters essen und mit uns in den Tälern jagen.«
    »Ich werde dich besiegen!«
    »Dann darfst du deinen Teil vom Fleisch des Altvaters essen«, erwiderte Ath gelassen.
    »Und ich werde der Vorbeißer von Arpa Chai sein!«
    »So ist das Gesetz derer, die aus dem Hay Hayyat kamen und wieder in ihn eingehen werden, wenn er sie ruft«, zitierte Yesevi Ath die alte Formel.
    »Ich nehme deine Forderung an!«, sagte Musina Karh.
    »Dann komm und kämpfe!«
    Während Ath und Musina Karh langsam aufeinander zugingen, kamen beide Gruppen aus ihren Deckungen und formierten sich zu einem weiten Kreis.
    Yesevi Ath war vollkommen sicher, dass er siegen würde. Doch auch seine Widersacherin schien davon überzeugt zu sein, dass sie den Zweikampf gewinnen würde. Sie ließ sich jedenfalls nicht verleiten, als Ath einen Angriff vortäuschte.
    Yesevi war überrascht, dass seine Finte wirkungslos blieb, und für einen Moment hielt er inne. Das nutzte Karh, um ihren Stab zu schleudern - und sie hätte den Vorbeißer bestimmt getroffen, wäre der Stab nicht jäh aus seiner Flugbahn ausgebrochen. Anstatt weiter schräg nach oben zu fliegen, schoss er abrupt aufwärts.
    Ath hatte sich noch zur Seite werfen wollen, aber nun schaute er verblüfft auf den Stab, der himmelwärts ging. Zugleich fühlte er sich seltsam leicht. Ihm erschien es, als hätte sein Geist den Körper verlassen und betrachte das Geschehen aus höherer Warte. Er sah seine Gegnerin gleich einem Ballonkäfer aufwärtsschweben, während er selbst sich langsam in der Luft überschlug. Auch mehrere Zuschauer ruderten unsicher mit den Armen, drei von ihnen schwebten plötzlich über dem Felsboden.
    Das alles wirkte unwirklich wie ein böser Tagtraum.
    Ath schwebte auf seine Gegnerin zu und konnte nichts dagegen tun. Musina Karh reagierte trotz der unverständlichen Situation äußerst kaltblütig. Sie riss ihren Knochendolch hoch, wartete, bis Ath sich dicht unter ihr befand, und stieß dann mit aller Kraft zu.
    Der Vorbeißer hatte unterdessen erkannt, dass die Veränderung auf das nahezu völlige Verschwinden der Gravitation zurückzuführen war. Auch wenn sie nur in Lederhütten hausten, kannten die Laboris die Naturgesetze ihrer Welt recht gut. Ath verstand außerdem, dass nur äußere Einflüsse das Geschehen ausgelöst haben konnten und dass sich die Schwerkraft normalisieren musste, sobald diese Einflüsse nicht mehr wirkten.
    Er parierte den Dolchstoß seiner Gegnerin so geschickt, dass sie höher getrieben wurde, während die flüchtige Berührung ihn eher zu Boden sinken ließ. Karh ruderte verzweifelt mit Armen und Beinen, als könnte sie dadurch ihren Aufstieg bremsen und umkehren.
    Ein dumpfes Grollen war zu vernehmen. Dieses

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