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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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identifizieren, hatte ihm zu denken gegeben.
    Doch Coonor war ein Ritter der Tiefe - oder er war zumindest einer gewesen. So genau konnte er sich seinen derzeitigen Status selbst nicht erklären. Wichtig erschien ihm, dass er bis zur Implosion der ZYFFO der Ritter Igsorian von Veylt gewesen war - ob zu Recht oder zu Unrecht, das blieb in diesem Zusammenhang unerheblich. Er musste jedenfalls etwas an sich haben, womit er sich als Ritter der Tiefe ausweisen konnte, eine mentale Besonderheit oder auch eine Eigenart seiner Zellstruktur. Wenn aber seine Identität als Ritter feststand, dann spielte es kaum eine Rolle, ob er sich Igsorian von Veylt oder Armadan von Harpoon nannte. Vielleicht war es sogar schlauer, von Veylt zu sein. Gewiss durfte Igsorian, solange Armadan von Harpoon femblieb, dieselbe Ehrerbietung und denselben Gehorsam fordern wie dieser.
    Es ging darum, einen möglichst spektakulären Auftritt zu inszenieren. In diesem Zusammenhang kam Harden Coonor der Plan des Varios gelegen. Anson wollte eine Streitmacht umprogrammierter Roboter aufstellen und sie für die Übernahme eines Orbiter-Raumschiffs einsetzen. Coonor hingegen war der Ansicht, dass sich loyale Roboter viel besser als sein Gefolge und für seine Bewachung eigneten. In ihrem Schutz würde er vor die Orbiter hintreten und verkünden: »Ich bin ein Ritter der Tiefe und übernehme das Kommando über diese Anlage. Als Zeichen meiner Macht habe ich mir diese Roboter untertan gemacht, ohne dass ihr mich daran hindern konntet.«
    Ja, das würde jeden Zweifel im Keim ersticken.
    Es wurde dunkel, und nachdem Coonor sich ausgiebig an seinen Vorstellungen über die nahe Zukunft erfreut hatte, wurde ihm sein Hunger wieder bewusst. Gerne hätte er das Versteck verlassen, doch legte er denkbar wenig Wert darauf, den Bewohnern Martappons schon in die Hände zu laufen.
    Er versteifte sich, als es im Gestrüpp raschelte.
    Sekunden später erschien der Vario und stellte einen schweren Pias- tikkanister auf den Boden. »Wenn das Zeug nicht verderblich ist, dann hast du genug für einen ganzen Monat«, bemerkte der Roboter.
    Coonor öffnete den Behälter, entnahm mit zwei Fingern eine Probe des Inhalts und roch daran.
    »Du erwartest hoffentlich nicht von mir, dass ich das Zeug esse?«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, antwortete der Vario.
    »Und die andere?«
    »Du verhungerst.«
    Der Vario sagte das in unüberhörbarer Härte und verschwand im nächsten Moment wieder im trüben Dämmerlicht der Nacht.
    Langsam und in geringer Höhe ließ der Vario die üppige Vegetation hinter sich und schwebte hinaus auf das riesige Werftgelände. Er empfand Respekt vor dem, was vor mehr als einer Million Jahren auf Martappon und den anderen Welten geschaffen worden war. Nicht allein die Fülle der teils riesigen Bauwerke war so imposant, sondern mehr noch die schier unüberschaubaren subplanetaren Hangars und ihre Bestückung mit Zigtausenden von Raumschiffen, die dem technischen Standard in der Milchstraße heute noch überlegen waren.
    Dazu das gewaltige Heer der kegelförmigen Roboter. Irgendwo auf Martappon, der Zentralwelt der Anlage des Armadan von Harpoon, musste es darüber hinaus einen Monitor geben, der im Augenblick des Garbeschianer-Alarms alle Roboter geweckt und mit einer aktuellen Programmierung versehen hatte.
    Der Vario zweifelte nicht daran, dass von Harpoon seine Welten gegen tektonische Katastrophen gesichert hatte. Planeten so zu stabilisieren war mittlerweile auch terranischen Spezialisten möglich, bewundernswert war also nicht die technische Leistung als solche, sondern die immense Zeitspanne, die von Harpoons Maschinen überdauert hatten.
    Dennoch war all das eine Kleinigkeit im Vergleich mit dem eigentlichen Wunder, das der Ritter der Tiefe bewirkt hatte, der Erschaffung des Orbiter-Heeres.
    Sicher, die Roboter hatten jegliche Vorarbeit geleistet und die ersten vermeindichen Garbeschianer eingefangen, nach deren Muster die Orbiter-Armeen entstehen konnten. Aber woher stammten die unzähligen Millionen oder gar Milliarden von Urzellen, und welche genetische Kraft verlieh ihnen die Fähigkeit, zu jeder denkbaren äußeren Erscheinungsform heranzuwachsen? Das vor allem mit der rasanten Geschwindigkeit, mit der die Orbiter entstanden waren.
    Atemberaubend auch die Zuteilung von Intelligenz und Wissen. Die Orbiter waren sieben Grundtypen nachgestaltet, den Flibustiern. Jedes dieser Geschöpfe verfugte jedoch über eine eigene Persönlichkeit, und es gab

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