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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Volk der Aras charakteristisch war. Pardubol entsprach dem Vorbild des Flibustiers Markon Treffner. »Es ist unsere Pflicht, die Zentrale Sicherheit zu benachrichtigen«, stellte Nisortan fest.
    Dass Demiluq ihr ausgerechnet in dieser Situation beistehen würde, hatte Engnal nicht erwartet. »Das will gut überlegt sein«, sagte der Alte jedenfalls. »Der Fremde befand sich schon im Haus, als Greer Venn hier war. Wie sollen wir das erklären?«
    »Wir wussten nichts von ihm...«
    »Ob uns das jemand glaubt?«
    Nisortan spreizte in einer hilflosen Geste die Finger. Er sah Engnal durchdringend an.
    »Du hast kein Recht, uns das anzutun!«, klagte er. »Der Mann ist ein Garbeschianer, eine Bestie. Indem wir ihn verstecken, verletzen wir nicht nur die Vorschrift, wir bringen uns obendrein in Gefahr. Sobald ihn der Blutrausch packt...«
    »Er stammt aus meinem Traum!«, fiel Engnal dem hochgewachsenen Mann ins Wort. »Ich passe auf ihn auf - oder es gibt für mich kein Leben mehr.«
    »Das sind aufrührerische Worte«, tadelte der alte Demiluq.
    »Aber verdammt ernst gemeint«, konterte Engnal. »Wie wollt ihr die Anwesenheit des Garbeschianers und meinen Tod erklären?«
    »Das geht zu weit!« Wütend riss Nisortan die Arme hoch. »Was werden Maropil, Oglan und Mensenkar dazu sagen?«
    »Ihretwegen mache ich mir keine Sorgen«, behauptete Engnal. »Du bist der Widerling.«
    So geräuschlos, wie er gekommen war, zog sich der Vario wieder zurück. Genau betrachtet empfand er sich als Zeuge einer Komödie. Harden Coonor als Traum einer jungen Frau, die noch dazu das Ebenbild Kayna Schattens war.
    Trotzdem hatte die Situation nichts Erheiterndes. Dem Vario war bei seinem von Verzweiflung überschatteten Einsatz auf Martappon erst ein einziger Erfolg gegönnt: die Begegnung mit Harden Coonor, der sicherlich mehr über die Zusammenhänge wusste, als er zuzugeben bereit war.
    Der Vario fragte sich, wie viel das Leben einer Frau galt, die einem Volk künstlich geschaffener Wesen angehörte, das zudem im Begriff stand, die humanoiden Zivilisationen der Milchstraße aus ihrer Heimat zu vertreiben und damit wenigstens dem partiellen Untergang preiszugeben? Wie viel war dieses Leben wert im Vergleich mit verhindertem menschlichen Leid, falls nämlich Harden Coonor wirklich über Informationen verfügte, die gebraucht wurden, um die Orbiter ihren entsetzlichen Irrtum erkennen zu lassen?
    Der Vario wusste längst, dass das hartnäckige Beharren der Orbiter auf der Feststellung, dass die Völker der Milchstraße zu den Horden von Garbesch gehörten, quasi in ihren Genen lag. Es gab buchstäblich Hunderte von Möglichkeiten für die Orbiter, sich davon zu überzeugen, dass die Zivilisationen der Milchstraße keineswegs erst vor Kurzem eingedrungen sein konnten. Schon mithilfe konventioneller kemtechnischer Analysen hätte sich zweifelsfrei feststellen lassen, dass zum Beispiel die Kulturen der Akonen und Arkoniden ein Alter von mindestens zwanzigtausend Jahren hatten. Aber die Orbiter glaubten einfach, dass das Signal zu spät gekommen sei, durch das Armadan von Harpoons Anlage aktiviert worden war. »Zwanzigtausend Jahre zu spät?«, hätte man sie fragen mögen.
    Dazu gehörte ebenso die Feststellung, dass der Alarm, dem die Orbiter ihr Entstehen verdankten, nur durch einen Angriff der Garbeschianer und auf keinen Fall durch irgendeinen anderen Vorgang ausgelöst werden konnte. Die Frage »Kann es sein, dass ihr euch täuscht?« war für einen Orbiter in der Hinsicht völlig unverständlich.
    Der Vario nannte diese Erscheinung die »Singularität des Orbiter-Bewusstseins«. Ein weiterer Bestandteil dieser Singularität war, dass die Orbiter grundsätzlich und ohne jeden Gedanken an Auflehnung die ihnen zugewiesene Rolle erfüllten.
    Doch wie bei jedem Massenfertigungsprozess kam es auch hier mitunter zu Fehlem. Einer dieser Fehler war die Schatten-Type Olkyra gewesen. Engnal entsprach ebenfalls nicht dem Idealbild der Orbiterin. Sie war zwar nicht fehlgestaltet, rebellierte aber dennoch gegen ihr Schicksal.
    Wenn es gelang, mehrere Orbiter mit abweichenden Singularitäten aufzuspüren, dann bot sich vielleicht eine Möglichkeit, mit ihrer Hilfe an der Aufklärung des tragischen Irrtums zu arbeiten.
    Die jüngste Entwicklung führte zu einer einschneidenden Umschichtung der Prioritäten. Aus den Gründen, die er soeben rekapituliert hatte, war Anson Argyris gezwungen, in Coonors Nähe zu bleiben. Sein Vor- haben, mithilfe eines

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