Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Mann, der sich Armadan von Harpoon nannte, war nur in Alisus Begleitung erschienen. Alisu Bragg hatte sich entschlossen, die Robotwächter abzuziehen. Es wäre einer Beleidigung des Ritters gleichgekommen, ihn weiterhin unter Aufsicht zu halten.
    »Danke«, sagte Rufur knapp. »Du kannst gehen.«
    Bragg entfernte sich wortlos. Natürlich wäre sie gerne an dem kommenden Gespräch beteiligt gewesen, doch der Tonfall der Arbeitslenkerin erstickte ihr Zögern schon im Keim.
    Der Fremde sah sich um und ließ sich in den nächsten Sessel sinken. Rufur blieb gar keine Zeit, sich über die Unverschämtheit seines Verhaltens zu äußern.
    »Jeder lässt es hier eindeutig an der nötigen Ehrfurcht mangeln«, sagte der Mann mit Nachdruck. »Ich werde dir vorgeführt, anstatt dass du zu mir kommst. Und du hast nicht einmal die Höflichkeit, mir einen Sitzplatz anzubieten.«
    »Es gibt keinen einzigen Beweis dafür, dass du wirklich Armadan von Harpoon bist«, antwortete Rufiir zurückhaltend kühl.
    »Hat mich die Säule nicht ausgewiesen?«
    Die Arbeitslenkerin kannte die Funktionen der Säule nicht im Einzelnen. Dennoch hatte sie nicht vor, sich einschüchtem zu lassen.
    »Die Säule identifiziert einen Ritter der Tiefe - nicht unbedingt Armadan von Harpoon«, sagte sie geradeheraus.
    »Das ist richtig«, bekannte ihr Gegenüber. »Aber wer außer Armadan von Harpoon würde hierherkommen? Außerdem bist du jedem Mitglied des Ordens Hochachtung schuldig, nicht allein nur dem Erschaffer dieser Anlage.«
    »Weshalb bist du gekommen?«
    »Deine Frage überrascht mich. Martappon ist erwacht, und das kann nur bedeuten, dass die Invasion der Horden von Garbesch begonnen hat. Trotzdem fragst du mich, warum ich gekommen bin? Größte Gefahr droht. Armadan von Harpoon übernimmt das Kommando über die Truppen, deren Aufgabe es ist, die Garbeschianer zu vertreiben oder auszulöschen! Du wirst an alle Welten der Anlage melden, dass Armadan von Harpoon eindeutig identifiziert wurde und den Befehl übernimmt. Dann wirst du mir ein angemessenes Fahrzeug zur Verfügung stellen, mit dem ich nach Martappon zurückkehren kann; von dort aus werde ich die Vernichtungsschlacht gegen die Garbeschianer leiten.«
    Lyrta Rufur nickte. »Ich werde eine Sitzung des Rates einberufen, damit deine Vorschläge diskutiert werden.«
    »Vorschläge?« Der Fremde sprang zornig auf. »Diskutieren? Ich habe einen Befehl erteilt, und darüber gibt es keine Diskussion. Was ich wünsche, hat zu geschehen, und zwar sofort!«
    Die Frau musterte ihn kalt, beinahe schon feindselig.
    »Solange ich die Arbeitslenkerin bin, weichen wir nicht von den Vorschriften ab. Dir wird ein Quartier zugewiesen, in dem du es dir bequem machen kannst. Dort erwartest du die Entscheidung des Rates. Wenn dir meine Vorgehensweise nicht behagt, dann magst du versuchen, mich zu einer anderen zu zwingen. Aber ich sehe nicht, wie du das bewerkstelligen könntest.«
    Wäre Harden Coonor sich seiner prekären Lage nicht schon bewusst gewesen, dann hätte es nur dieser letzten Bemerkung bedurft, ihn daran zu erinnern.
    Seine neue Unterkunft lag auf derselben Etage wie Lyrta Rufurs Quartier und bestand aus drei großen Räumen. Während er sich damit vertraut machte, wurde ihm bewusst, dass die Frau seine Schwachstelle präzise analysiert hatte. Er besaß nicht die Mittel, sich Gehör zu verschaffen. Falls die Orbiter sich plötzlich entscheiden würden, ihre Verbundenheit mit Armadan von Harpoon zu verleugnen, müsste das mehr als nur unangenehm für ihn werden. Das war natürlich nur eine rein fiktive Befürchtung. Auf Dauer konnten sich die Orbiter dem Umstand nicht verschließen, dass die Säule ihn eindeutig identifiziert hatte.
    In dieser Dauer lag aber zugleich Gefahr. Coonor hatte den größten Teil seines Ritterwissens verloren und kannte sich weder auf Martappon noch auf Durzuul aus. Die Handhabung der fremden Technik war ihm nachgerade ein Gräuel, weil er sie nicht mehr verstand. Je mehr Zeit verging, desto größer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass ihm ein entscheidender Fehler unterlief. Seine einzige Hoffnung lag darin, die Macht schnell an sich zu reißen und sich so nachhaltig zu etablieren, dass ihm niemand etwas anhaben konnte - selbst wenn er Fehler beging.
    Das Misstrauen der Arbeitslenkerin bedrohte ihn. Er fragte sich, ob Lyrta Rufur Schwachstellen hatte. Gab es Unzufriedenheit auf Durzuul? Wenn das der Fall war, musste es möglich sein, Rufur und die Unzufriedenen

Weitere Kostenlose Bücher