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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wiederansiedlung der Menschen auf Terra hatte die Wirtschaft eine ungestüme Entwicklung erlebt. In nahezu allen Bereichen war die Konjunktur heiß gelaufen. Die größten Gewinne erzielte die Raumfahrtindustrie, dicht gefolgt von der Bauwirtschaft, die für Milliarden Menschen Gebäude aller Art aus dem Boden stampfen musste. Die Gleiterindustrie kam mit ihren Lieferkontrakten längst nicht mehr nach, denn öffentlicher und privater Bereich mussten gleichermaßen zufriedengestellt werden. Einen ähnlichen Boom hatte die Industrie für positronische Geräte erlebt.
    Hunderttausende Unternehmen waren neu entstanden, einige hatten es in wenigen Monaten zu Weltgeltung gebracht, andere waren aufgrund unseriösen Finanzgebarens in ebenso kurzer Zeit wieder zusammengebrochen und vom Markt verschwunden.
    Fran?ois Maisjon, Vorstandsmitglied der Privatbank Matzak & Matzak, hatte aus finanzieller Not mit Geldern der Bank an der Hausse partizipieren wollen. Leider hatte er nicht geschickt genug spekuliert und unmittelbar vor Gewinnmitnahmen großer Fonds gekauft. Die entstandene Finanzlücke war schon nach wenigen Tagen nicht mehr zu kaschieren gewesen.
    In dieser Situation hatte Cleanby die Veruntreuung bemerkt. Doch statt umgehend die Konsequenzen zu ziehen, hatte Cleanby sich von Maisjon zu weiteren riskanten Investitionen überreden lassen. Das Glück war ihnen beiden nicht hold gewesen, und die Zahl der Mitwisser hatte sich schnell vergrößert. Jeder von ihnen hatte sich auf die eine oder andere Weise irrealen Hoffnungen hingegeben.
    Vor wenigen Tagen waren endlich die erhofften Gewinne zum Greifen nahe gewesen. Aber fast schon in letzter Sekunde hatte das Ultimatum der Orbiter alles zunichtegemacht. Unmittelbar nachdem die Presse die Regierung Julian Tifflors als Kaninchen bezeichnet hatte, das wie gelähmt vor der Schlange saß und handlungsunfähig geworden war, waren die Notierungen auf Südkurs gegangen. Der Weg ins Bodenlose ließ sich nicht mehr aufhalten.
    »Ich fürchte, wir unterliegen einem gewaltigen Irrtum«, sagte Alfred Trailcoat. Er hatte alles riskiert, um seinen Lebensabend sorgenfrei verbringen zu können. Keiner aus der Runde konnte sich vorstellen, welchen Luxus Trailcoat eigentlich noch genießen wollte, da er offensichtlich so krank war, dass die Ärzte ihm fast alles verboten hatten, was zu einem luxuriösen Leben gehörte.
    »Matzak & Matzak werden uns bis ans Ende des Universums verfolgen«, fuhr er fort, von krampfhaftem Husten unterbrochen. »Viele, die jetzt gegen die Gesetze verstoßen, glauben an die Auflösung unserer Rechtsordnung, sobald wir die Erde verlassen werden. Aber das ist ein Irrtum.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«, fragte Maisjon.
    »Dass die Regierung an einer Gesetzesvorlage arbeitet, die eben diese Rechtsverhältnisse regelt.«
    »Tifflor sollte lieber alles daransetzen, uns vor den Orbitern zu bewahren«, schimpfte Cleanby. »Sämtliche Notierungen werden sofort wieder in die Höhe schnellen, sobald die Orbiter abziehen.«
    »Danach sieht es derzeit nicht aus«, erwiderte Trailcoat. »Ganz im Gegenteil.«
    »Sie haben recht.« Cleanby nickte verbissen. »Deshalb habe ich Ihnen auch einen Vorschlag zu machen. Die Frachtraten steigen imposant. Weil der Schiffsraum knapp ist, wahrscheinlich zu knapp für alle Menschen. Vermögenswerte können nur in sehr beschränktem Umfang mitgenommen werden, wenn es zum Exodus kommt. Nach wie vor weigert sich NATHAN, mehr Raumschiffe zur Verfügung zu stellen, weil das gegen eine Vereinbarung mit ES verstoßen würde. Diese Situation kommt den Werften entgegen. Da ich mir die Gunst der Stunde nicht entgehen lassen wollte, habe ich zwei Raumschiffe gechartert. Mit beiden zusammen können annähernd siebzigtausend Menschen und das notwendige Versorgungsmaterial transportiert werden.«
    »Es dürfte ziemlich eng an Bord werden«, bemerkte Trailcoat.
    »Wen stört’s?«, erwiderte Cleanby überlegen lächelnd. »Aus Bankmitteln habe ich sechshundert Millionen zu den bekannten Anteilen für jeden von uns bezahlt.«
    Die Männer reagierten erregt. Einige wurden bleich.
    »Ohne uns zu fragen?«, rief Marsham, der sein Vermögen bei einer allzu gewagten Bodenspekulation verloren hatte und es um jeden Preis zurückhaben wollte.
    »Sechshundert Millionen«, sagte Maisjon bebend. »Haben Sie den Verstand verloren? Diesen Betrag können wir niemals wieder wettmachen, falls Ihr Vabanquespiel nicht aufgeht.«
    »Nur zu diesem Betrag waren die Schiffe

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